Amphitheater Köln

Stichling

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Hallo in die Runde !

In Köln gibt es viele Ausgrabungen aus der Römerzeit, welche ich auch schon oft besucht habe.Gibt es neuerliche Vermutungen wo sich ein Amphitheater befunden haben könnte denn was für jede größere Stadt wie auch Trier, müßte es doch auch in Köln gegeben haben.

Viele Grüße Stichling
 
Hallo in die Runde !

In Köln gibt es viele Ausgrabungen aus der Römerzeit, welche ich auch schon oft besucht habe.Gibt es neuerliche Vermutungen wo sich ein Amphitheater befunden haben könnte denn was für jede größere Stadt wie auch Trier, müßte es doch auch in Köln gegeben haben.

Viele Grüße Stichling

Die Grenzen des römischen Kölns sind zwar bekannt, jedoch ist die Stadt weit davon entfernt, ausgegraben zu sein.

Zu Vermutungen, wo Alt-Kölns Amphitheater stand, siehe hier:
Colonia Claudia Ara Agrippinensium ? Wikipedia
 
Danke für den Link aber ein spekulatives WO wird hier auch nicht erklärt.

Die Lage des vermuteten Amphitheaters ist gänzlich ungeklärt und selbst die Lage des Forums kann nur ungefähr angegeben werden. Dagegen ist der Standort von Kapitol und Prätorium durch gute archäologische Belege völlig gesichert.
 
Bei Recherchen zu einem anderen Thema bin ich auf folgendes gestoßen:

St. Gereon ? Wikipedia

Diese Kirche hat ursprünglich nur eine ovale Form gehabt (Decagon).

Baudaten

Da diese Form ja auch vom Amphitheater bekannt ist und es eben Hinweise darauf gibt daß in Köln ein Amphitheater existierte, dieses aber noch nicht lokalisiert wurde, wäre meiner Meinung nach hier ein Anhaltspunkt dem evtl. nachgegangen werden sollte.

Immerhin wird das Kölner Amphitheater ja auch in den nördlichen Randbezirken der CCAA vermutet.

Colonia Claudia Ara Agrippinensium ? Wikipedia

Die Kartierung aller Einzelfunde, die mit den Theaterspielen in unmittelbarem Zusammenhang stehen (darunter auch noch einschlägige bildliche Darstellungen in Mosaiken oder auf Tafelgeschirr), lässt ein Amphitheater am ehesten in den nördlichen Randbezirken der CCAA vermuten.
Was haltet ihr davon?

Liebe Grüße
 
Desweiteren steht der Memorialbau auch auf einem antiken Friedhof:

Auf einem römischen Gräberfeld westlich vor der Stadt wird ein Memorialbau zu Ehren von Märtyrern errichtet, der vielleicht bereits als Kirche dient:

zitiert aus Baudaten aus dem obigen Link.

Natürlich kann das Amphitheater auch außerhalb des ummauerten Stadtgebietes gestanden haben. Man kann eigentlich nur darauf hoffen, dass vielleicht bei Bauvorhaben in Köln die Reste des Amphitheaters gefunden werden (sofern die Reste nicht schon bei Bauarbeiten/Ausschachtungen der letzten Jahrzehnte oder Jahrhunderte sang- und klanglos beseitigt worden sind).
 
Eine Frage wäre vielleicht, wie groß denn die Rundung in der Kirche ist. Vielleicht kann man daraus auf eine mögliche Größe der möglichen Arena schließen. Und wenn da Größen herauskommen, die überhaupt nicht zu bekannten Amphitheatern passen, dann wäre das vielleicht auch noch ein Indiz pro oder contra.
 
lt. Google Earth ist die Fläche von St. Gereon ca. 27 x 33 Meter (längere Seite geschätzt, da hier ein Teil des Ovals fehlt).

Im Vergleich dazu:
Xanten mit einer Fläche der eigentlichen Arena von ca. 51 x 62 Meter oder Trier mit ca. 51 x 72 Meter incl. der Ummauerung der Spielfläche.

Ich habe auch noch weitere Amphitheater auf GE abgemessen. Eine solch kleine Fläche habe ich allerdings bislang noch nicht entdeckt.
 
Anscheinend wurde der Bau schon zu einer Zeit errichtet, als ein Amphitheater noch als solches in Betrieb gewesen sein wird. In einer Zeit, als Gladiatorenkämpfe noch legal waren (und Tierhetzen ohnehin) und der Großteil der Bevölkerung noch heidnisch, wäre es wohl kaum denkbar gewesen, ein Amphitheater einfach so umzubauen. Zumindest hätte das wohl einiges an Ärger bedeutet, und das ganz ohne Not: Warum nicht einfach woanders bauen?
Außerdem: Das Amphitheater selbst hätte man doch offenbar weggerissen. Wieso sollte man dann nur seinen Grundriss übernehmen?
 
