Berühmte Piraten?

Ich äußere mal provokant die These, um ein berümter Pirat zu werden, musste man a) Europäer sein, b) in den Richtigen Gebieten sein Unwesen treiben.

Die meisten arabischen, indischen, malaiischen etc. Piraten habe es in die breite Rezeption nicht geschafft, da scheint dieses genre sehr eurozentrisch unterwegs zu sein..

Der Italiener Emilio Salgari war seinerzeit ein erfolgreicher Autor von historischen Romanen und Abenteuerromanen. Die wohl bekannteste seiner Figuren ist

Sandokan der Tiger von Malaysia.

In der Vorlage ist Sandokan ein malayischer Prinz, dessen Familie auf Betreiben des weißen Radschas von Sarawak beseitigt wurde, und der von der Insel Mompracem aus der Piraterie nachgeht, unterstützt von Yanez de Gomeira, einem Portugiesen.

In Italien war Salgari ähnlich bekannt wie Karl May. Ähnlich wie sein Kollege May griff Salfari bei der Bearbeitung des Themas auf eine reale Persönlichkeit, zurück.
 
Da stellt sich die Frage, ob das mit der geringen Rezeption arabischer, indischer, malaiischer etc. Piraten auch für den arabischen, indischen, malaiischen etc. Raum gilt.
Ich denke nicht, dass sich die Frage stellt, dem wird nicht so sein.

Nur dadurch, das ein Großteil der Unterhaltungsindustrie in westlicher Hand ist, ist dann eben die überregionale Bekanntschaft von Akteuren aus Räumen, die mit diesen Kontexten nur peripher etwas zu tun hatten, entsprechend dünn.

Man kann sich im Hinblick auf die Frage nach "berühmten" Piraten natürlich darüber unterhalten, was man unter "berühmt" verstehen möchte.
Für mich beeinhaltete das eine breite Rezeption außerhalb des regionalen Kontextes der Personen und ihres Wirkungsbereichs.

Ich hatte als Kind ein "Was ist was"-Buch "Die Piraten". Dort wurde Chaireddin Barbarossa und den Barbaresken ein eigenes Kapitel gewidmet. Wenn das sogar in einem Kindersachbuch der 80er Jahre auftaucht, ist das ein Gegenbeispiel für den reinen Eurozentrismus der Piratenwahrnehmung.
Ich habe keine Ahnung, wo das Buch geblieben ist, ich meine aber weitere nicht-europäische Beispiele tauchen dort nicht auf.

Das Buch hatte ich in der Tat auch, habe es allerdings irgendwann der Bücherei überlassen, wenn ich mich recht erinnere.
Da kam das tatsächlich vor, hin und wieder sieht man auch mal eine Doku, die oberflächlich darauf Bezug nimmt, aber wirklich breit gestreut ist da die Rezeption in meinen Augen nicht, noch weniger im Hinblick auf die Pendents dieser Akteure aus den italienischen Seestädten.

Dabei waren die Aktivitäten der Seeräuber/Korsaren von der nordafrikanischen Küste für den Handelsverkehr dermaßen störend, dass sich Anfang des 19. Jahrhunderts sogar die USA in Form einer Strafexpedition damit befassten.

Zweiter Barbareskenkrieg – Wikipedia


Wenn ich mich nicht falsch erinnere, ist die Mittelmeerpiraterie in dem Buch allerdings sowieso sehr kurz gekommen. Auch die antike Piraterie hat in meiner Erinnerung maximal zwei Doppelseiten beansprucht.

Das habe ich auch so in Erinnerung.
 
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Der Italiener Emilio Salgari war seinerzeit ein erfolgreicher Autor von historischen Romanen und Abenteuerromanen. Die wohl bekannteste seiner Figuren ist

Sandokan der Tiger von Malaysia.

Der ist ja sogar in mehreren Teilen verfilmt worden (wobei ich die Verfilmung ehrlich gesagt für etwas sehr klischeebeladen halte).
Aber ansonsten wäre die einzige bekanntere Rezeption von Piraterie in Südost-Asien, die mir Einfällt, (wenn man so nennen möchte) im dritten Teil von "Fluch der Karibik" zu finden, wobei das natürlich eher Klamauk ist, als Umgang mit historischen Persönlichkeiten/Gegebenheiten.
 
