Aus dem Lagebuch des OKW vom 09.04.1945
"Heeresgr.G: Bei Friedrichroda ein eigener Igel. Angriffe von Suhl nach Osten. Hildburghausen ging verloren. Weitere Angriffe von Arnheim gegen Schweinfurt. Bei Volkach Übergang über den Main. Crailsheim in eigener Hand; der Gegner eingeengt. Die Jagst=Front gehalten. In Pforzheim zurückdrücken des Feindes."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 10.04.1945
"...Kämpfe westlich Pforzheim, das meist in eigener Hand."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 11.04.1945
"Bei Heilbronn (19. Armee) örtliche Kämpfe. Am Oberrhein Ruhe. Hier ist die 98. Inf.=Div. Als Reserve herausgezogen."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 13.04.1945
"Von der 19. Armee wird die 17.SS=Div. Nach Nürnberg, die 189. nach Regensburg abgegeben. Die98. Inf.=Div. Ersetzt an der Front die 17. Freiw.=Div. ..." ..."Daß keine Stadt zur offenen Stadt erklärt werden soll, hat der Reichsführer SS als Reichsinnenminister bekanntgegeben."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 14.04.1945
Verschärfung der Lage an der Südfront. Der Gegner steht jetzt 12km vor Bayreuth. Über den Einsatz der 189. Inf.=Div. Und der 17. SS=Div. Liegen noch keine Meldungen vor, ebenso über die Lage im Raum Schweinfurt, wo die 1. Armee bis nach Heilbronn vorkam. Bei der 19. Armee nur örtliche Kämpfe. Jedoch fortgang der Kämpfe im nördlichen Schwarzwald.
Aus dem Lagebuch des OKW vom 15.04.1945
"...Südlich Bamberg drang der Feind weiter vor bis Heilbronn. ... In der Rheinebene gelangte der Feind 15-20km weiter nach Süden."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 16.04.1945
"Heeresgr. G: ...Bei Heilbronn konnte der Feind seinen eigenen Brückenkopf erweitern. Am Oberrhein drangen feindliche Panzer weiter stark nach Süden. Im Raum von Lahr wurde die Schwarzwald=Randstellung bezogen. Der Feind meldet, dass ihm der Feldmarschall von Mackensen und der Prinz August Wilhelm in die Hände gefallen seien. Am Vortage hatte er bereits dasselbe vom Botschafter von Papen gemeldet."
Danach scheint es einige Zeit relativ ruhig zu sein.
Aus dem Lagebuch des OKW vom 20.04.1945
"Zwischen Crailsheim und dem Neckar südlich Heilbronn angreifende Infanterie- und Panzerverbände blieben kurz nach Verlassen ihrer Ausgangstellung liegen. Lediglich westlich Schwäbsich-Hall erzwang der Gegner einen tieferen Einbruch in den Mainhardter Wald. Nach erbitterten Kämpfen, in denen eine größere Zahl Panzer abgeschossen wurde, brach eine starke feindliche Kampfgruppe in dem Raum südöstlich Nagold ein und drang bis an den Neckar bei Tübingen und Rottenburg vor. Übersetzversuche über den Fluß bei Horb scheiterten. Weiter westlich drängt der Gegner auf den Gebirgsstraßen des Schwarzwaldes, im Kinzig-Tal und der Rhein-Ebene südwestlich Lahr nach Süden...."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 21.04.1945
"...Die in den Mainhardter Wald vorgestoßenen feindlichen Kräfte konnten den Einbruch nach Süden erweitern und erreichten mit vorgeworfenen Aufklärungsverbänden den Raum Göppingen. Gleichzeitig verstärkte sich der Druck gegen die Linie Heilbronn-Pforzheim. Aus seinem Einbruchsraum bei Tübingen gewann der Gegner in schweren Wald- und Ortskämpfen nach nordosten Raum. ..."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 22.04.1945
