Auflösung Jugoslawiens

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Hallo liebe User,

könnt Ihr mir bei folgenden Fragen weiterhelfen?

[mod]1. Siehe hier[/mod]

2. Durften sich Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien von der Bundesrepublik Jugoslawien abspalten?

3. Hat Deutschland durch die vorzeitige Anerkennung von Kroatien und Slowenien den Bürgerkrieg um Bosnien mitverursacht?

Vielen Dank für Eure Antworten!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
meiner Meinung nach, dürfen sich alle ethnischen, religiösen, etc. Bevölkerungsteile abspalten, oder zu einer anderen Aufteilung innerhalb z.B. einer Föderation zusammenschließen. (Ob das nun sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt)
Das hat natürlich alles seine Grenzen, erstens durch die Anzahl der Bürger, die sich abspalten wollen (sonst könnten sich gleich die St. Paulianer in Hamburg als eigenen Staat abspalten... ;) ), wobei die Grenze naturgemäß schwammig ist, zweitens vorzugsweise durch demokratische Mehrheitsentscheidungen, Kriege dafür zu führen ist immer höchst umstritten,
drittens es sollte möglichst ein eigenständig wirtschaftlich tragfähiger Staat dabei herauskommen, oder er in eine wirtschaftliche Gemeinschaft auf absehbarer Zeit münden, und zuletzt fällt mir noch ein, dass der Grund für die Abspaltung ein zutiefst sitzendes Gefühl nach Freiheit, eigenes Leben ohne Fremdbestimmtheit vorliegen sollte, welches sich unterscheiden sollte von solchen "Mode"-Wellen, wie z.B. die Hippie-Bewegung, die glaube ich zur "Christiana" in Kopenhagen führte, oder die autonome Szene in Hamburg, die zu der rechtsfreien Hafenstraße in den 80ern führte.


Aber es könnte sein, dass etliche deiner Fragen auch in einem Politikforum besser diskutiert werden könnten?
 
Hallo liebe User,


3. Hat Deutschland durch die vorzeitige Anerkennung von Kroatien und Slowenien den Bürgerkrieg um Bosnien mitverursacht?

Vielen Dank für Eure Antworten!


Ach herjeh.

Jetzt soll also der Genscher schuld sein.

Ob sich die Jugoslawischen Teilrepubliken verselbständigen durften, wird in der ehem. jug. Verfassung stehen. Müsste der Anfrager also am besten wissen.

Wenn ich aber an die andauernden Morde von Exilkroaten denke über die Jahrzehnte, die der jug. Geheimdienst in Deutschland beging, Zimmermann (damals Innenminister) muss sich den jug. Botschafter mal schwer zur Brust genommen haben, habe ich so ein bisschen das Gefühl, als ob die Liebe so groß nie gewesen wäre.

Ich habe bis anfangs der 90er hobbymäßig gekickt. Die Hälfte der Mitspieler waren Yugos, plötzlich sind die nach dem Spiel getrennt auf ein Bier gegangen. "Ja meine Verwandschaft" von einem Tag auf den anderen gab es Kroaten, Serben und etliche andere. Und nach ca. 8-9 Wochen kam keiner mehr. Heute noch mords hallo wenn man einen Trifft, an ihren ehem. Landsleuten und Sportskameraden laufen sie vorbei, wenn sie sich nie gesehen hätten.

Die haben nix von außen gebraucht, die konnten alles selber verunstalten.


Grüße Repo
 
2. Durften sich Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien von der Bundesrepublik Jugoslawien abspalten?
Titos Verfassung, Anfang der 70er "erlassen", sah einen Kompromiss zwischen den Völkern Jugoslawiens vor. Jedes Volk (Ausn: die Kosovo-Albaner) erhielt eine Republik und einen Vertreter im Staatspräsidium, dem wichtigsten Entscheidungszentrum. Das Kosovo und die Vojvodina gehörten zwar zur Republik Serbien. Bei ihnen handelte es sich aber um "autonome Regionen". Diese durften sich selbst verwalten und jeweils einen Vertreter ins Staatspräsium entsenden. Infolge dieser Konstruktion waren im achtköpfigen Staatspräsium jeweils ein Vertreter Sloweniens, Kroatiens, Bosnien-Herzegowinas, Montenegros, Serbiens, Kosovos, Vojvodinas und Mazedoniens vertreten. So war sichergestellt, dass kein Volk die anderen dominieren konnte. Ein Zusammenleben der Völker war auf der Basis von Kompromissen möglich.