Aber ansonsten wäre die einzige bekanntere Rezeption von Piraterie in Südost-Asien, die mir Einfällt, (wenn man so nennen möchte) im dritten Teil von "Fluch der Karibik" zu finden, wobei das natürlich eher Klamauk ist, als Umgang mit historischen Persönlichkeiten/Gegebenheiten.
Die Fluch der Karibik-Filme - zumindest die ersten drei - haben durchaus den Verdienst, das tote Genre des Piratenfilms wiederzubelebt zu haben.
Die Darstellung chinesischer, japanischer, indischer und afrikanischer Piraten kann man unterkomplex schimpfen, im Kern bleiben die Piraten „Briten“. Dennoch ist es ein Anflug von Diversität, eben dass die Piraten nicht bloß Europäer (oder befreite Sklaven) sind, sondern weitaus heterogener.
 
Nun mal ehrlich: Piratenspielfilme oder -serien, die nicht sehr klischeebeladen sind, kann man doch mit der Lupe suchen. Ich wüsste jetzt spontan keinen.

Müssten ja duchaus nicht unbedingt Spielfilme sein.
Ich habe vor 1 oder 2 Jahren bei einem bekannten Streamingdienst eine Serie (halb Doku, halb Filmelemente) zum Thema karibische Piraterie gesehen, die ich eigentlich ganz gut gemacht fand.

Die Fluch der Karibik-Filme - zumindest die ersten drei - haben durchaus den Verdienst, das tote Genre des Piratenfilms wiederzubelebt zu haben.
Die Darstellung chinesischer, japanischer, indischer und afrikanischer Piraten kann man unterkomplex schimpfen, im Kern bleiben die Piraten „Briten“. Dennoch ist es ein Anflug von Diversität, eben dass die Piraten nicht bloß Europäer (oder befreite Sklaven) sind, sondern weitaus heterogener.

Dem kann ich mich durchaus anschließen.
Im übrigen möchte ich auch gar nichts gegen die besagten Filme - in ihrer Rolle als Unterhaltung - gesagt haben, jedenfalls nicht gegen die ersten drei, die mir persönlich als Unterhaltung sehr gut gefallen haben, über den vierten kann man meiner Meinung nach noch streiten, der fünte ist einfach nur der überflüssige Versuch aus einer erfolgreichen, aber abgschlossenen Reihe nochmal Gewinn heraus zu pressen.

Insofern das Ganze jedenfalls ursprünglich schon dem Namen nach in der Karibik spielt, habe ich auch nichts dagegen, dass Piraten aus anderen Weltgegenden im dritten Teil eher als unterkomplexe Randfiguren erscheinen, ich denke, wenn man das im Hinblick auf eine Geschichte in einem Raum monieren wollte, wo man Piraten aus asiatischen Kontxten entweder überhaupt nicht finden wird oder mit der Lupe suchen müsste und auch afrikanische oder arabische Piraten eher die Ausnahme gewesen sein dürften, dann hat man denke ich auch das Thema etwas verfehlt.


Mir ging es eben einfach nur darum, dass die überregionale Erinnerungskultur in Sachen Piraterie doch ziemlich einseitig auf den karibischen Raum festglegt ist.
Den sehr starken Fokus auf im Kern europäische Akteure, würde ich nicht einmal als eine Form von voreingenommenem Eurozentrismus betrachten wollen, sondern dass ist für mich einfach weitgehend logische Konsequenz aus dem Regionalen Bezug und dem Umstand, wer ab der FNZ diese Gewässer weitgehend kontrollierte.

