Bayerische Uradelsgeschlechter

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Bin verzweifelt auf der Suche nach Beiträgen über die bayerischen Uradelsgeschlechter der Huosi, Drozza, Hailinga, Fagana und Anniona an:

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Da wartet jemand auf dich:
Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde von dem fränkischen König um 530 das bayerische Herzogtum errichtet und als deren erster Herzog Garibald (der ein Christ gewesen sein muß) eingesetzt. Er entstammte aus einem der fünf, früher als bayerischen Uradel genannten Adelsgeschlechter, die wohl zu den einstigen Königsfamilien jener bayerischen Völkerschaften gehört hatte. ...
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Also Originalquelle für die Überlieferung der Namen solltest du auf jeden Fall die entsprechenden Stellen in der Lex Baiovariorum raussuchen. Soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, dürfte das Kapitel 3 sein, aber die Lex ist nicht lange, so dass du sicherlich schnell fündig wirst. Die 5 dort genannten Adelsgeschlechter hatten nur den Herzog über sich. Es war wohl so, dass nur sie neben dem Geschlecht der Agilolfinger über reichen Grundbesitz verfügten. Man darf zwar nicht vergessen, dass in Urkunden des 8. Jahrhunderts neben den fünf in der Lex Baiovariorum genannten "genealogiae" auch "nobiles" auftauchen, die zwar auch über Grundbesitz verfügt haben dürften, aber dabei handelte es sich wohl um lokal sehr überschaubare Gebiete. Besonders ist auch, dass sie allein aufgrund ihrer Abstammung in diesen Stand kamen, sie waren also nicht vom Herzog abhängig.

(Man könnten nun Spekulationen anstellen, ob sie aus dem fränkischen Bereich stammten, wie es von den Agilolfingern oftmals behauptet wird, oder ob sie einheimische Herrscherfamilien darstellten, auf die sich die Agilolfinger stützten, um in Bayern Territorialaufbau zu betreiben... Ich persönlich tendiere zu der Ansicht, dass es sich um einheimische Geschlechter handelt, denn wie sollte es ihnen sonst möglich gewesen sein, neben den bis Karl dem Großen von den Franken geförderten Agilolfingern Grundbesitz und Herrschaftsrechte in diesem Ausmaß anzuhäufen? Wahrscheinlich ist auch, dass sie noch in der Tradition von kleinen Stammeskönigen der Wanderzeit standen.)

Leider ist es so, dass wir über die Drozza, Aniona und Hachilinga nichts wissen, außer, dass sie der damaligen Elite in Bayern angehörten. Anders sieht es bei den Fagana und Housi aus. Die Fagana hatten weitreichende Besitzungen an mittlerer Isar und Isen, die Housi im Bereich Amper, Glonn und oberer Ilm, außerdem weitreichende Streubesitzungen. Es wird immer wieder behauptet, dass die Housi fleißige Klostergründer im Voralpenland gewesen sein sollen. Diese Thesen sind jedoch nicht zu belegen, aber auch nicht ganz zu vernachlässigen, denn schließlich waren es die Housi, die in den Gebieten um die Klöster Schliersee oder Schäftlarn Herrschaft ausübten.

Auch, wenn Andreas Kraus in seinem Standardwerk zur bayerischen Geschichte bestreitet, dass man eine grobe Einteilung zwischen "herzoglichem Osten" und "vom Adel beherrschtem Westen" nicht halten kann, finde ich persönlich dieses Grundschema doch für hilfreich - Streubesitzungen und Schenkungen der Agilolfinger im westlichen Teil von Bayern sind nicht von der Hand zu weisen, stören die vereinfachte Einteilung aber nicht. Gut, da kann sich jeder selbst seine Meinung bilden...
 
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