Diesen in Titos Verfassung angelegten Kompromiss zerstörte Milosevic Ende der 80er systematisch. Er liess in Montenegro einen Vasallen einsetzen. Die autonome Regionen wurden beseitigt und Serbien nahm sich das Recht heraus, nunmehr drei serbische Vertreter ins Staatspräsidium zu entsenden! Dort gab es nun einen serbisch-montenegrinischen Block von 4 Stimmen, an dem keiner mehr vorbeikam. Zudem wurde 1989/90 deutlich, dass Milosevic auch noch Versuche unternahm, die slowenische Regierung mit Hilfe in der slowenischen Hauptstadt demonstrierender Kosovo-Serben zu stürtzen. Wäre ihm in Slowenien die Installation einer proserbischen Regierung gelungen, hätte er im Staatspräsidium über dominierende fünf Stimmen verfügt (5:3).

Vor diesem Hintegrund eines manipulierten Staatsprädiums und zahlreicher letztlich an Serbien gescheiterter internationaler Vermittlungsbemühungen, die auf einen irgendwie gearteten Fortbestand der Jugoslwaischen Föderation zielten, kam eine internationale Arbitrage-Kommission unter Vorsitz des französischen Verfassungsrechtlers Batinger im Herbst 1991 zur Erkenntnis, dass den jugoslawischen Republiken entsprechend dem in den Volksabstimmungen ihrer Bevölkerungen zum Ausdruck gekommenen Wunsch nach Selbständigkeit sich von der Jugoslawischen Föderation abtrennen durften. Die Entscheidung dieses internationalen Expertengremiums lautete also, dass sich Slowenien und Kroatien abspalten durften.
3. Hat Deutschland durch die vorzeitige Anerkennung von Kroatien und Slowenien den Bürgerkrieg um Bosnien mitverursacht?
Vorzeitige Anerkennung? Ich kann nicht erkennen, dass Deutschland Kroatien und Slowenien vorzeitig anerkannt hätte. Tatsache ist, dass die EG im Dezember 1991 gemeinsam beschloss, Slowenien und Kroatien bis Januar 1992 anzuerkennen. Deutschland unternahm keinen Alleingang sondern setzte diesen gemeinsamen Beschluss lediglich als erster Mitgliedstaat der EG um.

Die Anerkennung kam auch nicht zu früh, eigentlich kam sie zu spät. Die EG und die UNO hatten sich von Milosevic viel zu lange hinhalten lassen. Auch sind sie recht einseitig auf dessen Forderungen eingegangen, immer in der Hoffnung, dass sich so doch noch eine "Gesamtlösung" für Jugoslawien finden lassen könnte. Infolgedessen hielten sich die Europäer mit Hilfen für die "kleinen" Slowenen und Kroaten zurück, währenddessen Milosevic unter den Augen der Europäer rücksichtslos die jugoslawische Bundesarmee einsetzte, sei es um die slowenischen Zollhäuser einzunehmen, sei es um Slowenien und Kroatien gewaltsam an ihrem Austritt aus der Bundesrepublik zu hindern, sei es um für die großserbische Sache Gelände zu gewinnen. Einer der traurigen Höhepunkte des auch ohne internationale Anerkennung Sloweniens und Kroatiens bereits real existierenden jugoslawischen Bürgerkriegs ereignete sich im November 1991: serbische Streitkräfte überrannten die kroatische Stadt Vukovar und begingen dort ein Massaker. Die Formel "Verhandeln ist besser als Schiessen" hatte Milosevic schon längst in die Formel "Schiessen und Hinhalten durch Verhandeln" pervertiert. Vor diesem Hintergrund erscheint die Annahme, dass weitere Verhandlungen zu einer "friedlichen Lösung" in Bosnien geführt hätten, doch ziemlich zweifelhaft. Worin hätte diese bestehen sollen? Die Haager Konferenz, die die "Gesamtlösung" bringen sollte, hatte Milosevic im Sommer 1991 scheitern lassen. Im November 1991 waren alle Sonderbotschafter und Vermittler am Ende ihres Lateins angelangt. Und leider war die EG erst zu diesem Zeitpunkt bereit, Slowenien und Kroatien anzuerkennen.

