Amerikanische Unabhängigkeitserklärung

LadyJane

Neues Mitglied
Hallo :)
Das Thema gibts bestimmt schon mal, aber ich war irgendwie zu faul um zu suchen .. ;)
Also; ich muss für die Schule einen Text und eine Pro-Kontra Tabelle machen. Es geht darum, dass die Amerikaner die Franzosen um Unterstützung bitten, ihnen mit der Um-bzw. Durchsetzung der Unabhängigkeitserklärung gegen England zu helfen. Ich muss aus der Sicht der franz. Beamten des Königs schreiben und die Pro-Kontra Tabelle machen, also alle Gründe darlegen, die für bzw. gegen eine Zusammenarbeit mit den Amerikanern spricht. Dann als zweite Aufgabe soll ich aufschreiben, was mein persönliches Votum ist (ich bin dafür, dass "wir", also die Franzosen, den Amerikanern helfen sollen) und sagen, was für Konsequenzen das für den König haben könnte, wenn er den Amerikaner helfen würde.
Mein Problem ist, ich habe irgendwie überhaupt keine Ahnung, was ich schreiben soll .. Aufgabe eins habe ich schon so halb, aber ich brauche noch ein paar Argumente. Bei Aufgabe zwei fällt mir irgendwie nichts ein ... :eek:
vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben?
Danke schon mal :)
 
Ich muss aus der Sicht der franz. Beamten des Königs schreiben und die Pro-Kontra Tabelle machen, also alle Gründe darlegen, die für bzw. gegen eine Zusammenarbeit mit den Amerikanern spricht. ... Aufgabe eins habe ich schon so halb, aber ich brauche noch ein paar Argumente.

So lange Du Deine Ergebnisse hier nicht einstellst, können wir nur mutmaßen, welche Argumente du schon gefunden hast und welche Dir fehlen. Sei also so freundlich und stell uns Deine Ergebnisse zur Verfügung. Ansonsten mangelt es an einer Diskussionsgrundlage.


Dann als zweite Aufgabe soll ich aufschreiben, was mein persönliches Votum ist (ich bin dafür, dass "wir", also die Franzosen, den Amerikanern helfen sollen) und sagen, was für Konsequenzen das für den König haben könnte, wenn er den Amerikaner helfen würde. ... Bei Aufgabe zwei fällt mir irgendwie nichts ein ... :eek:
vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben?
Danke schon mal :)

Du stellst in Aufgabe 1 Pro- und Contra-Argumente neutral (also ohne eigene Wertung) gegenüber. In Aufgabe 2 gewichtest Du die Argumente dann aus Deiner Sicht. Letztlich greifst Du in 2 also die Argumente aus 1 auf - nur dann eben wertend. Also z. B. "Zwar sprechen einige Argumente dagegen, dass... (z. B. xy), aber aus meiner Sicht überwiegen die Argumente, die dafür sprechen, denn Argument a wiegt schwerer als Argument b. Usw.
 
Verstehe ich das richtig, dass deine Sicht pro frz. Hilfe für die "Amerikaner" vorgegeben ist? Weil wenn du Aufgabe 1 noch nicht erledigt hast, kannst du ja kaum ein entsprechendes Urteil a la Aufgabe 2 gefällt haben.
 
Da du ja geschrieben hast, daß du dich schon für die Amerikaner entschieden hast, spiele ich mal des Teufels Advokat: Je nach Englischkenntnissen hilft dir vielleicht dieser Artikel weiter, in dem es um ein kürzliches "Experiment" geht, bei dem britische und amerikanische Rechtsanwälte die Unabhägigkeitserklärung auf Legalität untersucht haben.

Salopp zusammengefasst:

Amerikanische Seite: England hat sich der Prinzipien John Lockes bedient um während der "Glorious Revolution" James II los zu werden, und somit den Präzedenzfall dafür geschaffen, daß man sich der Tyrannen entledigen kann, wenn der Vetrag zwischen König und Volk gebrochen wird. Deswegen ist es legal.

Britische Seite: Dagegen! Die amerikanische Revolution war ein interner Steuerstreit, der sich in einen bewaffneten Aufstand verwandelte, den GB jedes Recht hatte niederzuschlagen. Des weiteren war die Unabhängigkeitserklärung illegal, ganz zu Schweigen vom Hochverrat der hier begangen wurde. Ihr wolltet euch doch nur drum drücken, dafür zu zahlen, daß wir euch im vorangegangenen Krieg verteidigt haben.

