Amerikanischer Bürgerkrieg - Fredericksburg

balticbirdy

Ehemaliges Mitglied
Alle Freunde "gediegener Schlachteplatten" und der US-Geschichte kennen sicherlich die Verfilmung "Gettysburg" mit dem legendären Picketts-Charge. Jetzt habe ich etwas entdeckt, was offenbar nie in die Kinos und Videotheken gelangte. Es sind offenbar die gleichen Schauspieler mit identischen Rollen - aber ein anderes Ereignis. Hier bekommt zur Abwechselung der Norden einmal kräftig Prügel. Dass es ein sehr blutiger Bruderkrieg war, ist ja bekannt - aber übel, wie auf beiden Seiten frisch eingewanderte Iren aufeinander schießen.
YouTube - The Battle of Fredericksburg (Part 1: The Evacuation)
5 weitere Teile sind in Youtube zu finden.
 
Der ist aber seit Jahren in den Videotheken zu kriegen. Da hatte ich ihn auch erstmal her, bevor ich ihn als 2-er Pack mit "Gettysburg" gekauft habe.
 
Unbedingt kaufen, balticbirdy, dann kannst Du neben Fredericksburg auch 1rst Manassas und Chancelorsville bestaunen.;)
 
Hehe Gods and Generals und Gettybsurg hatte ich gestern beide auf der Arbeit in der Hand gehabt :D
 
Achtung, diese ganze Reihe könnte auch unter dem Titel "Von Reenactors für Reenactors" laufen. Einen wirklich guten, realitätsnahen Film zum amerikanischen Bürgerkrieg habe ich noch nicht gesehen - am nächsten kam bislang "Glory", wobei natürlich hier der Name auch Programm war, aber zumindest aus dieser Sicht bisher noch nicht gesehen.

Nb. @bb, in fast der gesamten literarischen, malerischen und filmischen Aufarbeitung des Bürgerkriegs ist es der Norden, der die Prügel bezieht - wie denn auch der Norden die meiste "Prügel" bezogen hat, dank der besseren Offiziere des Südens und der Erbittertheit des Verteidigungskrieges. Der Umstand, dass daraus ein Heiligenkult um die Südstaaten-Generäle, Romantisierung der Sklaverei und das dummstolze Redneck-"Rebellentum" entstand, ist eine der bittersten Früchte dieses Krieges. Die Tatsache, dass durch "Gods and Generals" - und ähnliche marktwirtschaftlich recherchierten und erzeugten Kunstprodukte - diese Frucht ein weiteres saftiges Konservenleben führt, ist eine der traurigsten Auswüchse unser Kunstindustrie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achtung, diese ganze Reihe könnte auch unter dem Titel "Von Reenactors für Reenactors" laufen. Einen wirklich guten, realitätsnahen Film zum amerikanischen Bürgerkrieg habe ich noch nicht gesehen - am nächsten kam bislang "Glory", wobei natürlich hier der Name auch Programm war, aber zumindest aus dieser Sicht bisher noch nicht gesehen.
Wie schon an anderer Stelle gesagt, ändert das nichts daran, dass eben "Gettysburg" und "Gods and Generals" vom Aufwand her scheinbar top ist. Solch aufwändig und auch wirklich gut gemachte Filme gibt es nur ganz, ganz wenige heute.
Und bei "Glory" kann ich mich auch an genug Schnitzer erinnern, was den Film abgesehen davon, dass er vielleicht unterhaltsamer und als Film gesehen vielleicht besser ist, nun auch nicht so weit über "Gods and Generals" erhebt.

Es ist natürlich etwas wunderlich, aber an Massenszenen etc. sind "Gettysburg" und "Gods and Generals" wohl die eindrucksvollsten Filme der letzten 20 Jahre. Wenn ich da an den Napoleon-Vierteiler denke, dann weiß ich wieder, was ich an den Filmen und sogar so älteren und weniger authentischen Produktionen wie "Waterloo" habe.:D

Erstaunlich an "Gods and Generals" fand ich und noch mehr als bei "Gettysburg", wíe schonungslos der Regisseur Maxwell mit seinen Zuschauern umgeht. In einem Forum wurde das mal eine schier unerträgliche Frömmelei genannt. Ich weiß nicht genau, was ich von den Dialogen z.B. von Stonewall Jackson mit seiner Frau halten soll. In so manchem Buch liest man eben genau so eine Sprache von Menschen dieser Zeit. Ob nun wirklich so intensiv praktiziert damals oder nicht, stellt das schon Anforderungen an den Zuschauern die Selbstbetrachtungen und philosophischen, politischen oder religiösen Ansichten von Jackson, Lee, Longstreet oder Chamberlain zu verfolgen. Gewissermaßen gibt das aber auch den Filmen so einen historischen Hauch, der über den in "Glory" hinaus geht. Ja vielleicht macht es die Filme sogar wertvoller als einen ganzen Teil von Produktionen über den Bürgerkrieg zusammen genommen.

