Ausstellung "Hitler und die Deutschen"

Jacobum

Aktives Mitglied
Im Deutschen Historischen Museum Berlin läuft seit heute eine neue Ausstellung zum Thema Hitler und die Deutschen - Volksgemeinschaft und Verbrechen.


Auch 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bleiben Hitler und der Nationalsozialismus brisante Themen. Jede Generation stellt sich ähnliche Fragen:
Wie war Hitler möglich? Wie konnten Hitler und der Nationalsozialismus, die für Krieg, Verbrechen und Völkermord verantwortlich waren, bis zum Schluss auf eine breite Akzeptanz in Deutschland bauen? Warum waren viele Deutsche bereit, ihr Handeln auf den »Führer« auszurichten und somit die NS-Diktatur aktiv zu unterstützen?


Deutsches Historisches Museum Berlin - Hitler und die Deutschen - Ausstellung
 
Ich werde im November in Berlin sein und die Ausstellung besuchen. Ich lass mich überraschen und werde dann berichten.
 
Habe mir die Ausstellung am letzten Freitag den 22.10.2010 angesehen!
Nach einer Wartezeit, der Andrang war betrechtlich, kam man in überfüllte, enge, bisweilen dunkle Räume, die schlecht belüftet waren und so das Studium der Bilder, Texte und Ausstellungsgegenstände erschwerten!
Das Fazit zum Beginn, ich war nicht überzeugt, nein ich war enttäuscht von der in den Medien mit großer Beachtung unterstützten Ausstellung!
Fotos die man schon hundert Mal sah, Bilder die bekannt waren, Tatsachen die jedem Deutschen verinnerlicht sein sollten, der nur einigermaßen aufmerksam am Leben teilnimmt!
Das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Führer, also darum worum es eigentlich gehen sollte in der Ausstellung kam zumindest für mich nicht so sehr heraus.
Die Ausstelung war eine weitere, über das Dritte Reich und eine, die zumindest mich nicht viel weiter brachte!
 
Ich war nun am Samstag in der Ausstellung und fand die Ausstellung alles in allem als sehr gelungen.

Nach einer Wartezeit, der Andrang war betrechtlich, kam man in überfüllte, enge, bisweilen dunkle Räume, die schlecht belüftet waren und so das Studium der Bilder, Texte und Ausstellungsgegenstände erschwerten!

Wir waren kurz vor der Öffnung beim Museum. Mussten kurz anstehen bei der Kasse und konnten dann gleich in die Ausstellung, ohne anstehen.

Die Räume waren alles andere als dunkel, die Ausstellungsgegenstände waren sehr gut beleuchtet und man konnte alles ohne Probleme lesen. Zum Teil hatte es zuviele Leute vor einzelnen Gegenständen und Texte. Da musste man einwenig Geduld aufbringen, was aber auch kein Problem war. Das die Räume schlecht beflüftet waren kann ich nicht bestättigen. Ich habe aber auch meine Jacke an der Gardarobe abgegeben.

Ärgerlich waren in Grunde nur die Besucher, welche die Hörführung machten, weil die immer einwenig im Weg herumstanden oder vor den Schaukästen stehen blieben, bis ihr Text durch war. Im Grunde aber war das auch kein Problem.

Die Texte waren sehr gut aufgearbeitet und man bekam alle Informationen die man für die Ausstellungsgegenstände benötigte.

Fotos die man schon hundert Mal sah, Bilder die bekannt waren, Tatsachen die jedem Deutschen verinnerlicht sein sollten, der nur einigermaßen aufmerksam am Leben teilnimmt!

Die Fotos sind die selben die man kennt, wenn man sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Das fand ich auch nicht schlimm oder störend, denn man muss mit den Fotos arbeiten die man hat.

Für mich gab es keine neuen Erkenntnisse, da ich mich ja ausführlich mit dem Dritten Reich beschäftige, denke aber gerade für Schüler ist diese Ausstellung einen wichtigen bestandteil für den Geschichtsunterricht.


Das Verhältnis der Deutschen zu ihrem Führer, also darum worum es eigentlich gehen sollte in der Ausstellung kam zumindest für mich nicht so sehr heraus.

Ich weiss nicht was du dir angeschaut hast, aber dieses Verhältnis wurde anhand von Filmen und auch den vielen Kleinigkeiten gezeigt. Sei es die Briefe die Hitler zu seinem Geburtstag erhielt. Diese waren sehr aufschlussreich und interessant. Man konnte da mindestens zwanzig verschiedene Briefe und Briefchen lesen.

Die Ausstelung war eine weitere, über das Dritte Reich und eine, die zumindest mich nicht viel weiter brachte!