Laut Artikel hat übrigens die amerikanische Seite schon wieder gewonnen. Was hat das mit Frankreich zu tun? Auf den ersten Blick nix, aber wenn ich französischer König wäre würde ich zweimal überlegen ob ich wirklich eine Sache unterstützen sollte, die einen Präzedenzfall schafft, bei dem es nicht darum geht einen anderen König auf den Thron zu setzen, sondern den König abzuschaffen. Hmm, da könnte das Volk vielleicht auf dumme Gedanken kommen... :S
 
Amerikanische Seite: England hat sich der Prinzipien John Lockes bedient um während der "Glorious Revolution" James II los zu werden, und somit den Präzedenzfall dafür geschaffen, daß man sich der Tyrannen entledigen kann, wenn der Vetrag zwischen König und Volk gebrochen wird. Deswegen ist es legal.

Britische Seite: Dagegen! Die amerikanische Revolution war ein interner Steuerstreit, der sich in einen bewaffneten Aufstand verwandelte, den GB jedes Recht hatte niederzuschlagen. Des weiteren war die Unabhängigkeitserklärung illegal, ganz zu Schweigen vom Hochverrat der hier begangen wurde. Ihr wolltet euch doch nur drum drücken, dafür zu zahlen, daß wir euch im vorangegangenen Krieg verteidigt haben.

Laut Artikel hat übrigens die amerikanische Seite schon wieder gewonnen. Was hat das mit Frankreich zu tun? Auf den ersten Blick nix, aber wenn ich französischer König wäre würde ich zweimal überlegen ob ich wirklich eine Sache unterstützen sollte, die einen Präzedenzfall schafft, bei dem es nicht darum geht einen anderen König auf den Thron zu setzen, sondern den König abzuschaffen. Hmm, da könnte das Volk vielleicht auf dumme Gedanken kommen... :S
Vorsicht: die oben dargestellte Argumentation der "amerikanischen Seite" basierte auf einer gemeinsamen staatlichen Vergangenheit. Der Streit zwischen England und Frankreich über die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien war jedoch zwischenstaatlicher, nicht binnenstaatlicher Natur. Im Kern ging es hierbei um die Frage, ob souveräne Staaten (wie Frankreich) verpflichtet sind, auf die Rechtsansprüche des britischen Königs seinen Kolonien gegenüber Rücksicht zu nehmen oder ob diese unmittelbare Beziehungen zu den Kolonien aufnehmen und jene als souveräne Staaten anerkennen dürfen.

Die Briten beriefen sich auf das Legitimationsprinzip. Der britische König war legitimer Herr der Kolonien. Also durfte sich in den Streit zwischen ihm und seinen Untertanen kein dritter Staat einmischen. Eine Anerkennung der Kolonien als unabhängige Staaten und die Unterstützung dieser Staaten war nach dieser Theorie erst dann möglich, wenn die Kolonien zuvor vom britischen König in die Unabhängigkeit entlassen wurden.

Die Franzosen hingegen beriefen sich auf das Effektivitätsprinzip. Die britische Regierung habe mit der Schlacht von Saragossa die Kontrolle über die Kolonien verloren und die Amerikaner würden diese nun selbst ausüben. Es sei nicht die Aufgabe des französischen Königs darüber zu entscheiden, ob die USA das Recht hätten oder nicht hätten sich der Souveränität Englands zu entziehen, und ob sie ihre Unabhängigkeit zu Recht oder zu Unrecht besäßen. Denn weder das Völkerrecht noch die Verträge, weder die Moral noch die Politik legten dem französischen König die Verpflichtung auf, Hüter der Treue der englischen Untertanen ihrem Souverän gegenüber zu sein. Frankreich habe das Recht, das Volk eines ungeheuer großen Kontinents als unabhängigen Staat zu betrachten, wenn es unter diesem Titel auftrete, zumal, wenn sein ehemaliger Souverän in langen und angestrengten Bemühungen bewiesen habe, daß es ihm unmöglich sei, es zu unterwerfen.

Vorbild für diese Position war nicht die "Glorious Revolution" sondern die Anerkennung der Unabhängigkeit der gegen Spanien revoltierenden Niederlande durch Königin Elisabeth I.
 
