Bekannte Nachkriegswissenschaftler und ihre NS-Verstrickung

Zum großen Konrad Lorenz hätte ich doch noch etwas anzumerken.

Er machte während des Dritten Reiches aus seiner braunen Gesinnung keinen Hehl, selbst in privaten Korrespondenzen.
Aus Briefen an Erwin Stresemann (Ornithologe am Berliner Museum), der erwiesen unpolitisch war und in Gefangenschaft geratenen sowjetischen Kollegen bei jeder Gelegenheit half:
"...wir Österreicher sind die aufrichtigsten...Nationalsozialisten überhaupt.", betr. Juden "...raffgierige und unsoziale Geier..."

1942-1944 war er in Posen als Neurologe in einem Wehrmachtlazarett und forschte ehrenamtlich an "Wertigkeitsuntersuchungen an deutsch-polnischen Mischlingen und Polen". Das Resultat stand schon vorher fest, gefördert wurde es durch die schon erwähnte "Ahnenerbe-Stiftung".

Quelle: Nowak, E. (2005): Wissenschaftler in turbulenten Zeiten - Stock&Stein Verlag Schwerin.

Dieses Buch, das 50 Biografien von Zoologen (Ornithologen) enthält, ist eine wahre Fundgrube. Eine Schande, dass es nur in Miniauflage in einem "Garagenverlag" erschien und weder über Amazon noch antiquarisch zu bekommen ist! Der Autor kannte fast alle persönlich, wobei er Niethammer ausdrücklich entlastet.

Ich werde bestimmt noch öfter daraus zitieren.
 
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Da hätte ich auch ein paar zu bieten und zwar aus dem Bereich Rechtswissenschaft:

Allen voran Carl Schmitt , führender Staatsrechtslehrer der Nazis und einflußreicher Staatsrechtler der 50er und 60er Jahre, Begründer der Theorie vom Staatsnotstand

Des weiteren die fRechtswissenschaftler Ernst Forsthoff, Karl Larenz, Theodor Maunz, Hans-Carl Nipperdey,Hans Welzel, Georg Dahm,Walter Hamel, Günther Küchenhoff, Friedrich Schaffstein , u.a.die die NS-"Rechts"ordnung mitgestalteten und nach dem Krieg als Herausgaber juristischer Kommentare die Rechtsordnung entscheidend mitprägten.
Wen es interessiert,der lese von Ingo Müller "Furchtbare Juristen" , München 1987
 
"Der Musikwissenschaftler Hans Heinrich Eggebrecht gehörte im Zweiten Weltkrieg der Feldgendarmerie-Abteilung 683 an, die auf der russischen Halbinsel Krim Greueltaten verübte" (zeitonline: NS-Kriegsverbrechen: Spalier am Mördergraben | Kultur | ZEIT ONLINE).

"Hans Heinrich Eggebrecht war einer der bedeutendsten Musikwissenschaftler in Deutschland. Sein Hauptwerk Musik im Abendland steht im Bücherregal vieler Musikliebhaber. Zehn Jahre nach seinem Tod enthüllt nun der Historiker Boris von Haken, dass Eggebrecht im Zweiten Weltkrieg an Massenerschießungen von Juden beteiligt war."
 
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