Eine amerikanische Nation kenne ich zwar nicht, aber die Bewohner der 13 Kolonien mögen sich als Einwohner einer amerikanischen Nation begriffen haben. Daher würde ich auf 1783, also das Jahr des Pariser Friedens tippen oder wahlweise auf den Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung.
Bei der deutschen Nation ist das schon schwieriger. Das Heilige Römische Reich, wird ja auch Heiliges Römisches Reich Deutscher
Nation genannt. Während man zwar erst im 19.Jh. vom Nationenbegriff auf Deutschland bezogen in der Wissenschaft spricht, kann aber durchaus Deutschland schon im 18.Jh. im Selbstverständnis der Menschen als Nation begriffen worden sein.
Diesbezüglich haben wir die Problematik, dass innerhalb des Reiches sich nicht nur eigene Staaten unter den Reichsständen entwickelt hatten mit einem Libertätsanspruch, sondern dass selbst sprachlich neben dem Deutschen, auch Tschechisch (in Böhmen etc.), Französisch (in den Österreichischen Niederlanden und im, bis 1738 zum Reich gehörenden, Herzogtum Lothringen) und Italienisch (in den norditalienischen Gebieten) gesprochen wurde und daher der Begriff deutsch, recht fragwürdig wäre.
Vielleicht schaust Du mal da rein:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=13125 (Möglicherweise entwickelt sich dort ja doch noch mal eine befruchtende Diskussion.)
Man kann zwar sagen, dass der Nationalismus im Zeitalter der Revolutionen enormen Auftrieb bekam, ich erinnere an Leitsprüche der frühen Zeit der Revolution wie "La Nation, la loi, le roi", welche die Maximen der Konstitutionellen von ca. 1791 in Frankreich waren und auf den Fahnen der Regimenter abgebildet wurden.
Dennoch gab es die Begrifflichkeit der "nation" schon vorher, wie auch die Bezeichnung "Patriot". Ich habe den Eindruck, dass beides während des 18.Jh. zusehends an Bedeutung gewann.