Die Ausstellung ist Museumspädagogisch sehr gut aufgebaut. Auch die Erklärungen zu Beginn des Rundganges sind sehr aufschlsusreich. Ich kann sie wirklich empfehlen. Wichtig ist einfach, dass man früh beim Museum ist, damit man so weit es möglich ist in Ruhe die Räume besuchen kann.

Wir waren ca. zwei Stunden drin und es hat sich gelohnt.
 
Nun frage ich mal ganz provokant: Woher kommt dieser Andrang?
Werden reihenweise Schulklassen durch die Ausstellung geführt?
Sind es ausländische Besucher aus Übersee oder Fernost?
Oder übt die Person Hitlers womöglich einen morbiden Nervenkitzel aus, so dass man dort hingeht?

Ich kann das nicht nachvollziehen. Der pädagogische Effekt wäre jedenfalls bei einem Besuch Sachsenhausens, bequem mit der Berliner S-Bahn erreichbar, eher gegeben.
 
Wenn du dir die Statistik ansiehst, sind es mit Abstand überwiegend Deutsche, die sich die Ausstellung ansehen. ( Hitler-Ausstellung in Berlin wird verlängert | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg ) Ich glaube nicht, dass es ein morbides Verlangen danach ist. Vielmehr deute ich das fast als gutes Zeichen und denke, dass das deutsche Volk endlich beginnt sich mit der Vergangenheit abzufinden, sie zu bewältigen und zu enttabuisieren. Ich war erst kürzlich in Hitlerausstellung in Berlin und rate sogar hinzugehen. Ich fand es sehr lehrreich. Das meiste war einem schon bekannt, aber das Museum stellt es sehr gut in Kontext. Außerdem ist Berlin immer eine Reise wert, meiner Meinung nach.

Die Begas-Ausstellung im selben Museum lohnt sich auch anzusehen. Wahnsinnig talentierter Porträtist...
 
Nun frage ich mal ganz provokant: Woher kommt dieser Andrang?
Werden reihenweise Schulklassen durch die Ausstellung geführt?
Sind es ausländische Besucher aus Übersee oder Fernost?
Oder übt die Person Hitlers womöglich einen morbiden Nervenkitzel aus, so dass man dort hingeht?

Ich kann das nicht nachvollziehen. Der pädagogische Effekt wäre jedenfalls bei einem Besuch Sachsenhausens, bequem mit der Berliner S-Bahn erreichbar, eher gegeben.

@bb

Die Ausstellung ist museumsdidaktisch sehr gut gemacht. Wie beim DHM üblich, werden auch Schulklassen "reihenweise" durch die Ausstellung geführt, inkl. "Laufzettel".

Von "morbiden Nervenkitzel" gibts da nichts, nur die Präsentation im DHM kommt den "Seh- und Verständnisgewohnheiten" heutiger Schüler und Studenten deutlich näher als KZ-Gedenkstätten. Nimms als Feststellung, nicht als Wertung.

M. :winke:
 
Nun frage ich mal ganz provokant: Woher kommt dieser Andrang?
Werden reihenweise Schulklassen durch die Ausstellung geführt?
Sind es ausländische Besucher aus Übersee oder Fernost?
Oder übt die Person Hitlers womöglich einen morbiden Nervenkitzel aus, so dass man dort hingeht?

Ich kann das nicht nachvollziehen. Der pädagogische Effekt wäre jedenfalls bei einem Besuch Sachsenhausens, bequem mit der Berliner S-Bahn erreichbar, eher gegeben.

Wie ich oben schon beschrieben habe, ist die Ausstellung sehr interessant und sehenswert. Hat doch nichts mit Nervenkitzel zu tun, sondern mit Information. Denn Nervenkitzel bietet die Ausstellung sicher nicht.
Dann ist sie sehr gut gemacht, zeigt doch wie tief die Ideologie und der Krieg verankert war. Da gibt es zum Beispiel ein Brettspiel mit dem Titel, Im Schutzraum. Oder einen Altarteppich mit HJ Kindern, Kasperlifiguren die den Juden als Teufel haben. Auch der Widerstand hat seinen Platz, wenn auch nicht zentral.

Interessant sind die Briefe die Kinder Hitler auf seinen Geburtstag geschrieben haben.

Es geht ja nicht nur um die Person Hitler sondern eben um die Bevölkerung. Soviel Hitler sieht man nun auch wieder nicht.
 
@ursi: Hat doch nichts mit Nervenkitzel zu tun, sondern mit Information.
Das ist ja alles richtig und würde sicher für dich und mich gelten. Aber bestimmt nicht für jeden der fast 1 Mio. Besucher, überschätze unsere Mitmenschen da lieber nicht. Der Name Adolf Hitler zieht immer...

Ich erinnere da an den Medien-Hype um die Hitler-Wachsfigur in Berlin. In Hamburg- St.Pauli steht er übrigens seit Jahrzehnten nebst der ganzen braunen Clique im Kabinett und keinen störts.
 
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