Belastungen d. Weimarer Republik

Mimi.K

Neues Mitglied
Guten Tag zusammen.
Ich schreibe demnächst eine Klausur über die die Weimarer Republik (bzw ihre Anfänge) und dazu haben wir uns mit den Belastungen auseinander gesetzt.

Einen Aspekt verstehe ich aber nicht. Meine Frage dazu:
Inwieweit war der gegenseitige Hass der "Linken" eine Belastung für die Weimarer Republik.
Ist damit der Hass zwischen der späteren KPD und der SPD gemeint? Vllt wegen dem Ebert-Groener-Pakt?
Oder handelt es sich hier um etwas ganz anderes?

Lg Mimi
 
Ist damit der Hass zwischen der späteren KPD und der SPD gemeint?

Das lässt sich so sagen! Informativ ist dieser kurze Artikel, dessen Schlüsselsatz in Bezug auf Deine Frage wohl dieser ist:

Beiderseitige Vorbehalte verhinderten nach Beginn der Weltwirtschaftskrise mit dem Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) die häufig propagierte Bildung einer "Roten Einheitsfront gegen den Faschismus".

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
 
Wobei zumindest bis zur Machtübernahme der NSDAP der Arbeiteranteil in der NSDAP erstaunlich hoch war. Der "Sozialismus" im Parteinamen (und im Parteiprogramm) zeigte wohl Wirkung.
Dass viele Leute in der NSDAP den Sozialismus durchaus ernst nahmen zeigen u.a. die Hintergründe des sogenannten "Röhm-Putsches" - da hat sich Hitler meiner Meinung nach gegen sozialistische Reformen gestellt, weil der die Industrie für den geplanten Krieg brauchte, während Röhm die "Revolution" weiter führen wollte (man könnte auch Gregor Strasser als Beispiel nehmen ... und hatte nicht sogar Goebbels mal mit den Kommunisten geflirtet? Ich hab da was im Hinterkopf, dass er sich so um 1923 in seinem Tagebuch als "deutschen Kommunisten" bezeichnete).
 
...und hatte nicht sogar Goebbels mal mit den Kommunisten geflirtet? Ich hab da was im Hinterkopf, dass er sich so um 1923 in seinem Tagebuch als "deutschen Kommunisten" bezeichnete.

Mit solchen Äußerungen Goebbels' wäre ich vorsichtig, da dieser sein Tagebuch bis 1945 fortlaufend bearbeitete und stolz darauf war, ganze kommunistische Gruppen in die NSDAP geholt zu haben. Die Bezeichnung muss also nicht zwingend aus der frühen Zeit stammen, das kann auch das Ergebnis der Arbeit an der eigenen Legende sein.
 
@Papa_Leo: Mich wundert es fast, dass derartige Aussagen von Dir kommen. Eine Nachprüfung halten sie jedoch nicht stand. Man kann wohl am ehesten festhalten, dass die NS-Bewegung eher ekletisch, ganz im Stile von "Mein Kampf" Konzepte und Ideen adaptiert hat, die nicht selten inkompatibel und unverbunden als "Sprachhülsen" genutzt wurden.

Die NSDAP war keine Programmpartei, was nicht heist, dass sie kein Programm gehabt hätte, sondern eher definiert durch das, was sie ablehnte.

In #6 habe ich mal versucht in Anlehnung an die Historiographie zu einer zusammenfassenden Beurteilung des "Sozialismus-Konzepts" zu kommen.

http://www.geschichtsforum.de/f66/der-linke-fl-gel-der-nsdap-39285/
 
Wobei zumindest bis zur Machtübernahme der NSDAP der Arbeiteranteil in der NSDAP erstaunlich hoch war. Der "Sozialismus" im Parteinamen (und im Parteiprogramm) zeigte wohl Wirkung.

Das würde ich nicht so sehen. Der Anteil fällt bzgl. Mitglieder und Wähler relativ nicht höher aus als andere Gruppen, somit nicht aus dem Rahmen.
 
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