Deutschland selbst hat sich im Meinungsbildungsprozess innnerhalb der EG ziemlich zurückgehalten. Nach der Wiedervereinigung wurde die Bundesregierung ohnehin von so mancher westeuropäischen Regierung (E, F, I, Holl.) verdächtigt, nun in Europa die traditionelle deutsche Großmacht-Politik wiederbeleben zu wollen (auf dem Balkan durch die Unterstützung Kroatiens und die Zerstörung Jugoslawiens). Dementsprechend ambitioniert versuchten die "alten Freunde" Serbiens den jugoslawischen Zerfallsprozess zu stoppen. Doch diese scheiterten letztlich ausgerechnet an Milosevic.

Die deutsche Regierung hat sich demgegenüber bei den Kroaten dafür stark gemacht, dass diese in ihre Verfassung Minderheitenrechte aufnehmen, mit denen die Serben in der Krajina geschützt werden sollten. Da hatte man in Bonn noch die Illussion, dass der Gewaltausbruch in der Krajina aus der Angst der serbischen Minderheit heraus entstanden war, künftig rechtlos in einem kroatischen Staat leben zu müssen. ABER immerhin: Deutschland versuchte einen Beitrag zum Schutz der Menschenrechte zu leisten, auch die der Serben in der Krajina.
 
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Titos Verfassung, Anfang der 70er "erlassen", sah einen Kompromiss zwischen den Völkern Jugoslawiens vor. Jedes Volk (Ausn: die Kosovo-Albaner) erhielt eine Republik und einen Vertreter im Staatspräsidium, dem wichtigsten Entscheidungszentrum. Das Kosovo und die Vojvodina gehörten zwar zur Republik Serbien. Bei ihnen handelte es sich aber um "autonome Regionen". Diese durften sich selbst verwalten und jeweils einen Vertreter ins Staatspräsium entsenden. Infolge dieser Konstruktion waren im achtköpfigen Staatspräsium jeweils ein Vertreter Sloweniens, Kroatiens, Bosnien-Herzegowinas, Montenegros, Serbiens, Kosovos, Vojvodinas und Mazedoniens vertreten. So war sichergestellt, dass kein Volk die anderen dominieren konnte. Ein Zusammenleben der Völker war auf der Basis von Kompromissen möglich.

Diesen in Titos Verfassung angelegten Kompromiss zerstörte Milosevic Ende der 80er systematisch. Er liess in Montenegro einen Vasallen einsetzen. Die autonome Regionen wurden beseitigt und Serbien nahm sich das Recht heraus, nunmehr drei serbische Vertreter ins Staatspräsidium zu entsenden! Dort gab es nun einen serbisch-montenegrinischen Block von 4 Stimmen, an dem keiner mehr vorbeikam. Zudem wurde 1989/90 deutlich, dass Milosevic auch noch Versuche unternahm, die slowenische Regierung mit Hilfe in der slowenischen Hauptstadt demonstrierender Kosovo-Serben zu stürtzen. Wäre ihm in Slowenien die Installation einer proserbischen Regierung gelungen, hätte er im Staatspräsidium über die dominierende zahl von fünf Stimmen verfügt (5:3).

Vor diesem Hintegrund eines manipulierten Staatsprädiums und zahlreicher letztlich an Serbien gescheiterter internationaler Vermittlungsbemühungen, die auf einen irgendwie gearteten Fortbestand der jugoslwaischen Bundesrepublik zielten, kam eine internationale Arbitrage-Kommission unter Vorsitz des französischen Verfassungsrechtlers Batinger im Herbst 1991 zur Erkenntnis, dass den jugoslawischen Republiken entsprechend dem in den Volksabstimmungen ihrer Bevölkerungen zum Ausdruck gekommenen Wunsch nach Selbständigkeit sich von der Bundesrepublik Jugoslwaien abtrennen durften. Die Entscheidung dieses internationalen Expertengremiums lautete also, dass sich Slowenien und Kroatien abspalten durften.

Vorzeitige Anerkennung? Ich kann nicht erkennen, dass Deutschland Kroatien und Slowenien vorzeitig anerkannt hätte. Tatsache ist, dass die EG im Dezember 1991 gemeinsam beschloss, Slowenien und Kroatien bis Januar 1992 anzuerkennen. Deutschland unternahm keinen Alleingang sondern setzte diesen gemeinsamen Beschluss lediglich als erster Mitgliedstaat der EG um.

