Auswirkungen des Volkskreuzzuges

ertwert

Neues Mitglied
In wie fern glaubt ihr,hat der sogenannte Vokskreuzzug oder Kreuzzug der Bauern den Verlauf der Kreuzzüge ,oder auch allgemein die Geschichte beeinflusst?
Ich hoffe auf eine aspektreiche ,interessante Diskussion ;)
 
Ehrlich gesagt ich glaube nicht das der Volkskreuzzug irgendeinen Einfluss auf den Verlauf des ritterlichen Kreuzzug hatte.
Die sind ja gerade mal so nach Kleinasien gekommen und dort aufgerieben worden, die Türken hatten ja keine großen Verluste erlitten, und ich glaube auch nicht dass sie die Kreuzritter die den Bauern folgen unterschätzt haben, weil sie mit den Bauern leichtes Spiel hatten. Militärisch also nicht relevant.

Allerdings waren die Staaten durch die die Kreuzfahrer zogen jetzt vorgewarnt, es kam ja zu Plünderungen usw. Das die folgenden Kreuzzüge ab dann mit Verträgen abgesichert wurden, also zwischen den Anführern der Kreuzfahrer und den Ländern, die auf ihrem Reiseweg lagen.
 
Die sind ja gerade mal so nach Kleinasien gekommen und dort aufgerieben worden, die Türken hatten ja keine großen Verluste erlitten, und ich glaube auch nicht dass sie die Kreuzritter die den Bauern folgen unterschätzt haben, weil sie mit den Bauern leichtes Spiel hatten.

Es waren Ungarn und Byzantiner, die den religiös aufgepeitschten "Volks-Kreuzfahrer-Mop" aufrieben. Türken gabs noch nicht, auch nicht Osmanen.
 
Ich denke ,dass das Verhalten der Teilnehmer dieses Kreuzzuges gegenüber den Byzantinern das Verhältniss dieser zu den nachfolgenden Kreuzzügen schon hat angespannter werden lassen,was es vllt. den Venezianern einfach gemacht hat,Konstantinopel während des 4. Kreuzzuges angreifen zu lassen.
 
Es waren Ungarn und Byzantiner, die den religiös aufgepeitschten "Volks-Kreuzfahrer-Mop" aufrieben. Türken gabs noch nicht, auch nicht Osmanen.

Ich zitiere mal Mayer, Hans Eberhard: Geschichte der Kreuzzüge, Stuttgart 2005, S.60:
"Sie [Die nichritterlichen Kreuzfahrer Walters ohne Habe und Peter des Einsiedlers] waren nunmher schon an der Grenze des türkischen Einflußgebiets und konnten es nicht lassen, Vorstöße auf türkisches Gebiet zu unternehmen. Eine [...] ausziehnde deutsche Gruppe wurde bei Xerigodon von den Türken eingeschlossen. Als das Hauptkontingent ihnen zur Hilfe eilten wollte, wurde dieses am 21. Oktober 1096 von den türkischen Truppen völlig aufgerieben."

Mit Türken waren natürlich die Seldschuken gemeint, und nicht die in Kleinasien herrschende Muslime seit Osman I. Der Begriff Türken ist ja auch viel älter als der der Osmanen. Im Kreuzzugsaufruf Urbans II. heißt es ja zB. bei Fulcher "die Türken (turci) ein Volk aus dem Reich der Perser".
Die Ungarn haben den Kreuzfahrern auf die Mütze gegeben, stimmt, vereinzelt auch Byzantiner, bestimmt, aber den Zug beendet haben die Seldschuken. Die Byzantiner haben ja auch nox weiter machen müssen als die Kreuzfahrer über den Bosperus zu bringen und schon waren sie sie los.
 
Ich denke ,dass das Verhalten der Teilnehmer dieses Kreuzzuges gegenüber den Byzantinern das Verhältniss dieser zu den nachfolgenden Kreuzzügen schon hat angespannter werden lassen,was es vllt. den Venezianern einfach gemacht hat,Konstantinopel während des 4. Kreuzzuges angreifen zu lassen.

Ja, dass Verhältniss verschlechtert haben sie auf jeden Fall, auch zu den Ungarn und zu all den anderen die sie ausgeplündert haben.=)

Aber der 4. Kreuzzug war sicherlich nicht aus diesem Grund nach Konstantinopel umgeleitet worden. Zum einen waren schon über 100 Jahre vergangen und zum anderen war es schlicht und ergreifend so, dass die Kreuzfahrer in der Zwickmühle steckten. Sie hatten eine beträchtliche Anzhal an Schiffen und Proviant "vorbestellt" und waren dann aber nich in der Lage die Passage zu bezahlen. Die Chroniken zum Vierten Kreuzzug von Goffrey von Villehardouin und Joinville zeigen das sehr schön. (Ich habe gerade ein Referat über die Finanzierung der Kreuzzüge gehalten.)
Die Kreuzfahrer hatten schlicht und ergreifend nicht genug Geld. Innozenz III. Kreuzzugssteuer von 1199 für den 4. Kreuzzug war leider oftmals boykottiert und 5 - 10 Jahre später gezahlt worden (Der Bischof von Paris bezahlte erst 1208, 1206/07 gingen mehrere Zahlungsaufforderungen nach England). Es war nicht genügend Geld da. daher verwigerten die Venezianer ihnen die Überfahrt. Der Doge macht ihnen daraufhin das Angebot die Überfahrt durchzuführen wenn die Kreuzfahrer im Gegenzug die ehemals venezianische Stadt Zara zuzrückeroberten, die der König von Ungarn einige Jahre zuvor erobert hatte. Und so weiter bis schließlich Konstantinopel erobert wurde...
Aber auf das schlechte Verhältnis kann man das nicht zurückführen denke ich, dafür gibt es meines Wissens nach keine Anhaltspunkte.
 
Zuletzt bearbeitet:
"die Türken (turci) ein Volk aus dem Reich der Perser".
Ich muss mich berichtigen, es heißt: "die Türken, ein persisches Volk."

Fulcher von Chartres: Historia Hierosolymita, hg. v. Heinrich Hagenmayer, 1913, S. 132:
"Turci, gens Persica"
 
Die Chroniken zum Vierten Kreuzzug von Goffrey von Villehardouin und Joinville zeigen das sehr schön.

Man man man, Robert de Clari ist natürlich gemeint, hab versucht meine Quellen hochzuladen und dabei die Quellenangabe auf meinem Handout gesehen....:autsch:
Wie dem auch sei, hat net gefunzt, ist wohl zu groß, interessiert wohl eh niemanden.:)
 
Zurück
Oben