Multivista
Gesperrt
Wenn ich "richtig" gesucht habe, gibt es hier gar kein spezielles "Topic" zum Thema Mussolini, diesem Irren (sorry für die Wertung - aber er soll ja auch gesgt haben, dass "Die Latinität zweimal durch zwei Visionäre ruiniert worden ist, die beide Hebräer waren: Jesus und Marx."). Heute kommt ja was dazu in arte!
http://stream.arte-tv.com/ramgen/permanent/c6/promos/070214_de.rmvb
http://www.arte.tv/de/1468992.html
http://www.arte.tv/de/geschichte-gesellschaft/geschichte-am-mittwoch/1471256.html
Die unbekannten Seiten des Duce?
Wieder mal wurden Tagebücher Mussolinis - doch nur wenige glauben an ihre Echtheit. Paul Badde, Die WELT schreibt dazu u.a.:
Der Gedanke, dass Tyrannen und Diktatoren ihre allergeheimsten Gedanken vielleicht nicht Adjutanten, Geliebten oder Kammerdienern, sondern nur ihren Tagebüchern so anvertrauen würden, als wären sie empfindsam wie junge Mädchen in der Pubertät, ist so abwegig nicht, dass er nicht in regelmäßigen Schüben alte Kulturnationen heimsuchen könnte. Gerade ist es in Italien wieder so weit. Der unbekannte Sohn eines nicht identifizierten ehemaligen Partisanen will Senator Marcello Dell'Utri von der Forza Italia authentische Tagebücher des Duce aus den Jahren 1935-39 übergeben haben, die sich bislang noch bei einem Notar in Bellinzona befinden sollen. Der bisherige Besitzer der Papiere will auch dabei gewesen sein, als Mussolini gegen Kriegsende von Partisanen ergriffen und erschossen wurde - heute für ihn angeblich Grund genug, auf seinem Inkognito zu bestehen. Warum er die Aufzeichnungen gerade heute an die Öffentlichkeit übergeben hat, bleibt danach nicht das einzige Rätsel.
Was hingegen den Inhalt angeht, haben die Italiener nun erfahren, dass Benito Mussolini kein Freund ausufernder Bankette war und frugale Mahlzeiten ebenso liebte wie knappe Gespräche, die schnell auf den Punkt kamen.
Der Diktator ist in diesen Papieren witzig, er ist redegewandt und charmant, trotz einiger Depressionen und anderer kleinerer oder größerer Defekte, die einen Menschen erst richtig zum Menschen machen. Hitler war ihm unheimlich, die Trägheit der italienischen Bourgeoisie verhasst - und Hitlers Weltkriegs-Projekt ein Gräuel, den er leider nicht abzuwenden verstand (O-Ton "Wir können nicht zu Waffen greifen, die wir nicht haben.")
Soweit das . Interessanter erscheint mir aber das, was die taz mal u.a. zu Mussolini schrieb:
Bürgertum? Elite?? Die Berliner taz meinte mal, dass der Begriff "Elite" seine Blütezeit im ausgehenden 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte.
Er wurde zum politischen Kampfbegriff des Bürgertums in einer Situation, die von tief greifenden gesellschaftlichen Umwälzungen geprägt war. Das Bürgertum, das in seinem Aufstieg zur dominanten gesellschaftlichen Kraft fast überall in Europa durch die politischen Strukturen der alten, feudalen Gesellschaft noch empfindlich eingeschränkt war, sah sich zugleich von einer anderen Seite bedroht: durch die neuen, lohnabhängigen Schichten, die Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe auch für sich beanspruchten. Die "Masse" wurde zum Schreckensbild, die Herrschaft der Eliten zum rettenden politischen Konzept.
>>> So ist der Elitenbegriff von Anfang an gebunden an den Gegenbegriff der "Masse", verstanden als ein chaotisches, entindividualisiertes und irrationales Ensemble von Menschen. Es verwundert nicht, dass diese Vorstellungen von einer Elite, die sich über die "Masse", die verachtete Mehrheit der Bevölkerung, erhebt, von den Faschisten aufgegriffen wurde, zunächst von BENITO MUSSOLINI, der bei dem "Elitentheoretiker" Pareto in Lausanne studiert hatte. Dieser hatte ein Verständnis von Gesellschaft entworfen, das in einer Art ewiger Ordnung von einer unüberbrückbaren Kluft zwischen Masse und Elite ausgeht. Es ist dann Sache der Elite, die breite Masse der mittelmäßigen und erfolglosen Menschen durch den Appell an deren Instinkte ruhig zu stellen und zu führen.. <<<
Sicher es gibt nie nur eine Antwort, einen Grund für die Machtergreifung oder gar die BELIEBTHEIT eiines "Führers" - aber was bewog Italien zu solche einem "Chef"? In wie fern waren die Motivationen dort anders als in Deutschland in Bezug auf Hitler? Mussolini griff wohl -anders als Hitler - tatsächlich (!) eher auf das Gedankengut von VERMEINTLICH totalitären Philosophen (Nietzsche) zurück, währen Hitler ja nur Nietzsches Lehre für seine Zwecke mißbrauchte/auslegte. Mussolini war wohl geistig gebildeter als Hitler. Und wir sehen "Philosophische Bildung schützt nicht immer vor falscher Politik" http://www.philtalk.de/msg/1115484714.htm
Gruss
MultiVista
http://stream.arte-tv.com/ramgen/permanent/c6/promos/070214_de.rmvb
http://www.arte.tv/de/1468992.html
http://www.arte.tv/de/geschichte-gesellschaft/geschichte-am-mittwoch/1471256.html
Die unbekannten Seiten des Duce?