Die Anerkennung kam auch nicht zu früh, eigentlich kam sie zu spät. Die EG und die UNO hatten sich von Milosevic viel zu lange hinhalten lassen. Auch sind sie recht einseitig auf dessen Forderungen eingegangen, immer in der Hoffnung, dass sich so doch noch eine "Gesamtlösung" für Jugoslawien finden lassen könnte. Infolgedessen hielten sich die Europäer mit Hilfen für die "kleinen" Slowenen und Kroaten zurück, währenddessen Milosevic unter den Augen der Europäer rücksichtslos die jugoslawische Bundesarmee einsetzte, sei es um die slowenischen Zollhäuser einzunehmen, sei es um Slowenien und Kroatien gewaltsam an ihrem Austritt aus der Bundesrepublik zu hindern, sei es um für die großserbische Sache Gelände zu gewinnen. Einer der traurigen Höhepunkte des auch ohne internationale Anerkennung Sloweniens und Kroatiens bereits real existierenden jugoslawischen Bürgerkriegs ereignete sich im November 1991: serbische Streitkräfte überrannten die als UNO-Schutzzone besonders geschützte kroatische Stadt Vukovar und begingen dort ein Massaker. Die Formel "Verhandeln ist besser als Schiessen" hatte Milosevic schon längst in die Formel "Schiessen und Hinhalten durch Verhandeln" pervertiert. Vor diesem Hintergrund erscheint die Annahme, dass weitere Verhandlungen zu einer "friedlichen Lösung" in Bosnien geführt hätten, doch ziemlich zweifelhaft. Worin hätte diese bestehen sollen? Die Haager Konferenz, die die "Gesamtlösung" bringen sollte, hatte Milosevic im Sommer 1991 scheitern lassen. Im November 1991 waren alle Sonderbotschafter und Vermittler, die noch eine Lösung anstrebten, am Ende ihres Lateins angelangt. Und leider war die EG erst zu dem Zeitpunkt, als alle gemeinsame-Lösungs-Illussionen zerplatzt waren, bereit gewesen, Slowenien und Kroatien anzuerkennen.

Bingo.
Ich bin tatsächlich 99% mit Gandolf derselben Meinung.:yes:

Grüße 'Repo
 
Hallo liebe User,

könnt Ihr mir bei folgenden Fragen weiterhelfen?

[mod]1. Siehe hier[/mod]

2. Durften sich Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien von der Bundesrepublik Jugoslawien abspalten?

3. Hat Deutschland durch die vorzeitige Anerkennung von Kroatien und Slowenien den Bürgerkrieg um Bosnien mitverursacht?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Das ist eine gute Frage sowohl eins als auch zwei. Ob sie durften ist schwer zu sagen - basierte ja alles auf einer etwas komischen Ideologie. Hinzu kommt das man damals in den deutschsprachigen Medien das Gefühl hatte - das sich österreich und deutschland für die weltkriege bei den jugoslawen, sprich serben, montenegrinern usw. revanchieren wollten - und somit kroatien und slowenien sofort anerkannten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war kein Fan von Kohl und ich werde auch keiner mehr werden, aber Du hängst der Kohlregierung implizit eine Verhaftung im Nationalsozialismus an, was, mit Verlaub gesagt, Humbug ist.
 
Ich war kein Fan von Kohl und ich werde auch keiner mehr werden, aber Du hängst der Kohlregierung implizit eine Verhaftung im Nationalsozialismus an, was, mit Verlaub gesagt, Humbug ist.

Ich weiss nicht ob das der Kohl war damals, ich weiss es nicht mehr - Ehrlich gesagt, no Schimmer. Wollte auch keinem bewusst Nationalsozialismus anhängen - auf keinen Fall. Eigentlich bezog ich mich viel eher auf den 1. Weltkrieg als auf den 2. Und da war von Nationalsozialismus ja noch keine Rede.

Naja, um ehrlich zu sein - Dieser ganze Jugoslawienkrieg hat mich zwar immer sehr interessiert, aber so wirklich den Durchblick hab ich icht - ist ne höchstkomplizierte Angelegenheit soweit ich weiss und alles andere als einfach zu hinterfragen.

Wo so viele Nationalismen, soviel Propaganda, soviele Religionen und Völker und so viel Hass auf einen Haufen zusammenstossen - wird die Sache höchst komplex. Andererseits denke ich das gerade deswegen dieser Konflikt so interessant ist und laufend aktuell.
 