Ich denke nur an die Bilder in "Gods and Generals" - die akribisch detailierte Ausstattung der Häuser, die Kleider der Frauen (an denen selbst Cécile mal nichts zu mosern hatte) usw. ... - da zeigt der Film Größe, die es sonst nicht gibt und Tiefe, die auch in "Glory" mit der Reduzierung auf das eine Regiment nicht geben kann.

Liefe es im Kino würde ich 9 von 10 Punkten beinahe vergeben.:)
 
@Mummius: Nb. @bb, in fast der gesamten literarischen, malerischen und filmischen Aufarbeitung des Bürgerkriegs ist es der Norden, der die Prügel bezieht - wie denn auch der Norden die meiste "Prügel" bezogen hat, dank der besseren Offiziere des Südens und der Erbittertheit des Verteidigungskrieges.

Das weiß ich sehr wohl. Es ist sehr interessant, was Marx & Engels quasi als Zeitgenossen dazu in Briefen und der "Times" geschrieben haben, die Unfähigkeit der Generäle könne nur mit "Arschprügel" bestraft werden (ist zu ergoogeln, bin gerade faul). Aber als Verfilmung hat, wenn überhaupt, der deutsche Normalbürger doch "Gettysburgh" im Hinterkopf, weil als Spielfilm gesendet.
 
Das weiß ich sehr wohl. Es ist sehr interessant, was Marx & Engels quasi als Zeitgenossen dazu in Briefen und der "Times" geschrieben haben, die Unfähigkeit der Generäle könne nur mit "Arschprügel" bestraft werden (ist zu ergoogeln, bin gerade faul). Aber als Verfilmung hat, wenn überhaupt, der deutsche Normalbürger doch "Gettysburgh" im Hinterkopf, weil als Spielfilm gesendet.
Aber besser "Gods and Generals" als Filme mit moralischem Zeigefinger.

Außerdem zeigt sowohl "Gettysburg" als auch "Gods and Generals" beide Seiten und zumindest ich fühlte mich nicht irgendwie in eine Richtung beeinflusst. Chamberlain oder Buford kommen genauso als Menschen rüber wie Lee, Longstreet und Co.. Ich hatte auch angenommen, dass es, wenn es doch noch zu einem dritten "Teil" kommt, noch mehr in einen Fokus aus Unionssicht übergeht, die bei "Gettysburg" allerdings ausgeprägter als bei "Gods and Generals" war.

Überdies kann man alle Filme schlechtmachen. Erstmal sollen bessere kommen... So lange mache ich nicht das schlecht, was schonmal als recht ordentlich auf dem Markt ist. (Gut manchmal kritisiere ich selbst "Gefährliche Liebschaften" :red: :D)
 
Ich kenne Gods and Generals und Gettysburg auch, sind zwei meiner Lieblingsfilme. Ich finde, die Filme sind sehr realistisch. Es kämpft kein Denzel Washington wie in einer kneipenprügelei mit 4 Südstaatlern alleine, was wieder typisch Hollywood ist. Es gibt keinen Held, der die ganze feindliche Armee im Alleingang platt macht, wie z.B in Der Patriot.

Aber auch von der Zeit her, sind die beiden Filme sehr realistisch. Wer Jeff Daniels als Schauspieler mag, muss sich auch The Crossing - kampf gegen die Hessen angucken. Sehr guter Film.:)
 
Wie schon an anderer Stelle gesagt, ändert das nichts daran, dass eben "Gettysburg" und "Gods and Generals" vom Aufwand her scheinbar top ist. Solch aufwändig und auch wirklich gut gemachte Filme gibt es nur ganz, ganz wenige heute.
Und bei "Glory" kann ich mich auch an genug Schnitzer erinnern, was den Film abgesehen davon, dass er vielleicht unterhaltsamer und als Film gesehen vielleicht besser ist, nun auch nicht so weit über "Gods and Generals" erhebt.

