Vielen Dank für Eure Antworten, die mir schon mal weiter helfen. Vielleicht sollte ich aber genauer erklären, worum es bei meiner Arbeit geht.
Ich bearbeitete drei Schlafzimmer des 16. Jhs., die mit Zyklen Alexanders des Großen ausgemalt worden sind. Zwei davon sind mit Sicherheit anlässlich der Hochzeit des Auftraggebers ausgemalt worden, was das Bildthema "Hochzeit Alexanders mit Roxane" gut erklärt. Ansonsten sind hier vorallem Darstellungen Alexanders mit Frauen zu sehen, besonders seine Großzügigkeit und Gnade Frauen und Kindern gegenüber, auch das sehr passend für das Schlafzimmer eines frisch verheirateten Paares. Nicht so passend scheint aber "Die Zähmung des Hengstes Bukephalos durch Alexander" zu sein.
Ich versuche nun einen Bezug zwischen diesen Szenen zu finden.
Da Alexander das Pferd mit Einfühlungsvermögen gezähmt hat (es scheute vor seinem Schatten, deshalb drehte Alexander seinen Kopf in Richtung der Sonne, damit es den Schatten nicht mehr sieht), dachte ich zuerst daran, dass diese sanfte Art der Zähmung Bewunderung hervorgerufen habe. Dazu würde die Reitkunst des Xenophon gut passen, aber Grisone hat in seiner Reitschule und seinem Buch, wenn ich das richtig verstehe, doch eher auf Gewalt gesetzt.
Eine andere Idee war: Zähmung Pferd gleichzusetzen mit Zähmung der Frau.
Oder es könnte um die Bedeutung des Pferdes und der Reitkunst als Statussymbol gehen und die Ausmalung ist zum einen Verherrlichung des Auftragebers und Darstellung seines Reichtums: Pferd und Frau, oder so ähnlich?
Wobei mir beim Schreiben gerade einfällt, dass es vielleicht um ritterliche Tugenden gehen könnte, da würde die Perdezähmung durchaus passen. Zeitlich würde das durchaus noch passen, die Ausmalungen sind alle zwischen 1519 und 1560 entstanden. Da sollte ich mir die mittelalterliche Sicht auf jeden Fall angucken, denke ich.
Was haltet Ihr von diesen Ideen?
Liebe Grüße
Semiramis