Hallo Leute, frohes neues Jahr, und für die welche Pech hatten, vielleicht wird es dieses Jahr besser !

Ich kann leider nur von der Arbeit antworten, Grafikkarte ist erst unterwegs, darum die kurze Antwort.

Ich falle ungern in die Kiste "Verbrechen mit Verbrechen bekämpfen" und mag es nicht wie ein großserbischer Nationalist zu protestieren, für viele sind ja Serben der Inbegriff des Bösen.
Die Verbrechen des eigenen Volkes ignorieren, verweisend auf die Verbrechen der anderen, ist leider eine miese Angewohnheit der Serben (aber auch allgemein der Menschen), ich halte darum, wenn es um Zahlenspiele geht, meine miese Klappe.
Hab ich auch im Forum nie direkt getan, führt nur zu Konflikten.
Es ist schlecht mit Zahlen und Fakten zu spielen um ehrlose und menschenverachtende Verbrechen aufzubessern.
Ich bin genetisch auch Kroate und ein bisschen Donauschwabe (Großmutter).
Daher würde ich gerne dass man sich verdeutlicht, hier werde ich zum Serbofaschisten, dass aus der hochgepriesenen UN-Schutzzone ein gewisser Herr Mercep, HOS-Führer und Pavelic-Sympathiesant vor dem Einmarsch der Jugoarmee, ein bisschen "dort war".

CIA-Dossier über Tomislav MerÄep - Volksgruppen

Wenn du schon Verbrechen erwähnst, solltest du alle Seiten beschreiben.
Übrigens, die offizielle Zahl, wenn falsch bitte korrigieren (!), der von Serben getöteten Zivilisten in Vukovar, beläuft sich auf ca. 1000 Menschen.
Der materielle Verlust in "Kroatiens Stalingrad" durch willkürliche Zerstörung der Serben, wie den Flughafen von Dubrovnik, der in Vukovar stattfand, ist auch schrecklich, aber ein Haus lässt sich wieder aufbauen, ein aufgeschlitzter Toter ist aber schwer wiederzubeleben, jeder getötete Mensch ist ein trauriger Höhepunkt.
Tudjman hat übrigens darauf bestanden dass ausschließlich Mercep dort "kommandiert", der Bürgermeister von Vukovar (auf jeden Fall einer Stadt dort, müsste nachlesen) bat Präsident Tudjman um Versetzung Merceps, aufgrund rigider Mordpolitik gegenüber der Minderheit, dies wurde seitens Franjo abgelehnt.
Ich würde viel mehr schreiben muss jetzt aber weitermachen, werde mich aber wieder melden.

Tschüss, LG :winke:
 
In dem Beitrag werden die Serben als die alleinigen Kriegsverbrecher und Mörder dargestellt.
Vor allem in einer dramatischen Ausführung.
Es ist eine Tatsache dass Merceps Leute dort ebenfalls Verbrechen begingen.
Meinem Onkel haben sie den Bauch bis zum Kinn aufgeschlitzt und den Flaschenboden in den fast abgetrennten Kopf geschoben, in den Halsstumpf.
Du brauchst keine Beweise reinzustellen, dass die Serben in und um Vukovar Mist bauten und Massaker begingen, dass weiß, glaube ich, jeder der sich mit der Thematik beschäftigt.
Es weiß aber, wie es aussieht, nicht jeder was Mercep und Konsorten dort trieben.

Sollte ich das etwa nicht erwähnen ?

Hier wird doch eindeutig eine Meinung vertreten, in der kein Platz für antiserbische Kriegsverbrechen ist.
Das halte ich für falsch.
Du brauchst nicht gleich annehmen, dass ich die Serben weißwaschen will, weil ich kroatische Kriegsverbrecher poste, aber wenn aus diesem Thread eine Meinung gebildet wird, und irgendeiner einen Leser fragt was den da unten passiert ist, wird er vielleicht sagen: "Diese Serben haben schon wieder massakriert, ich verstehe dieses Volk nicht."
Es sollen die Ermordeten aller Seiten Erwähnung finden.
Ich könnte genauso gut über Omarska und Brcko schreiben, diese Verbrechen sind aber großteils bekannt, da sie von Serben begangen wurden.

Mit Vukovar eine Stadt als Beispiel zu nehmen, die von der JNA völlig zerstört würde, ist schon sehr übel.
Ich verstehe diese Äußerung nicht.
Ich habe doch unmissverständlich geschrieben dass die Serben die Stadt in Grund und Boden bombten.
8000 Granaten täglich, dies 3 Monate lang.

