Beruf zur Herstellung von Prunkwaffen?

geschichtsfan07

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Ich habe nur kurz eine Frage, deswegen dachte ich sei die Rubrik Fragen & Antworten am Besten.

Gab es im 17. und 18. Jh. einen gesonderten Beruf, der sich auf die Arbeit spezialisiert hat Prunkwaffen herzustellen?
Ich denke da vordergründig an die aufwendigen Einlegearbeiten aus edlen Hölzern bei den Steinschlossgewehren jener Zeit.

:winke:
 
Ich habe nur kurz eine Frage, deswegen dachte ich sei die Rubrik Fragen & Antworten am Besten.

Gab es im 17. und 18. Jh. einen gesonderten Beruf, der sich auf die Arbeit spezialisiert hat Prunkwaffen herzustellen?
Ich denke da vordergründig an die aufwendigen Einlegearbeiten aus edlen Hölzern bei den Steinschlossgewehren jener Zeit.

:winke:
Mir fallen spontan Lütticher Waffenschmiede ein... Vielleicht ist unter dem Stichwort "Waffenmuseum Lüttich" (oder so ähnlich) etwas zu finden, eventuell gab es ja speziell auf Prunkwaffen Spezialisierte.
 
Viel erfahren könnte man auch in Suhl (Waffenmuseum) und Dresden (Historisches Museum, vgl. die Publikationen von Schöbel aus den 1970er Jahren).

An hochwertigen Waffen arbeiteten mindestens: Büchsenmacher, Schäfter, Graveure/Punzierer, vielleicht noch andere. (Siehe die Artikel "Gewehr" und "Gewehrfabrik" in Ersch/Gruber, Section 1, Theil 65, S. 338-350.)

Ich ergänze: "Zeichner, Modelleur, Gußmeister, Plattner, Klingenschmied, Wehrvergolder (Dorador), Schnitzer, Goldschmied, Laufschmied, Cieseleur, Ebenist, Ätzmaler, Treibarbeiter, Tausiator und zahllose andere" (nach Boeheim: Meister der Waffenschmiedekunst [1897], S. X) - aber frag mich nicht, wer was gemacht hat... ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
"Zeichner, Modelleur, Gußmeister, Plattner, Klingenschmied, Wehrvergolder (Dorador), Schnitzer, Goldschmied, Laufschmied, Cieseleur, Ebenist, Ätzmaler, Treibarbeiter, Tausiator und zahllose andere"

:S Sind ja allerhand Leute am Werk gewesen.

Ich hatte bei wiki schonmal bei "Büchsenmeister" geschaut gehabt, aber das war irgendwie die falsche Adresse gewesen.

Büchsenmeister ? Wikipedia


Vielen Dank für eure Mühe @ jschmidt und Hulda! :friends:
 
:S Sind ja allerhand Leute am Werk gewesen.
Ich zitiere mal von dieser Quelle:

Der Eisenschnitt dieses Prunkgewehrs wurde von dem aus Antwerpen eingewanderten Künstler Daniel Sadeler geschaffen. Der Schäfter Hieronymus Borstorffer aus München arbeitete den Schaft mit deutschem Kolben aus Nussholz und sehr feinen Einlagen aus Bein, die man in Kupferstichmanier mit Szenen aus der Mythologie schmückte, wobei für solche Stecherarbeiten von den Büchsenschäftern öfters Spezialisten herangezogen wurden.

Das waren noch Zeiten als man als Handwerker reich werden konnte ;-)
 
Meines Wissens ist es so wie jschmidt es schreibt.

Berühmte Büchsenmacher gab es einige. Gerade hochwertige Waffen wurden gern nochmals durch Verzierungen aufgewertet. Innerhalb eines Büchsenmacherbetriebes (z.B. Kuchenreuter) arbeiteten verschiedenste Handwerker nebeneinander an solchen Stücken, wobei natürlich ein ganzer Teil davon auch an weniger noblen Ausführungen beteiligt war.
 
Das waren noch Zeiten als man als Handwerker reich werden konnte ;-)

Die Herstellung prunkvoller Jagdwaffen ist auch heute noch ziemlich
einträglich, Siehe Hersteller wie Blaser , Merkel usw.
Da kostet eine gravierte , tauschierte Doppelbüchse schnell mal
über 25.000 €.........

Und das ist nach wie vor Handwerk - Schäfter , Graveure , System-Macher
und andere Spezialisten sind nach wie vor am Werk .
 
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