Aufgaben kolonialer Kriegsführung im Deutschen Reich

D

Dotti

Gast
Guten Tag Libe Forenuser,
Im Rahmen eines Seminars beschäftige ich mich mit der Geschichte der deutsche Kolonien (insbesondere Deutsch-Ostafrika) während des ersten Weltkrieges. Eine Frage die mir nun immer wieder kam, war die nach dem Ziel der Kriege außerhalb Europas. Jedem Beteiligtem sollte ja recht klar gewesen sein, dass der Krieg selber in Europ entschieden wird und nicht im afrikanischen Busch oder auf einer kleinen Pazifikinsel.
Die einzigen beiden in meinen Augen sinnigen Aufgaben der Kolonialkriege waren, für die deutsche Seite, die Kolonien zu verteidigen um sie nach dem Krieg weiter halten zu können und evtl. Truppen zu binden die so nicht in Europa genutzt werden konnten ( wie in Deutsch Ostafrika geschehen). Würde mich freuen wenn mir hier jemand etwas die Augen öffnen könnte.

Ein Gast
 
Ich könnte es jetzt bei der Frage belassen, ob diese beiden Gründe, Kolonien halten und Truppen binden, nicht ausreichen würden. Ich denke aber, dass ein anderer Grund viel wichtiger war: Patriotisches Gefühl der Beteiligten.
 
Eine Frage die mir nun immer wieder kam, war die nach dem Ziel der Kriege außerhalb Europas.
wahrscheinlich gibt es auf diese Frage keine einheitliche Antwort. Während in Tsingtau eine moderne Betonfestung mit Panzerkuppeln errichtet wurde, verzichtete man in den afrikanischen Kolonien auf derartige militärische Repräsentation (mir ist keine nennenswerte deutsche Festung in den afrikanischen Kolonien im 20. Jh. bekannt)
 
Ja das mit den patriotischen Gefühlen hatte ich auch mit in Betracht gezogen. Wir haben wie bereits geschrieben unser Hauptaugenmerk auf Deutsch-Ostafrika gelegt und Paul von Lettow-Vorbeck geriet ja als Kommandant der Truppen vor Ort dort auch in Konflikt mit dem eigentlichen Gouverneuer, der lieber auf Diplomatie setzen wollte.
Eine allgemeine Kriegwilligkeit war ja in allen europäischen Großmächten zu jener zeit nicht von der Hand zu weisen. Könnte es daraus resultierend auch sein, dass ein Mann wie Paul von Lettow-Vorbeck Afrika als Chance sah sich militärisch zu beweisen ? Er versteht es ja durchaus sich in seinen Memoiren selbst zu inszenieren.
 
ja das Patriotismus eine Rolle gespielt hat hab ich mir auch schon gedacht. Könnte es denn auch sein das Kommandante vor Ort wie z.b Paul von Lettow-Vorbeck den Krieg als Gelegenheit sahen sich zu beweisen? Mit seinem Konfrontationskurs geriet er schließlich auch in Konflikt mit dem Gouverneur.
 
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