Die Kroaten in der Stadt haben sich tapfer gewehrt !

Sollte ich schreiben dass die Serben dort einen Zirkus aufmachten, einen Wildpark unter Naturschutz eröffneten, den Kroaten beim Hausbau halfen oder wie oder was ?

Es ist fast so als hättest du Angst dass ich versuchen würde, die Kroaten zu denunzieren, das kommt mir bei unseren Threadbegegnungen jedes mal so vor.
Darum hast du gleich die zwei Links gepostet, damit man kein schlechtes Bild hat, obwohl ich doch nicht den obigen Aussagen der anderen wiedersprochen habe, es stimmt doch dass die Serben eine Sauerei in Vukovar veranstaltet haben, es stimmt aber auch dass Merceps Leute ein Mädchen in Folie verpackten und in eine luftdichte Kiste sperrten, was für ein grausamer Tod.
Habe ich etwa versucht dass Verhalten der Serben in Vukovar zu rechtfertigen?
Da gibt es nicht viel zu erklären, außer dass die Kroaten die Stadt hätten länger halten können, hätte ihnen Tudjman Verstärkung geschickt, dies war jedoch nicht in seinem Interesse.
Nein, ich bezog mich nur auf Mercep und seine vergessenen Verbrechen.

Mal abgesehen davon, wie unsäglich es ist, Verbrechen gegen Verbrechen auszuwiegen. :rolleyes:
Das hätte von mir kommen können, vor allem weil ich oben geschrieben habe, dass ich nicht die serbischen Verbrechen mit Hilfe kroatischer relativieren will, sondern ich eine Klarstellung in Bezug auf Vukovar und Slawonien anstrebe.

Oder wäre es dir lieber, die kroatischen Verbrechen unerwähnt zu lassen ?

Ich höre auch nicht gern, dass die Serben Leute auf bestialische Weise ermordet haben, dann muss ich mich schämen, und wünsche mir, dass es solche Menschen nicht gibt.
Das einzige was man tun kann, ist daran zu erinnern, was die Schweine taten.
X-mal habe ich geschrieben dass ich diese Gegenüberstellungen von Mord hasse, und jedes mal bin ich der Sack !

Jetzt mal ganz ehrlich, wirke ich wirklich wie ein serbischer Nazikommunist ?
Vielleicht schon, ich bekomme ja selten eine Antwort, vielleicht schreibe ich zu aggressiv, dass ist aber nicht böse gemeint, ich möchte ja keinen verscheuchen.

Großteils sind ja Konversationen zwischen Angehörigen der verschiedenen Jugovölker von Ignoranz geprägt.
Ich habe bei der Suche nach dem richtigen Forum auch die ganzen Balkanforen und Serben/Albaner/Kroaten-Foren angeschaut, und wusste nach wenigen Minuten dass diese, mit Verlaub, der größte Scheißdreck sind.
Da ignorieren und beschimpfen sich die Leute, sie ignorieren einfach die Postings der "anderen Seite" und posten wieder Verbrechen die an "ihnen" begangen wurden.
Kein Mitgefühl, kein Nachgeben, kein Entgegenkommen, nur diese verdammte, von einem komischen Pseudohass getriebene Ignoranz !

Ich weiß ja, wie stolz man in Zagreb auf den domobranskog rat (heimatverteidigender Krieg) ist, vor allem gegen die serbischen Freischärler.
"Wir Kroaten haben gegen die 4.stärkste Armee Europas bestanden","ohne Hilfe", "kao vitezi" (wie Ritter), "obwohl die USA und Alle gegen uns waren".
Bekannte Worte.
Dasselbe aus Belgrad und von den bosnischen Serben:
"Die serbischen Serben haben uns nicht geholfen", "die JNA hat uns nicht beigestanden", "zentralserbische Verräter", "Wir bosnischen Serben mussten gegen 5 Mio. Kroaten und eine Million Moslems kämpfen"

Fehlt nur noch (dass ist jetzt von mir :rofl:): "wir sind so geil", "wir sind tapfer und gut", "wir sind kurzgesagt toll".

Und immer vergessen sie mit Absicht die eigenen Fehler.

Ich habe bis jetzt versucht nur breit anerkannte Tatsachen zu posten.
 
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