"...Im Großraum Stuttgart nahmen die heftigen Kämpfe mit den zur Umfassung der Stadt angesetzten feindlichen Divisionen ihren Fortgang. Die von Göppingen und aus dem Raum nördlich Tübingen angreifenden amerikanischen Stoßgruppen konnten weiter an Boden gewinnen. Auch im Schwarzwald und der Rheinebene südwestlich Lahr dauern schwere Kämpfe mit den auf Rottweil und den Kaiserstuhl vordringenden gaullistischen Verbänden an. ..."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 23.04.1945
"... Im württembergisch-bayerischen Raum hat sich die Lage gestern verschärft. Überlegene Panzerkräfte der 7. amerikanischen Armee und gaullistische Verbände haben unsere Front nach heftigen Kämpfen in mehreren Abschnitten aufgerissen und im Vorstoß nach Süden die Donau zwischen Villingen und Donaueschingen an einigen Stellen erreicht. Gegenangriffe in die Flanken der durchbrochenen Angriffskeile sind im Gange. ..."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 24.04.1945
"... In Süddeutschland richtete sich der Hauptdruck der Amerikaner nach Südosten gegen den Nordteil des bayerischen Waldes und den Großraum Regensburg. Unsere Gegenangriffe gegen die beiden tiefen Flanken der auf die Donau durchgebrochenen Kräfte sind zwischen Ehingen und Regensburg in gutem Fortschreiten. Versuche der Amerikaner, ihre Brückenköpfe südlich Dillingen zu erweitern, brachen verlustreich zusammen. Aus dem Raum Sigmaringen drang der Feind weiter nach Südosten vor. Mit den westlich davon durchgestoßenen Panzern sind heftige Kämpfe im Abschnitt Tuttlingen-Donaueschingen und weiter südlich im Gange. ..."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 26.04.1945
"... Die Bewegungskämpfe im württembergisch-badischen Raum dauern an. Unsere Kampfgruppen setzten ihre Angriffe gegen die im Süden durchgebrochenen amerikanischen Panzerverbände und deren Nachschubverbindungen erfolgreich fort. Nachfolgende feindliche Infanterie wurde vor allem südwestlich Ulm und im Raum Tuttlingen zum Kampf gestellt und erlitt schwere Verluste. ..."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 27.04.1945
"...In Süddeutschland hielt der starke feindliche Druck gegen die Donau-Linie von Deggendorf bis Ulm an. Bei Dillingen konnten die Amerikaner ihren Brückekopf nach Südwesten erweitern und nach heftigen Kämpfen in den Nordteil von Ulm eindringen. In der schwäbischen Alb und nordwestlich des Bodensees kämpften sich eigene Kampfgruppen durch die feindlichen Angriffskolonnen erfolgreich nach Osten durch. ..."
Aus dem Lagebuch des OKW vom 28.04.1945
"...Schwächere amerikanische Kampfverbände führten am Tage Angriffe gegen einige Orte in Süddeutschland. ..."
Danach wirds um den Südwestdeutschen Raum still.
Berichte: (Ich habe hierbei nur jene herausgepickt, die mittelbar oder unmittelbar mit den von dir genannten Einheiten/Räumen im Zusammenhang standen.)
- Am 22.02.1945 wurde die Volks-Pi.-Brig. 47 zur Verstärkung des Westwalls in den Raum Trier herangeführt.
- Am 28.02.1945 wurde befohlen, die 198. Inf.-Div. Aus der Oberrhein-Front zu lösen und ind en Raum Weißenburg zu verlegen.
- Laut Befehl vom 10.02.1945 sollte der OB West zur Aufstellung von Auffrischungsregimentern Stämme der 16. VGD, sowie der 198. Inf.-Div. Und der 159. Inf.-Div. An den ObdE abgeben.
Edit:
Quelle: "Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht - Wehrmachtsführungsstab Band 4, Erster Halbband" von Percy E. Schramm. Verlagsgruppe Weltbild
und
"Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht - Wehrmachtsführungsstab Band 4, Zweiter Halbband" von Percy E. Schramm. Verlagsgruppe Weltbild
ISBN: 3-8289-0525-0
Gruß
WW