Was mir dabei, im Hinblick auf die breite öffentliche Rezeption etwas hinten rüber fällt, ist eben, dass das ein übeerstarker Fokus auf eine Weltgegend ist, die um Hinblick auf den Gesamtkonplex Piraterie eher eine Randerscheinung ist, schon deswegen, weil ein wirklich hochfrquentietes Befahren der Karibik (Ich möchte jetzt nicht seefahrerische Traditionen der indigenen Bevölkrung grundsätzlich in Abrede stellen, aber die eher schwache Überlieferung spricht doch etwas dagegen, dass das abgesehen vielleicht vom Verkehr benachbarter Inseln miteinander, eher kein Massenphänomen war) und sehr stark ausgeprägte kommerzielle Seefahrt dort erst mit dem 16.-17 Jahrhundert aufkommen, während es mit der karibischen Piraterie im 18. Jahrhundert schon wieder steil bergab geht.
Das sind gerademal 200 bis vielleicht 250 Jahre.

Im Mittelmeer oder auch einfach auf anderen sehr stark frequentierten Seerouten, war das viel langlebiger und wahrscheinlich auch durchaus lukrativer.
An die großen Silberflotten, mit ihrer Edelmetall-Fracht traute sich ja kaum ein Pirat heran, auch die meisten Freibeuter nicht.
Besondere Profite waren mit kolonialen Handelswaren im karibischen Raum selbst wahrscheinlich auch eher nicht zu machen, wegen entsprechend großem regionalen Angebot und die meisten dezidierten Piraten (bei Freibeutern ist das sicherlich anders gewesen), hatten auch keine Möglichkeit, dass zu vergleichsweise hohen Gewinnen in Europa zu veräußern.

Der einzige für die meisten dezidierten Piraten wirklich extrem lukrative und einigermaßen realisierbare Weg größere Vermögen zusammen zu raffen, dürfte im Abfangen und Aufbringen von Sklavenschiffen bestanden haben, für deren Fracht es im karibischen Raum einen entsprechend großen Bedarf gab.

Da dürften sich Aktivitäten anderswo ähnlich lukrativ oder sogar noch interessanter gestaltet haben, wenn man darüber nachdenkt.
 
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Insofern das Ganze jedenfalls ursprünglich schon dem Namen nach in der Karibik spielt, habe ich auch nichts dagegen, dass Piraten aus anderen Weltgegenden im dritten Teil eher als unterkomplexe Randfiguren erscheinen, ich denke, wenn man das im Hinblick auf eine Geschichte in einem Raum monieren wollte, wo man Piraten aus asiatischen Kontxten entweder überhaupt nicht finden wird oder mit der Lupe suchen müsste und auch afrikanische oder arabische Piraten eher die Ausnahme gewesen sein dürften, dann hat man denke ich auch das Thema etwas verfehlt.
Die Reihe heißt zwar Pirates of the Carribean bzw. Fluch der Karibik, aber der dritte Film ist nicht auf diesen Raum beschränkt. Die Szene bei den chinesischen Piraten (die eindeutig ein Zitat von Return of the Jedi Knights (Befreiung von H an Solo) ist) ist nur ein Zeugnis davon. Die Sage vom Fliegenden Holländer (Afrikaumrundung) wird im zweiten und dritten Film verarbeitet, im Dritten Film vereinen sich die teils konkurrierenden, teils untereinander verfeindeten Piraten gegenüber dem übermächtig werdenden Feind, die Briten, welche Davy Jones (Davy Jones’ locker, hier verquickt mit der Sage des fliegenden Holländers) kontrollieren und damit fast unbesiegbar sind - und zwar weltweit.

Mir ging es eben einfach nur darum, dass die überregionale Erinnerungskultur in Sachen Piraterie doch ziemlich einseitig auf den karibischen Raum festglegt ist.
Das ist richtig. Gegen alle Flaggen spielt aber beispielsweise auf Madagaskar. Die hier ansässigen europäischen und offensichtlich auch südamerikanischen Piraten bedrohen die Handelsrouten zwischen GB und Indien.

