Auswandererschicksale

Hier ein Auszug aus dem Bericht von Davatz:

Behandlung der Kolonisten:

„Sobald die Kolonisten nach einer günstigen oder ungünstigen,
jedenfalls aber beschwerlichen und gefährlichen Seereise im Hafen
von Santos angekommen sind: so sind sie gewissermassen schon
Eigentum des Hauses Vergueiro.“34
„Etwas mehr bekommen dann aber die Kolonisten zu merken, wenn
sie nach ihrer Landung in einem grossen, theils vom Hafen, theils
von Mauern und Gebäuden mit verriegelten und durch
Polizeidiener bewachten Thüren umgebenen Hofe sich
eingeschlossen sehen, wenn sie verschiedene Herren mit Herrn
Vergueiro in der den Kolonisten unverständlichen portugiesischen
Sprache verhandeln hören, und wenn es dann, nachdem die Schuld
der in Frage stehenden Kolonisten (ihr reduziertes gestellt und das
Kommissionsgeld) ausbezahlt oder sicher gestellt wurde, auf gut
Deutsch heisst: Jetzt geht Ihr mit Herrn N. (der den betreffenden
Kolonisten vom Hause Vergueiro gekauft hat) nach seiner Kolonie
Z.! wenn sie auf diese Weise inne werden, dass sie nicht viel anders
als verkauft sind. Und zu diesem kommt es bei allen Kolonisten,
soferne das Haus Vergueiro dieselben auf seinen eigenen Kolonien,
deren es nur zwei hat, nicht selber braucht, oder nicht selber zu
behalten beschlossen hat. Kömmt da etwa ein armer für seine
zahlreiche Familie besorgter Hausvater und bittet Herrn Vergueiro
mit thränenden Augen um Gottes willen, er möchte ihn doch auf
seine eigene Kolonie Ibicaba nehmen und ihn nicht and den ihm
schon genannten, durch Andere als ungesund und schlecht
geschilderten Art. Z. B. Ubatuba schicken: So kann er gefragt
werden: „Habt Ihr Eure Schuld bezahlt?“ und wenn der ein
„Nein“ als Antwort geben muss, so kann er den schrecklichen
Ausspruch hören: „So geh zum Teufel! Ihr müsst aber dahin!“35

34 Davatz, Die Behandlung der Kolonisten S. 42.
35 Ebd., S. 45.
Das klingt ja wie Sklavenhandel.
Menschen können schlecht sein, wenn es ums Geld geht.
Viele, die denken auswandern zu müssen, denken, sie kommen ins Paradies.Leider muss man auch dort arbeiten, um zurecht zu kommen.
Ich bewundere immer die Kleinäugigkeit der Menschen, die denken, ab in die Sonne, da gehts mir gut.
Manche Fernsehsender herorisieren das auch noch und begleiten Auswanderer.
Gut für die Quote, schlecht für die Leute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die ganzen Antworten, aber gibts keinen Text wo es genau drinsteht,
was das leben eines Ausgewanderten kennzeichnet?
wäre super wenn jemand so einen Text finden würde, wo des genau drin steht.
ich sitze schon seit 4Stunden am Pc und forsche im internet nach,
habe aber noch nichts gefunden was mir weiter helfen würde.:motz:


Lg Fabio

Schon mal an Bücher gedacht? Schau mal im Katalog eurer örtlichen Bibliothek nach oder wenn du dich schon damit auskennst im Verbundkatalog. Da findest du sicher was. Internet ist nicht sooo toll, nur weil es schneller geht.
 
okay kann mir jemand vll noch die Rolle der Behörden sagen damals im 19.Jahrhundert?
Hat jemand einen Brief gefunden von einem Auswanderer (Nordamerika oder Südosteuropa) der an die Heimat schreibt?
wäre super wenn ihr mir da noch helfen könntet;)


Lg Fabio
 
okay kann mir jemand vll noch die Rolle der Behörden sagen damals im 19.Jahrhundert?
Hat jemand einen Brief gefunden von einem Auswanderer (Nordamerika oder Südosteuropa) der an die Heimat schreibt?
wäre super wenn ihr mir da noch helfen könntet;)


Lg Fabio


Die Behörden schalteten Anzeigen
"Der August Wilhelm Scheiffele aus Engstlatt will mit seiner Familie nach Nordamerika gehen. Wer noch Forderungen an ihn geltend machen kann, muss die bis zum 15. Feber 1847 beim Schultheißenamt in Engstlatt anmelden, ansonsten geht er dieser verlustig"

Schreiben ausgewanderter sind in fast jeder Zeitung dieser Jahre zitiert. Gerstäcker hat auch etliche publiziert, aber ob die Fantasie sind oder reale waren, kein Schimmer.
 
Auch die Schwaben sind ausgewandert:cool:
Schöne pdf-Datei Titel migration
Bei dieser pdf-Datei findet man unter "Schwabenzüge" (S. 13) folgenden Hinweis auf die Motive der Auswanderer:
"Was versprachen sich die Auswanderer von den Aufnahmeländern? In erster Linie relativ ausgeprägte Autonomie, ..."
Das sollte Dir, @Repo, zu denken geben, wenn Du in anderen Beiträgen davon schreibst, dass es in Württemberg eine seit dem Tübinger Vertrag (1514) bestehende demokratische Tradition gebe.;)
 
danke für die Antwort Repo;)
kann mir jemand noch Auswanderungen innerhhalb Europas sagen?
Überlegungen/Gegebenheiten, die das ziel ihrer Auswanderung bestimmten.

