August 1946: Die Vertreibung aus Wollseifen

Barbarossa

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Am 13. August 1946 forderte die britische Militärverwaltung die etwa 120 Familien des Ortes Wollseifen (ca. 500 Einwohner) auf, das Dorf innerhalb von drei Wochen zu räumen, um das Gelände für den einzurichtenden Truppenübungsplatz zu gewinnen.
Die Aufforderung löste Bestürzung bei der unvorbereiteten Bevölkerung aus, die geglaubt hatte, nach Rückkehr aus dem Kriege und aus dem Exil durch notdürftigen Wiederaufbau ihrer Häuser und erste Bestellung ihrer Felder aus dem Gröbsten heraus zu sein.

weiterlesen hier: Wollseifen ? Wikipedia

und hier: Wollseifen
 
Fritz Sistig ist einer von etwa 180 noch lebenden Wollseifenern, die mit Millionen anderen Menschen das Schicksal der Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg teilen. Allerdings mit dem Unterschied, dass Wollseifen in Westdeutschland durch die britischen Alliierten geräumt wurde. Die Befreier verscheuchten die Bevölkerung, weil in unmittelbarer Nähe des Dorfes die Nazis die kolossale Parteischule "Ordensburg Vogelsang" gebaut hatten. Und diese 100-Hektar-Anlage von Prora-Architekt Clemens Klotz bot Platz für die Stationierung mehrerer tausend Soldaten. Mit der Einrichtung des Truppenübungsplatzes durch die Britische Rheinarmee wurde auch Wollseifen militärisches Sperrgebiet, denn das Dorf war für die neuen Herren von Vogelsang ein idealer Schießstand.
Vogelsang und die Folgen.

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