Alter Dolch oder so

Mario74

Neues Mitglied
Kann mir wer helfen bezüglich der Fotos unten . Was es ist , welches Land eventuell, alter usw .
Wäre dankbar für Antworten.
Mfg.
Mario
 

Anhänge

  • IMG-20210528-WA0018.jpeg
    IMG-20210528-WA0018.jpeg
    877,4 KB · Aufrufe: 242
  • IMG-20210528-WA0016.jpeg
    IMG-20210528-WA0016.jpeg
    876 KB · Aufrufe: 228
  • IMG-20210528-WA0014.jpeg
    IMG-20210528-WA0014.jpeg
    885,5 KB · Aufrufe: 236
  • IMG-20210528-WA0012.jpeg
    IMG-20210528-WA0012.jpeg
    958 KB · Aufrufe: 272
Glasintarsien und das magische Auge lassen mich an einen Dolch aus Nordwestafrika (Algerien, Marokko, Mauretanien) denken, evtl. aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Besitzer des Dolches will den "bösen Blick" abwehren.
Auch eine Herkunft aus Indien ist plausibel.
Der Dolch ist dennoch handwerklich eher einfach gehalten, es werden vorgefertigte Metallbänder eingesetzt.
Detaifotos von den Mustern, den Lederprägungen auf dem Futteral würden weiterhelfen.
 
Danke ! Pardela

Habe versucht weitere Fotos zu machen , es wird leider immer angezeigt das die Datei zu gross ist .
 
Zuletzt bearbeitet:
Ugh Valencia .
Ist von dir sehr lieb gemeint , bin schon etwas älteres BJ leider und Technisch mit den Verlinken usw sehr überfordert
 
Ich würde wie @Pardela_cenicienta ebenfalls auf gleiche Zeitstellung und Afrika tippen, allerdings eher auf Zentralsahara und Sahel, möglicherweise Tuareg.
Vage erinnernd habe ich vor Jahren bei einem Bekannten nach dessen Sahara-Reise mal etwas sehr ähnlich Gestaltetes zu Gesicht bekommen, sowohl was die sparsame Verwendung von Ornamentik und Intarsien als auch Bandelier/Befestigungsgurt aus Wolle anbelangt.
Für vergleichende Recherche könnten hilfreiche Bezeichnungen für Messer bzw. Kurzschwerter der Tuareg sein: Telek, Gozma u. Takouba.

Edit: Bei einer kurzen Bildersuche zu oben genannten Begriffen ist mir diese Kreuz-Darstellung auf Knauf, Klinge u. Scheide in ähnlicher Weise mehrfach begegnet, kann da aber nichts verlinken, da es sich um kommerzielle Seiten handelte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde wie @Pardela_cenicienta ebenfalls auf gleiche Zeitstellung und Afrika tippen, allerdings eher auf Zentralsahara und Sahel, möglicherweise Tuareg.
Vage erinnernd habe ich vor Jahren bei einem Bekannten nach dessen Sahara-Reise mal etwas sehr ähnlich Gestaltetes zu Gesicht bekommen, sowohl was die sparsame Verwendung von Ornamentik und Intarsien als auch Bandelier/Befestigungsgurt aus Wolle anbelangt.
Für vergleichende Recherche könnten hilfreiche Bezeichnungen für Messer bzw. Kurzschwerter der Tuareg sein: Telek, Gozma u. Takouba.

Edit: Bei einer kurzen Bildersuche zu oben genannten Begriffen ist mir diese Kreuz-Darstellung auf Knauf, Klinge u. Scheide in ähnlicher Weise mehrfach begegnet, kann da aber nichts verlinken, da es sich um kommerzielle Seiten handelte.

Ich würde auch auf Nordafrika als Herkunft der Waffe tippen. Vom Typus erinnert das Ding an Waffen der Teda, Tuareg. Die Verarbeitung der Waffe ist sehr schlicht, einige Teile scheinen vorfabriziert und es wirkt, als seinen Waffenteile von anderen, vielleicht recht zufällig zusammengestellten "Ersatzteilen".