Hallo :)
Das Thema gibts bestimmt schon mal, aber ich war irgendwie zu faul um zu suchen .. ;)
Also; ich muss für die Schule einen Text und eine Pro-Kontra Tabelle machen. Es geht darum, dass die Amerikaner die Franzosen um Unterstützung bitten, ihnen mit der Um-bzw. Durchsetzung der Unabhängigkeitserklärung gegen England zu helfen. Ich muss aus der Sicht der franz. Beamten des Königs schreiben und die Pro-Kontra Tabelle machen, also alle Gründe darlegen, die für bzw. gegen eine Zusammenarbeit mit den Amerikanern spricht. Dann als zweite Aufgabe soll ich aufschreiben, was mein persönliches Votum ist (ich bin dafür, dass "wir", also die Franzosen, den Amerikanern helfen sollen) und sagen, was für Konsequenzen das für den König haben könnte, wenn er den Amerikaner helfen würde.
Mein Problem ist, ich habe irgendwie überhaupt keine Ahnung, was ich schreiben soll .. Aufgabe eins habe ich schon so halb, aber ich brauche noch ein paar Argumente. Bei Aufgabe zwei fällt mir irgendwie nichts ein ... :eek:
vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben?
Danke schon mal :)



Also wenn ich die Aufgabenstellung richtig verstanden habe, sollst du Argumente Pro/ Contra aufführen, die aus französischer Sicht dafür oder dagegen sprechen, die USA als souveränen Staat anzuerkennen, bzw. sich womöglich sogar gegen die Briten am Krieg direkt zu beteiligen.

Um die Unabhängigkeitserklärung der USA und Frankreichs Engagement zu begreifen, muss man die Vorgeschichte kennen.

Der Siebenjährige Krieg war ein Weltkrieg, ein Teilkonflikt, der auch der Auslöser war, war der Franzosen- und Indianderkrieg 1754-1762. Frankreich hatte in eben diesem Krieg ein gewaltiges Kolonialreich verloren, dass sich von den Großen Seen bis zum Golf von Mexiko erstreckte. Frankreich war der große Verlierer, GB der große Gewinner des Krieges. Auch in Indien hatten die Briten die Franzosen verdrängt, die nur einige Besitzungen in der Karibik behielten.

Jetzt haben diese schrecklichen Briten aber auch Ärger in ihren Kolonien, und die Franzosen fragen sich, was dieser charmante Monsieur Franklin in Paris tut.


Pro aus französischer Sicht:

Der Feind meines Feindes ist mein Freund, man könnte den Amerikanern Waffen und Handelsartikel verkaufen und die Briten schädigen.

Man könnte sie vielleicht nicht nur schädigen, sondern vielleicht sogar Gebiete zurück gewinnen und die Scharte aus dem Siebenjährigen Krieg auswetzen.

Contra
-Die Unabhängigkeitserklärung ist sehr radikal, Kolonien, denen die Politik eines Souveräns, der noch nicht einmal ein absoluter ist, nicht passt, erklären, dass sie sich einfach vom Mutterland lösen können, das ist doch recht revolutionär, nicht auszudenken, wenn das Schule macht!

-Die Amerikaner erklären sich für frei und unabhängig. wer aber gehört dazu und wer nicht? Indianer, Frauen, schwarze Sklaven und auch freie Schwarze gehören definitiv nicht dazu. Die Erklärung der Menschenrechte (We hold these truth to be self evident: That all men are created equal und endowed by their creator with certain unaliable rights. among these life, liberty and the pursuit of happiness) und die Sklaverei stellten einen solchen Widerspruch dar, dass die Gründungsväter diese praktisch gar nicht erwähnen.

Die Amerikaner haben zwar 1776 die Hessen kalt erwischt und 1777 gegen Bougoyne bei Saratoga einen beachtenswerten Erfolg erzielt, dass diese aber den Krieg gewinnen könnten, war durchaus fraglich. Washingtons Kontinentalarmee befand sich teilweise in einem desolaten, wenn nicht verzweifelten Zustand. Die Briten kontrolllierten New York und eroberten Philadelphia und Charleston. Im Unabhängigkeitskrieg tobte gleichzeitig ein inneramerikanischer Bürgerkrieg, der vor allem in den Südstaaten erbittert geführt wurde.

Die USA anzuerkennen, war eine Sache, selbst militärisch aktiv zu werden, war erstens riskant, zweitens und dieses Argument war für die Franzosen das eigentlich ein entscheidendes Argument gegen einen Kriegseinsatz: Krieg ist kostspielig und die französischen Staatsfinanzen erlaubten eigentlich solche Abenteuer nicht.

Es waren übrigens auch zum großen Teil die Kriegskosten des Unabhängigkeitskrieges, die zum Ausbruch der Revolution in Frankreich beitrugen. Nach über 100 Jahren musste der König die Generalstände einberufen, da Frankreich ein Staatsbankrott drohte.
 
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