Anscheinend wurde der Bau schon zu einer Zeit errichtet, als ein Amphitheater noch als solches in Betrieb gewesen sein wird.
Ovalbau - Kirchengemeinde St. Gereon, Köln.

Daraus:
Auf ovalem Grundriss wurde im 4. Jahrhundert ein monumentaler Bau errichtet. Seine Grundgestalt ist deutlich im Zentralbau der Kirche erkennbar
Dieser Stein mit Inschrift ist ein Weihestein für die altägyptische Muttergöttin Isis. Er wurde im Fundament des nordwestlichen Dekagonpfeilers gefunden.Die Oberfläche war rußgeschwärzt, eine Münze des Kaisers Constants steckte in einem Spalt des Steins.

Diese Münze ist bis jetzt die wichtigste Nachricht über die Anfänge des antiken Ovalbaus von St. Gereon. Sie kann nicht vor dem Jahr 345 geprägt worden sein.
Kaiser Constans förderte anscheinend das Christentum.
Constans ? Wikipedia
Kaiser Constans war christlich erzogen worden. Er beschenkte die Kirchen sehr reich
.

Außerdem: Das Amphitheater selbst hätte man doch offenbar weggerissen. Wieso sollte man dann nur seinen Grundriss übernehmen?
Man hätte dadurch für einen Bau benötigte Steine in unmittelbarer Nähe was evtl. durch den Weihestein bestätigt werden könnte.
 
Constans war Christ und förderte das Christentum, ja, aber das bedeutet nicht, dass er Amphitheater zusperren und umbauen ließ. Die meisten der ersten christlichen Kaiser tolerierten Gladiatorenkämpfe noch; sie wurden erst im 5. Jhdt. (mit Mühe) verboten.
 
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Zentralbau

Hallo

Mir erschließt sich deine Theorie nciht.

1. Wo in Europa, oder auch Kleinasien ist eine Kirche auf dem Baugrund eines Amphiheaters gebaut worden ?
Hast du da irgendein Beispiel ?

2. Ich sehe in der Grundrißform nur eine Varianz des Zentralbaus der Spätantike, die Hagia Sophia ist auch nicht rund im Innern!, gilt aber trotz allem als Zentralbau.

mfg
schwedenmann
 
Hallo

Mir erschließt sich deine Theorie nciht.

1. Wo in Europa, oder auch Kleinasien ist eine Kirche auf dem Baugrund eines Amphiheaters gebaut worden ?
Hast du da irgendein Beispiel ?

Hab ich schon gemacht.
Die christliche Märtyrer-Basilika im Amphitheater des hispanischen Tarraco | JBS History Blog

2. Ich sehe in der Grundrißform nur eine Varianz des Zentralbaus der Spätantike, die Hagia Sophia ist auch nicht rund im Innern!, gilt aber trotz allem als Zentralbau.
Jepp ... ist ja auch nur eine Theorie von mir.

Ich finde aber z. Zt. einen speziellen Link nicht mehr ... auch in meinem Verlauf ... der könnte evtl. für mehr Klarheit sorgen.

Darin wird ein kleiner Bau aus dem 4. Jhd beschrieben, der gewisse Ähnlichkeit in der Anordnung der Kirche zu Tarraco aufweist ... und der Ovalbau wird erst für das 6. Jhd angegeben. (soweit ich das noch weiß)
LG
 
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Mir erschließt sich deine Theorie nciht.
1. Wo in Europa, oder auch Kleinasien ist eine Kirche auf dem Baugrund eines Amphiheaters gebaut worden ?
Hast du da irgendein Beispiel ?
Ganz unmöglich ist es nicht. Man nutze häufig die römischen Fundamente für spätere Bauten. So sind alle Palazzi der Piazza Navona auf den Unterbauten des Stadions des Domitian (Circus Agonalis) erbaut http://talesofrome.com/wp-content/uploads/2014/02/pianta_map.jpg. Auch das Theater des Pompejus ist im Luftbild Roms noch erkennbar ,obwohl es selbst verschwunden und überbaut wurde. Auch das Marcellustheater wurde zur Wohnstätte einer römischen Adelsfamilie umgebaut Google-Ergebnis für http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f6/TheatreofMarcellus.jpg/250px-TheatreofMarcellus.jpg Die Engelsburg besteht im Unterbau aus Hadrians Grabmal und die Stadt Split ist in den alten Kaiserpalast des Diokletian hineingebaut worden. Auch wenn das alles keine Kirchen sind konnten auch diese auf alten Fundamenten erbaut werden. Das müsste man allerdings in den Kellerräumen sehen können.
 
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1. Wo in Europa, oder auch Kleinasien ist eine Kirche auf dem Baugrund eines Amphiheaters gebaut worden ?
Hast du da irgendein Beispiel ?

Stand früher nicht eine kleine Kapelle im Kolosseum in Rom?

Und die kleineren Maße würden sich erklären, wenn die Kirch IN das Amphitheather, z.B. in die Fläche der Arena und nicht AUF die umgebende Konstruktion gestellt wurde.
 
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