Aufruhr 1225 - Mord im Mittelalter

Jacobum

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Das berühmteste und wohl folgenreichste Mordkomplott des Mittelalters im Ruhrgebiet steht im Mittelpunkt der Ausstellung «Aufruhr 1225» im Herner Archäologie-Museum.

Es geht um die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert (1185-1225) in Gevelsberg, für die der Graf Friedrich von Isenberg aus Hattingen verantwortlich gemacht wurde. Der Graf wurde dafür später grausam hingerichtet. Die bisher größte Mittelalterschau im Ruhrgebiet gehört zum Kulturhauptstadtprogramm. Von Samstag (27.2.) bis 8. November werden mehr als 80 000 Besucher erwartet.


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«Aufruhr 1225»: Ein Mord im Mittelalter | Ruhr Nachrichten
 
Klingt interessant, wobei das berühmteste und wohl folgenreichste Mordkomplott des Mittelalters wohl zu hoch gegriffen ist .
Das war wohl eher der Mord an Ludwig von Orleans 1407 und der Mord an Johann von Burgund 1419, deren Auswirkungen ein Jahrhundert lang die französische,burgundische und englische Politik bestimmten und auch auf die Reichspolitik Einfluß hatten.
 
Letzte Woche habe ich mir diese Ausstellung mal mit Familie angesehen.
Grundsätzlich ordentlich gemacht. Keine spektakulären Exponate, auch nicht sehr viele, aber gut erläutert und als Illustration des jeweiligen Themas geeignet.
Insgesamt eine fundierte Einführung in das mittelalterliche Leben, abgerundet durch einen "Spielbereich", in dem Kinder das Leben auf einer Burg in vielen praktischen Aspekten nachvollziehen können.

Für den Experten (bzw. etwas interessierteren Laien) bringt die Ausstellung nicht so viel Neues. Insbesondere habe ich Karten vermißt, der Konflikt (Graf Friedrich vs. Erzbischof) wird sehr auf diese beiden Personen konzentriert, der machtpolitische Hintergrund kaum dargestellt. Zu Recht haben mich die Kinder hinterher gefragt, warum eigentlich dieser Mord und seine Nachgeschichte Aufhänger einer eigenen Ausstellung ist - es wird nicht wirklich erklärt und wirkt daher beliebig.

Vielleicht kann der Ausstellungskatalog das ausgleichen, den werde ich mir aber erst nächste Woche anschauen können.

Zusätzlich wurde hinter dem Museum eine "Motte" nachgebaut. Das ist ganz niedlich, man lernt aber letztlich nur, daß es vor den klassischen Steinburgen (und lange vor der Zeit des Ausstellungsthemas!) schon Vorläuferbauten dieser Art gab - es wird am Modell nichts erklärt.

Sehr viel interessanter und auf jeden Fall sehr originell in der Darstellung scheint mir die Dauerausstellung des Museums in Herne zu sein. Aber auch die werde ich mir erst nächste Woche ausführlich anschauen können.
 
Ich kann dir weitgehend zustimmen. Negativ aufgefallen sind mir die Rüstungsteile und Kleidungsstücke zum selbst anprobieren. Es handelt sich um billigen Kram aus dem Mittelalteronlineshop, der eben keine Rekonstruktion ist. Damit wird ein falsches Bild der Kleidung der damaligen Zeit vermittelt. Gerade bei den sicher nicht ganz geringen Geldmitteln, hätte es etwas mehr Qualität sein können. Von einem Museum würde ich das eigentlich auch erwarten. Wo bleibt da die Bildung? Die Idee ist im Grunde nicht schlecht und scheint sehr gut anzukommen. Besonders gefallen hat mir der Raum zu Burgen im Ruhrgebiet.
 
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