(Ich möchte jetzt nicht seefahrerische Traditionen der indigenen Bevölkrung grundsätzlich in Abrede stellen, aber die eher schwache Überlieferung spricht doch etwas dagegen, dass das abgesehen vielleicht vom Verkehr benachbarter Inseln miteinander, eher kein Massenphänomen war)
Insbesondere in der Karibik ist die indigene Bevölkerung, wenn nicht schnell ausgerottet, so doch sehr schnell marginalisiert gewesen. Sie war aber durchaus in der Lage mit Einbäumen die Hochsee zu befahren. Nur spielen die Indigenen im Prinzip nach Cortés (warum Cortés? Der hatte als Träger kubanische Eingeborene mit in Mexiko, die in ihren dünnen Baumwollhemdchen die mexikanischen Gebirge nicht überlebten) keine Rolle mehr, kommen daher auch als Seefahrer in den folgenden Jahrhunderten nicht mehr in Betracht.
 
Es hängt ganz klar von der Brille ab, die man auf hat. Dank der Napoleonischen Kriege und Britania rules the Waves sind uns offensichtlich die Engländer bekannt.
Surcouf als Beispiel für die Franzosen ist ja auch bekannt. Oder Piet Heyn von den Vereinigten Provinzen sind zumindest in den interessierten Kreisen bekannt.
Die Piraten der Barbareskenstaaten sind ja auch bekannt. Die sind aber länger weg vom Fenster als Nelson, also aus dem Gedächtnis verschwunden.
 
Aber wie zum Trost hat sie es - indirekt - auf die Opernbühne geschafft: Mozart, Entführung aus dem Serail

Nicht nur bei Mozart. Da gibt es "Die Italienerin in Algier" von Gioacchino Rossini.

Übrigens gibt es sogar Opern, wo Piraten vorkommen:
- "Zampa, ou La fiancée de marbre" / "Zampa, oder die Marmorbraut", Oper, Musik von Ferdinand Hérold, Libretto von Mélesville (d. i. Anne-Honoré Joseph Duveyrier); die Oper ist die Vorlage für die Parodie "Zamperl der Tagedieb oder die Braut aus Gips" von Johann Nepomuk Nestroy
- "The Pirates of Penzance, or The Slave of Duty", Oper, Musik von Arthur Sullivan, Libretto von W. S. Gilbert
- "Giroflé-Girofla", Operette, Musik von Alexandre Charles Lecocq, Libretto von Albert Vanloo und Eugène Leterrier (Eine Entführung durch Piraten ist hier allerdings nur der Auslöser für die Verwechslungen.)
 
Opern gibt es gar nicht so wenige: da haben wir zum Beispiel "Il Pirata" von Vincenzo Bellini oder "Il Corsaro" von Giuseppe Verdi. In "Simone Boccanegra", ebenfalls von Giuseppe Verdi, hat der historisch belegte Protagonist eine Vergangenheit, denn er war Korsar im Dienst von Genua, ehe er der erste Doge von Genua wurde.

Unter den Barockopern von Georg Friedrich Händel gibt es zum Beispiel die Oper "Ottone" (früher auch im deutschenTitel: "Otto und Theophanu"), wo Emireno, der Bruder der weiblichen Hauptfigur Teofane, wenn gleich aus einer Notlage heraus, als Pirat tätig ist. (Die Figuren sind übrigens, Emireno abgesehen historisch, die Story allerdings geht, wie in Barockopern üblich, mit den historischen Fakten recht frei um.) (Der Komponist hatte immerhin drei Stars mit angemessenen Arien zu versorgen, der einen Primadonna soll er angeblich gedroht haben, dass er sie aus dem Fenster stößt, weil sie eine seiner Arien nicht singen wollte.)
 
Es hängt ganz klar von der Brille ab, die man auf hat. Dank der Napoleonischen Kriege und Britania rules the Waves sind uns offensichtlich die Engländer bekannt.
Surcouf als Beispiel für die Franzosen ist ja auch bekannt. Oder Piet Heyn von den Vereinigten Provinzen sind zumindest in den interessierten Kreisen bekannt.
Die Piraten der Barbareskenstaaten sind ja auch bekannt. Die sind aber länger weg vom Fenster als Nelson, also aus dem Gedächtnis verschwunden.
In den Niederlanden ist Piet Heyn schon noch ein Name. Vielleicht wird er ein bisschen von De Ruyter überstrahlt, auch wenn der ein paar Jahrzehnte später kam.

