In allen europäischen Armeen dienten und dominierten Söldner. Iren, Schotten und Schweizer dienten in der französischen Armee, später auch deutsche Fremdenregimenter. Die Briten führten ihre Kriege auf dem Kontinent zum großen Teil mit deutschen Söldnern. In England und Holland hätte das Parlament keine starke absolutistische Armee geduldet, außerdem war GB durch seine Insellage bevorzugt und konnte sich mit Schiffen, statt Festungen verteidigen. Fürsten, die nicht selbst Krieg führten, vermieteten ganze Regimenter an größere Auftraggeber. Quer durch Deutschland verlief eine Grenze zwischen dem französischen und britischen Militärmarkt. Bayern, Württemberg, die Pfalz und Hessen- Darmstadt waren traditionell mit Frankreich verbündet, während Hessen- Kassel, Hannover, Braunschweig und Waldeck- Pyrmont Truppen an die Briten und Holländer vermieteten. Manchmal, wie im Österreichischen Erbfolgekrieg, kämpften Truppen auf beiden Seiten der Front, wobei dann Klauseln eingefügt wurden, dass sie nicht gegeneinander eingesetzt werden durften.
Um die Arbeitskräfte des eigenen Landes zu schonen, warb man bevorzugt im Ausland. Dennoch versuchten viele Fürsten, ihre Armeen aus Landeskindern zu rekrutieren. Etwas Neues schufen die Preußen unter dem Soldatenkönig mit der Kantonatsverfassung. Das Land wurde in Kantone eingeteilt, wobei bestimmte Dörfer im gleichen Regiment dienten. Gemeinsam mit ihren Verwandten und Nachbarn unter Offizieren, die meist auch die Grundherrn waren und ihre Soldaten persönlich kannten. Das war sozusagen ein Vorläufer der allgemeinen Wehrpflicht, wenn auch keinesfalls damit zu verwechseln, denn Soldatendienst war keine Bürgerpflicht und Auszeichnung, sondern eher eine Strafe, die vor allem die Unvermögenden traf. Begüterte Zeitgenossen konnten sich freikaufen. Die Kantonatsverfassung wurde auch in anderen deutschen Ländern eingeführt, so in Österreich und 1761 unter Friedrich II. in Hessen- Kassel.
Der Wikipediaartikel "Kantonatsverfassung" ist durchaus lesenswert, du solltest dort weitergehende Informationen finden.