Ausrüstung aus besetzten Gebieten

Bdaian, welches Fahrzeug meinst Du damit?
Den dahinter stehenden "314" mit rotem Stern im Balkenkreuz?

Genau. Das ist m.M. nach ein M14/41 wie auch die Anderen, ausser dem Panzer mit Holzvergaser. Nicht nur das Fahrwerk, die Nieten und die schräge Motorabdeckung: Auch das sehr hoch sitzende Geschütz deutet darauf hin.

Wo stammen diese Fotos eigentlich her. Weiss das jemand?
 
Ich wollte hier noch einen anderen Aspekt einbringen. Es ist weithin bekannt, dass die Wehrmacht, entgegen dem Mythos, auch zu Beginn der Operation Barbarossa noch relativ schlecht motorisiert war. Deshalb setzte man eigentlich jedes Motorfahrzeug ein dessen man habhaft werden konnte. Wir hatten im Vorfeld ja schon über die verschiedenen gepanzerten Fahrzeuge gesprochen. Doch noch viel gravierender war der Einsatz von allerlei ungepanzerten Fahrzeugen, vor allem LKW und andere Zugmaschinen. Auf den Straßen der Ostfront traf man auf belgische, französische, britische und allerlei andere Beutefahrzeuge. Dies führte zwar auf der einen Seite zu einer erhöhten Mobilität, auf der anderen Seite aber zu einer wahre Sintflut von Ersatzteilen. Ich kann mich an die Zahl von über 2 Millionen verschiedenen Ersatzteilen allein für den LKW-Fuhrpark der Wehrmacht erinnern.

Zudem übernahm man Waffen(systeme) nicht nur, man kopierte sie auch und baute sie nach oder verbesserte sie. Ein prominentes Beispiel ist die Panzerbüchse 54 besser bekannt unter dem Namen Panzerschreck. Diese hat ihren Urspung in in Nordafrika erbeuteten Bazookas. Im Prinzip baute man die Bazookas einfach mit größerem Kaliber nach und verbesserte diese nach und nach, z.B. indem man einen Gesichtsschutzschild mit Visiereinrichtung anbaute.
Auch die Sten hatte es den deutschen Entwicklern angetan. Gegen Kriegsende begann sie unter dem Decknamen "Gerät Potsdam" und "Gerät Neumünster" mit der Arbeit an einem Nachbau der britischen MP um den Volkssturm schnell und kostengünstig mit einer einfach zu bedinenden Waffe auszurüsten.
Rurik hat bereits das Gewehr 43 angemerkt, für das das Tokarev SWT 40 Pate stand.
 
In den Niederlanden gab es lange Zeit den Spruch, wenn ein Deutscher etwas von einem Niederländer wollte: "Eerst mijn fiets terug - (Gib mir) erst mein Fahrrad zurück!" Ich glaube, so langsam hört man den Spruch nicht mehr.
 
Mir fällt da die Verwendung von erbeuteten T-34 ein. An der Ostfront wurden sie nur sehr ungern eingesetzt, da die deutsche Panzerabwehr auf alles schoss, was auch nur im entferntesten russisch aussah.
Es gab dann ein paar Umbauten zum Flakpanzer:
Flakpanzer T-34
 
Auch die Sten hatte es den deutschen Entwicklern angetan. Gegen Kriegsende begann sie unter dem Decknamen "Gerät Potsdam" und "Gerät Neumünster" mit der Arbeit an einem Nachbau der britischen MP um den Volkssturm schnell und kostengünstig mit einer einfach zu bedinenden Waffe auszurüsten.
Dazu habe ich gerade noch etwas gelesen. Das Gerät MP 3008, Gerät Neumünster, (10000 Stück hergestellt) besaß statt des seitlichen Einfuhrschachtes für das Magazin eine Zufuhr von unten für das Magazin der MPi 40.
Das Gerät Potsdamm stellte eine genaue Kopie der Sten dar. Es stimmten nicht nur die Feinmaße, es wurden auch die Originalmarkierungen übernommen. Davon wurden ca. 25.000 Waffen produziert, wobei ein Stückpreis von 1800,- RM anfiel. Die Produktion einer MPi 40 dagegen kostete lediglich 60,- RM.
Weshalb man so viele Sten so teuer kopierte, ist bis heute nicht beantwortet.
"Enzyklopädie Deutscher Waffen 1939-1945" Terry Gander, Peter Chamberlain, 2005
 
Mir fällt da die Verwendung von erbeuteten T-34 ein. An der Ostfront wurden sie nur sehr ungern eingesetzt, da die deutsche Panzerabwehr auf alles schoss, was auch nur im entferntesten russisch aussah.

Das stimmt, vor allem die T-34 wurden immer wieder das Ziel der PaK-Schützen, da man sich diesen Panzer besser frühzeitig vom Leib hielt. Aber dennoch setzte auch die Wehrmacht diesen hervorragenden Panzer ein.
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Im Juni 1943 waren es immerhin 28 bei der Heeresgruppe Süd und 22 bei der Heeresgruppe Mitte. Auch die Selbstfahrlafetten vom Typ SU-85 und SU-122 setzten die deutschen Panzerabwehrverbände sehr gerne als Unterstützung ein.
 
Man bediente sich auch sehr gerne bei der russischen Artillerie. Beim Einsetzen des Tauwetters von 1942 zeigte sich, dass die deutschen Kanonen für das Gelände zu schwer waren, von der unterlegenen Reichweite gar nicht zu reden. So nahm man an russischen Kanonen und Haubitzen, was man in die Finger bekam. Die Artillerie wurde aber nicht nur benutzt sondern auch genau analysiert und Erkenntnisse daraus flossen in die spätere Generation (43er) der deutschen Kanonen und Haubitzen.
Zum Ende des Krieges zeigte die sowjetische Artillerie dann immer mehr ihre nicht nur qualitative sondern natürlich vor allem quantitative Überlegenheit. So brachte man es auf eine Feuerdichte von bis zu 300 Rohren je Kilometer des Durchbruchabschnittes.
 
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