Gerhard Rohlf, der als einer der ersten Europäer die Sahara durchquerte stellte bei seiner zweiten Expedition erstaunt fest, dass Klingen, die von Tuaregfürsten bestellt wurden, in Solingen gefertigt wurden. In den 1960er und 1970er Jahren verwendete man die Blattfedern von ausrangierten Autos, um die traditionellen Schwerter herzustellen.

Ich würde annehmen, dass der abgebildete Dolch aus der Mitte des 20. Jahrhunderts stammt und dass es von Einheimischen gefertigt wurde, um an Touristen verkauft zu werden.

Schwerter und Dolche, die von indigenen Kulturen als Gebrauchswerkzeuge oder gar Statussymbole verwendet werden, sind oft reich verziert und künstlerisch oft recht aufwändig verarbeitet.

Der/das abgebildete Dolch/Kurzschwert ist dagegen recht schlicht gearbeitet, und es wirkt wie gesagt, als sei die Waffe aus unterschiedlichen Teilen zusammengesetzt worden.

Hast du dir die Klinge genau angesehen, manchmal lassen sich aus Punzen, Seriennummern, Herstellernamen etc. Informationen zum Alter rekonstruieren.

So aus dem Bauch würde ich allerdings eher darauf tippen, dass es sich um eine recht schlichte Waffe Marke Eigenbau aus den 1950er-1970er, vielleicht 1980er Jahren handelt, die einmal für Touristen hergestellt wurde.

Ein Bekannter von mir, der sich mkit Blankwaffen auskennt, kaufte einmal auf dem Flohmarkt einen alten Säbel. Das Stichblatt und der Knauf war alles zusammengesetzter Tinnef aus den 1950er-1960er Jahren.

Die Säbelklinge war verschmutzt, verrostet und fast schwarz. Nach aufwändiger Reinigung stellte sich aber heraus, das die Klinge weit älter war, aus den 1830er Jahren. Es war ein akademischer Säbel, für Duelle, keine Mensuren, und die restaurierte Waffe würde unter Sammlern mehr als 100 Euro bringen.

Leider sind solche Schnäppchen sehr selten. In Nordafrika wusste man gute Klingen zu schätzen, und das was noch brauchbar war, behielt man für sich selbst, verkaufte es nicht an Touristen. Also würde ich nicht erwarten, dass die Waffe übermäßig viel wert ist.
 
ich meine vor einigen Jahren so ein ähnliches Teil mal auf einem nubischen Markt am Nil kurz hinter Assuan gesehen zu haben-die Beschläge des dortigen Stückes waren aus Blech mit ähnlich gestanzten Verzierungen- ich vermutete damals auf Grund der Machart und der äußeren Umstände, dass es sich um Touristenware handelte.
Vom Grifftyp und der Klinge her scheint das abgebildete Teil Ähnlichkeiten mit einem Lulua-Schwert aufzuweisen, aber diese Schwerter sind in der Kongoregion im Gebrauch.
Gibt es Hinweise zum Alter der Waffe bzw. wo sie erworben wurde und wie lange Besitz und ggf. Vorbesitzer nachzuweisen sind ?.
 
Dennoch, selbst wenn es Touristenware ist, ist es kulturell bedeutend.
Gerade die Aneignung von im westlichem Verständnis kruden Materialien, bei dennoch erhaltener Symbolik und Repräsentanz, macht den besonderen Charme aus.
 
na ja, inwieweit Touristenware (nicht zu verwechseln mit echtem Kunsthandwerk ) noch Symbolik und Repräsentanz innewohnt wäre zu diskutieren.
Gerade bei dem, was da in Nordafrika und Ägypten (dort in jeder "Händlerstrasse" bei fast jedem Monument ) so angeboten wird habe ich da so meine Zweifel
Das ist so ähnlich wie die berüchtigten "Schwarzwälder" Kuckuckuksuhren am Schloss Neuschwanstein oder die "Ritterschwerter" in den Läden von Carcasonne
 
Eine gut dokumentierte, mehrfach geflickte etruskische Kanne in einem keltischen Grab nördlich der Alpen hätte eine erheblich höheren kulturellen, aber vermutlich geringeren materiellen Wert als ein neuwertig in ein Grab eingebrachtes und dann auf dem Antikenmarkt bei Ebay kontextlos verhökertes Gegenstück.
 
Zurück
Oben