Wieder mal wurden Tagebücher Mussolinis - doch nur wenige glauben an ihre Echtheit. Paul Badde, Die WELT schreibt dazu u.a.:
Der Gedanke, dass Tyrannen und Diktatoren ihre allergeheimsten Gedanken vielleicht nicht Adjutanten, Geliebten oder Kammerdienern, sondern nur ihren Tagebüchern so anvertrauen würden, als wären sie empfindsam wie junge Mädchen in der Pubertät, ist so abwegig nicht, dass er nicht in regelmäßigen Schüben alte Kulturnationen heimsuchen könnte. Gerade ist es in Italien wieder so weit. Der unbekannte Sohn eines nicht identifizierten ehemaligen Partisanen will Senator Marcello Dell'Utri von der Forza Italia authentische Tagebücher des Duce aus den Jahren 1935-39 übergeben haben, die sich bislang noch bei einem Notar in Bellinzona befinden sollen. Der bisherige Besitzer der Papiere will auch dabei gewesen sein, als Mussolini gegen Kriegsende von Partisanen ergriffen und erschossen wurde - heute für ihn angeblich Grund genug, auf seinem Inkognito zu bestehen. Warum er die Aufzeichnungen gerade heute an die Öffentlichkeit übergeben hat, bleibt danach nicht das einzige Rätsel.
Was hingegen den Inhalt angeht, haben die Italiener nun erfahren, dass Benito Mussolini kein Freund ausufernder Bankette war und frugale Mahlzeiten ebenso liebte wie knappe Gespräche, die schnell auf den Punkt kamen.
Der Diktator ist in diesen Papieren witzig, er ist redegewandt und charmant, trotz einiger Depressionen und anderer kleinerer oder größerer Defekte, die einen Menschen erst richtig zum Menschen machen. Hitler war ihm unheimlich, die Trägheit der italienischen Bourgeoisie verhasst - und Hitlers Weltkriegs-Projekt ein Gräuel, den er leider nicht abzuwenden verstand (O-Ton "Wir können nicht zu Waffen greifen, die wir nicht haben.")
Soweit das . Interessanter erscheint mir aber das, was die taz mal u.a. zu Mussolini schrieb:
Bürgertum? Elite?? Die Berliner taz meinte mal, dass der Begriff "Elite" seine Blütezeit im ausgehenden 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte.
Er wurde zum politischen Kampfbegriff des Bürgertums in einer Situation, die von tief greifenden gesellschaftlichen Umwälzungen geprägt war. Das Bürgertum, das in seinem Aufstieg zur dominanten gesellschaftlichen Kraft fast überall in Europa durch die politischen Strukturen der alten, feudalen Gesellschaft noch empfindlich eingeschränkt war, sah sich zugleich von einer anderen Seite bedroht: durch die neuen, lohnabhängigen Schichten, die Demokratie und gesellschaftliche Teilhabe auch für sich beanspruchten. Die "Masse" wurde zum Schreckensbild, die Herrschaft der Eliten zum rettenden politischen Konzept.
>>> So ist der Elitenbegriff von Anfang an gebunden an den Gegenbegriff der "Masse", verstanden als ein chaotisches, entindividualisiertes und irrationales Ensemble von Menschen. Es verwundert nicht, dass diese Vorstellungen von einer Elite, die sich über die "Masse", die verachtete Mehrheit der Bevölkerung, erhebt, von den Faschisten aufgegriffen wurde, zunächst von BENITO MUSSOLINI, der bei dem "Elitentheoretiker" Pareto in Lausanne studiert hatte. Dieser hatte ein Verständnis von Gesellschaft entworfen, das in einer Art ewiger Ordnung von einer unüberbrückbaren Kluft zwischen Masse und Elite ausgeht. Es ist dann Sache der Elite, die breite Masse der mittelmäßigen und erfolglosen Menschen durch den Appell an deren Instinkte ruhig zu stellen und zu führen.. <<<
Sicher es gibt nie nur eine Antwort, einen Grund für die Machtergreifung oder gar die BELIEBTHEIT eiines "Führers" - aber was bewog Italien zu solche einem "Chef"? In wie fern waren die Motivationen dort anders als in Deutschland in Bezug auf Hitler? Mussolini griff wohl -anders als Hitler - tatsächlich (!) eher auf das Gedankengut von VERMEINTLICH totalitären Philosophen (Nietzsche) zurück, währen Hitler ja nur Nietzsches Lehre für seine Zwecke mißbrauchte/auslegte. Mussolini war wohl geistig gebildeter als Hitler. Und wir sehen "Philosophische Bildung schützt nicht immer vor falscher Politik" http://www.philtalk.de/msg/1115484714.htm
Gruss
MultiVista
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