1) Auswanderung aus Baden und Württemberg

2)Auswanderung aus dem deutschen Bund

P.S wäre super wenn darauf jemand eine Antwort hätte, es ist nämlich sehr wichtig dass es richtig ist, da die Hausaufgabe wir eine Klassenarbeit zählt:motz:


Lg fabio
 
Bei dieser pdf-Datei findet man unter "Schwabenzüge" (S. 13) folgenden Hinweis auf die Motive der Auswanderer:

Das sollte Dir, @Repo, zu denken geben, wenn Du in anderen Beiträgen davon schreibst, dass es in Württemberg eine seit dem Tübinger Vertrag (1514) bestehende demokratische Tradition gebe.;)


Tja Gandolf, so ist es eben.
Bisschen Demokratie macht natürlich Lust auf mehr Demokratie:rofl:
Und woanders im deutschen Vaterland war noch weniger Demokratie. Haben die armen Menschen gar nicht bemerkt was ihnen fehlt. Wurden von ihren Herren eben "in Dummheit gehalten".
Was man manchen noch heute anmerken soll.:devil::devil::devil::devil:

Spass beiseite.
Gerade immer Tübinger Vertrag wurde den Württembergern ja die "Freizügigkeit" garantiert. (wer hat sie sonst gehabt in deutschen Gauen?) Was die "Wanderlust" natürlich ungleich steigerte.
Wer hat sonst noch demokratische Traditionen in Europa? Die Schweiz, Auswanderer-Quote ähnlich BW, England höher BW

Der Autonomie-Wunsch bezog sich auch mehr auf die Religionsausübung, das für die Altwürttemberger typische Sekten(un)wesen sah man zeitweise sehr ungern.



OT: Was soll eigentlich das Klammeräffchen vor meinem Namen?
 
danke für die Antwort Repo;)
kann mir jemand noch Auswanderungen innerhhalb Europas sagen?
Überlegungen/Gegebenheiten, die das ziel ihrer Auswanderung bestimmten.

1) Auswanderung aus Baden und Württemberg

2)Auswanderung aus dem deutschen Bund

P.S wäre super wenn darauf jemand eine Antwort hätte, es ist nämlich sehr wichtig dass es richtig ist, da die Hausaufgabe wir eine Klassenarbeit zählt:motz:


Lg fabio

Heute ist so vieles Online...

Wenn du noch Zeit hast, schau mal da rein
Gerstäcker kannte die Materie bestens.
 
OT und an @Repo:

Was für eine demokratische Tradition?:rofl:
Beim "demokratischen Württemberg" werden wir uns wohl nie einig.

Wenn Dir der @ vor dem Repo nicht gefällt, lasse ich den künftig weg.
"@" war früher in Internetforen mal gebräuchlich als Platzhalter für User.
 
OT @@

Ich habe das @ (at!) eigentlich kennen gelernt, als Adressierung eines ganz bestimmten Diskussionsteilnehmers. Also ich gebe allgemein meinen Senf zur Diskussion dazu und dann spreche ich Dich, Gandolf explizit an, indem ich den an Dich adressierten Abschnitt mit @Gandolf beginne. Oder ich spreche in einer Diskussion die Argumente der einzelnen User einzeln an und nenne sie jeweils einzeln beim Namen. Eigentlich so überflüssig wie ein Kropf, denn traditionell geht es ja auch ohne das @, welches bei Licht betrachtet keine echte Funktion hat. Außer "cool" zu sein, weil man mit Codes wie @ll (at all) zeigen konnte, dass man zwar ein regular aber kein nerd oder geek ist, eben weil man netzkulturell einerseits informiert ist und andererseits eben kein Fachidiot.
 
OT @@

Ich habe das @ (at!) eigentlich kennen gelernt, als Adressierung eines ganz bestimmten Diskussionsteilnehmers.
Das ist genau das, was ich mit Platzhalter für User meinte...:rofl:
Also ich gebe allgemein meinen Senf zur Diskussion dazu und dann spreche ich Dich, Gandolf explizit an, indem ich den an Dich adressierten Abschnitt mit @Gandolf beginne. Oder ich spreche in einer Diskussion die Argumente der einzelnen User einzeln an und nenne sie jeweils einzeln beim Namen. Eigentlich so überflüssig wie ein Kropf, denn traditionell geht es ja auch ohne das @, welches bei Licht betrachtet keine echte Funktion hat. Außer "cool" zu sein, weil man mit Codes wie @ll (at all) zeigen konnte, dass man zwar ein regular aber kein nerd oder geek ist, eben weil man netzkulturell einerseits informiert ist und andererseits eben kein Fachidiot.
Junge, Junge, Du hast Dir da aber ein sehr spezielles Wissen angeeignet. :still::)
 
Zuletzt bearbeitet:
könnt mir jemand mal was über die auswanderung aus Baden und Württemberg sagen und Auswanderung aus dem deutschen Bund?
wäre nett wenn jemand eine antwort hätte, weil ich es bis morgen brauche...-.-



Lg Fabio;)
 
könnt mir jemand mal was über die auswanderung aus Baden und Württemberg sagen und Auswanderung aus dem deutschen Bund?
wäre nett wenn jemand eine antwort hätte, weil ich es bis morgen brauche...-.-
Lg Fabio;)

Das klingt ja fast wie ein Hilferuf.

Hast Du die Pdf-Datei nicht runtergeladen?
da ist wirklich alles drin was Du brauchst, ist von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, also absolut zitierfähig.
Scheint mir fast so, als hätte Dein Lehrer seine Fragen darauf ausgerichtet.
Lade Dir schnellstens das Ding runter.
Sind höchstens 10 Seiten daraus die Du brauchst, das schaffst Du noch!
 
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