In "Le turc généreux" (1er entrée in der Opéra-ballet "Les Indes Galantes" von J.-P. Rameau) kommen auch Piraten vor. Siehe hier: Les Indes galantes — Wikipédia (wikipedia.org) .
 
Der nach Beute erfolgreichste Pirat dürfte Black Barty Bartholomew Roberts gewesen sein. Roberts kaperte weit mehr Schiffe als Blackbeard. Der Prozess gegen die Überlebenden seiner Crew war der größte Piraten-Prozess. Eine unschätzbare Quelle, man erfährt sehr viel über den Alltag. Die Justiz war interessiert an Grad der Schuld und Verstrickung. Roberts setzte vernünftige Bordregeln durch, er war ein Gegner des Glückspiels und trank sehr mäßig.

Roberts war ein guter Seemann, er hatte eigentlich alles, was man zu einem berühmten Piraten braucht, auch ein tragisches Ende. Doch er blieb schemenhaft. Ende der 1990er Jahre mutmaßte eine populärwissenschaftliche Biographie sogar, dass Roberts eine Frau gewesen war.
.

Roberts hat in seiner Piratenkarriere insgesamt 400 Schiffe gekapert. Sein Operationsgebiet war ungewöhnlich groß. Roberts Karriere verlief kometenhaft. Bekannt wurde er, als er vor Bahia aus einem Konvoi mit Geleitschutz unbemerkt die dickste Prise nahm. Er machte die Gewässer vor Neuengland und Neufundland unsicher, nahm dort mehrere Prisen, segelte danach in die Karibik und brachte den Verkehr vor Martinique und Guadeloupe zum Erliegen und brach dann nach Westafrika zur Guineaküste auf.

Roberts hat aber durchaus auch versucht, sich zu inszenieren. Er trug mit Vorliebe feine, ausgesuchte Garderobe, trank Tee statt Rum und versuchte Gepflogenheiten aus der Handelsmarine zu übernehmen. Bei den Piraten wurden Kapitäne in der Regel gewählt. Roberts hielt sich abseits von der Crew, und er nannte seine Offiziere "House of Lords".

Gemessen an der Zahl der Prisen hat kein Pirat wie Roberts innerhalb einer recht kurzen Zeit so viele Schiffe gekapert wie Roberts.
 
Shi Yang

1805 gelingt es Zheng Yi, mit der Hilfe seiner Frau Shi Yang, die chinesischen Piratenflotten zu vereinen.
Als er zwei Jahre später auf See einem Sturm zum Opfer fällt übernimmt schließlich Shi Yang das Oberkommando. Sie befehligt eine Flotte gut doppelt so groß wie die Spanische Armada 1588.
70.000 Matrosen auf 400 Schiffen.
(Platt S.111)
Das Chinesische Kaiserreich hat der Zerstörungskraft dieser Seemacht nichts entgegen zu setzen und betreibt nach schweren Verlusten das, was wir heute Realpolitik nennen. Sie arrangiert sich mit den Piraten und bietet ihnen ein auskömmliches Leben an Land.
Und Shi Yang, deren unglaubliche Karriere als Prostituierte begann, wird schließlich ein Bordell betreiben.
Was für eine Story. Die vielleicht mächtigste Piratenflotte der Geschichte wurde von einer Frau aus Kanton kommandiert.

Stephen R. Platt – Imperial Twilight
 
Ich äußere mal provokant die These, um ein berümter Pirat zu werden, musste man a) Europäer sein, b) in den Richtigen Gebieten sein Unwesen treiben.

Die meisten arabischen, indischen, malaiischen etc. Piraten habe es in die breite Rezeption nicht geschafft, da scheint dieses genre sehr eurozentrisch unterwegs zu sein.
In anderen Gegenden kann das ganz anders aussehen, z.B. dieser hier ist sehr berühmt Zheng Chenggong – Wikipedia aber nicht, weil er Europäer war, sondern weil er solche fortjagte (Formosa)
 
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