Es ist natürlich etwas wunderlich, aber an Massenszenen etc. sind "Gettysburg" und "Gods and Generals" wohl die eindrucksvollsten Filme der letzten 20 Jahre. Wenn ich da an den Napoleon-Vierteiler denke, dann weiß ich wieder, was ich an den Filmen und sogar so älteren und weniger authentischen Produktionen wie "Waterloo" habe.:D

Erstaunlich an "Gods and Generals" fand ich und noch mehr als bei "Gettysburg", wíe schonungslos der Regisseur Maxwell mit seinen Zuschauern umgeht. In einem Forum wurde das mal eine schier unerträgliche Frömmelei genannt. Ich weiß nicht genau, was ich von den Dialogen z.B. von Stonewall Jackson mit seiner Frau halten soll. In so manchem Buch liest man eben genau so eine Sprache von Menschen dieser Zeit. Ob nun wirklich so intensiv praktiziert damals oder nicht, stellt das schon Anforderungen an den Zuschauern die Selbstbetrachtungen und philosophischen, politischen oder religiösen Ansichten von Jackson, Lee, Longstreet oder Chamberlain zu verfolgen. Gewissermaßen gibt das aber auch den Filmen so einen historischen Hauch, der über den in "Glory" hinaus geht. Ja vielleicht macht es die Filme sogar wertvoller als einen ganzen Teil von Produktionen über den Bürgerkrieg zusammen genommen.

Ich denke nur an die Bilder in "Gods and Generals" - die akribisch detailierte Ausstattung der Häuser, die Kleider der Frauen (an denen selbst Cécile mal nichts zu mosern hatte) usw. ... - da zeigt der Film Größe, die es sonst nicht gibt und Tiefe, die auch in "Glory" mit der Reduzierung auf das eine Regiment nicht geben kann.

Liefe es im Kino würde ich 9 von 10 Punkten beinahe vergeben.:)


Ich kann dir nur beipflichten. Diese beiden Filme, leider ist aus dem angedachten dritten Teil nie etwas geworden, sind einfach klasse.
 
Mittlerweile gibts "Gods & Generals" als auch "Gettysburg" als BlueRay als Extended Cut. G&D ist sogar ne Stunde länger und beinhaltet sogar eine vierte Schlacht.
Allerdings sind die Extraszenen nur in Originalsprache mit deutschen Untertitel enthalten.

Aber (das ist stand Mai 2011):
Die US-BluRay-Version erschien in einem schönen Media-Book incl. deutscher Tonspur und am 4.Juli erscheinen Limited Collectors Editionen in den Staaten mit den Directors Cuts von "Gods and Generals" und "Gettysburg" auf DVD (6er Pack) und natürlich die Blu-rays (2 Blu-Ray, 2 DVD mit den Extras)
 
Mittlerweile gibts "Gods & Generals" als auch "Gettysburg" als BlueRay als Extended Cut. G&D ist sogar ne Stunde länger und beinhaltet sogar eine vierte Schlacht.
Allerdings sind die Extraszenen nur in Originalsprache mit deutschen Untertitel enthalten.

Aber (das ist stand Mai 2011):
Gibt es diese DVDs mit der verlängerten Fassung von "Gods and Generals" nun auch auf dem deutschen Markt?
Mich würde nämlich Antietam sehr interessieren. Die Schlacht von Chancelorsville war m.E. arg auf die Verwundung von Jackson zugeschnitten, wodurch der Gesamtverlauf nicht so rüberkam, wie ich es mir gewünscht hätte. Fredericksburg fand ich da besser veranschaulicht.

Ich schaue mir die DVDs in der Regel eh immer auf Englisch an, wenn es zur Handlung passt (Jane-Austen-Verfilmungen, Filme zum Amerikanischen Bürgerkrieg etc.).
 
Zumindest gibt es eine Blue Ray mit dieser über 4 1/2 langen Fassung. Da sind vor allem Szenen mit dem späteren Lincoln-Mörder John Wilkes Booth enthalten. Übrigens wird gerade ein Film über Lincoln mit Daniel Day Lewis in der Hauptrolle gedreht:
Lincoln (2012) - IMDb
 
@Brissotin: Ja gibts auf BlueRay. Die Extraszenen sind in Englisch mit deutschen Untertiteln. Rezensenten meinen aber man solle sich den Film eh in Englisch ansehen,weil die englische Tonspur um einiges besser sei, als die deutsche.
 
@Brissotin: Ja gibts auf BlueRay. Die Extraszenen sind in Englisch mit deutschen Untertiteln. Rezensenten meinen aber man solle sich den Film eh in Englisch ansehen,weil die englische Tonspur um einiges besser sei, als die deutsche.
Ich glaube nur, dass ich Blue-Ray-Discs nicht auf meinem Rechner abspielen kann. Von daher sind sie nicht so geschickt und ich kaufe kein extra Abspielgerät.
 
Ja das Problem hab ich auch mit diversen Extended/Directors Cut Versionen...gibts nur auf BlueRay und nicht auf DVD :(
 
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