Apostasie in Mittelalter und früher Neuzeit

Elin

Mitglied
Hallo!

Nach meinem Wissen wurde der Übertritt vom Christentum zum Judentum im Mittelalter in ganz Europa grundsätzlich mit dem Tod bestraft. Ist das so richtig?

In Spanien gab es nach meiner Erinnerung bereits in der Westgotenzeit entsprechende Bestimmungen, und in den Siete Partidas von Alfonso X. kam auch der Übertritt zum Islam hinzu. In der Frühen Neuzeit hat das Geschäft ja in Spanien die Inquisition besorgt.

Kann mir jemand Genaueres sagen und/oder Quellen nennen?


Gruß,
Elin
 
Hi,

also eine genaue Quelle aknn ich dir nicht nennen, aber ein Übertritt zum Judentum wurde ähnlich wie im NS mit Enteignung udn sozialer Isolation, bis zu gewalttätigen Übergriffen geahndet. Hoff cih konnte dir n bissl helfen
 
Das ist interessant!
Aber wie sah das eigentlich in der Frühzeit der christlichen Machtausübung mit dem kompletten Abfall vom Glauben aus?
Also so um 500-1000.
 
Seit Kaiser Gratian wurden Apostaten mit dem Verlust ihrer bürgerlichen Rechte bestraft, d. h. sie konnten beispielsweise nichts erben. Im Hochmittelalter wurden sie dann als Ketzer betrachtet und entsprechend verfolgt.
 
Die Chasaren waren davor aber auch noch Heiden und hatten ihr eigenes Reich. Angst vor religiöser Verfolgung brauchten sie also nicht zu haben.
 
Allein die soziale Ausgrenzung und Benachteiligung (Leben in abgegrenzten Vierteln,Schlechter Ruf) machten einen Glaubenswechsel gefährlich/risikoreich.
Soweit ich weiß wurden auch Jüdische Viertel dem Erdboden gleich gemacht um neue Christenwohnungen zu bauen (z.B in Nürnberg: dort wurde auf ein Jüdisches Viertel ein Marktplatz gebaut (der Hauptmarkt) und anstelle der Synagoge wurde eine Kirche gebaut.
Man war also vor Pogromen schon damals nicht sicher.
 
Soweit ich weiß wurden auch Jüdische Viertel dem Erdboden gleich gemacht um neue Christenwohnungen zu bauen (z.B in Nürnberg: dort wurde auf ein Jüdisches Viertel ein Marktplatz gebaut (der Hauptmarkt) und anstelle der Synagoge wurde eine Kirche gebaut.

Die erste Synagoge wurde 1349 in Nürnberg zerstört. Heute steht dort die Frauenkirche und der Hauptmarkt. Die Pogrome 1349 kamen aus Frankreich über Europa. Grund war die Pest, deshalb nennt man diese Pogrome auch Pestpogrome. Den Juden wurde, neben dem Hostienfrevel und Ritualmordlegenden nun auch noch vorgeworfen sie würden die Brunnenvergiften. Damit waren sie die Schuldigen der Pestepidemie.


Die zweite Synagoge wurde in Nürnberg 1499 niedergerissen. Grund war hier die antijüdische Kirchenpolitik in dieser Zeit.
 
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