Berufe der Oberschicht im 19.Jh

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Gast

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Hallo,

ich hoffe diese Frage / Thema gibts hier noch nicht, hab auf jeden Fall beim suchen nichts gefunden.

Mich interessiert, welchen Berufen die Oberschicht im 19. Jh so nach ging - wenn es keine Fabrikbesitzer waren, und ob es da spezifische Berufe für Deutschland und England gab.

Schon mal vor ab vielen Dank für eure Antworten!
 
Grossgrundbesitzer, Banker, Arzt, Rechtsanwalt, Architekt, Händler (wobei nicht alle Händler so reich waren, dass man sie zur Oberschicht zählen konnte). Dann waren einige Amtsträger der Oberschicht zuzuordnen (Ratsherren), wobei die alte Ordnung bekanntlich im 19. Jahrhundert vielerorts am bröckeln war.
 
Generell könnte man sagen ein Gentleman arbeitet nicht, sondern lebt von seinen Renten. Wer es sich leisten konnte war Privatier. Das einzige akzeptable war der Dienst am Staat, dh. wie schon oben angeführt als Offizier, Diplomat oder in der höheren Beamtenschaft, Richteramt oder Kirche.
Heute hoch angesehene Berufe wie zB. Anwälte oder Ärzte erhielten erst ab der Blüte des liberalen Bürgertums (ab den 1870er Jahren) ein hohes Sozialprestige.
 
Generell könnte man sagen ein Gentleman arbeitet nicht, sondern lebt von seinen Renten. Wer es sich leisten konnte war Privatier. Das einzige akzeptable war der Dienst am Staat, dh. wie schon oben angeführt als Offizier, Diplomat oder in der höheren Beamtenschaft, Richteramt oder Kirche.
Heute hoch angesehene Berufe wie zB. Anwälte oder Ärzte erhielten erst ab der Blüte des liberalen Bürgertums (ab den 1870er Jahren) ein hohes Sozialprestige.


Was mich schon gewundert hat, anscheinend war der Job eines "Bahnhofsvorstehers" in der Mitte des 19. Jahrhunderts sehr gesucht. Selbst in Kreisen des Adels.
 
Ähm. Was ist ein höherer Beamter und was ein niedriger?

Das lässt sich relativ leicht unterscheiden. Es gibt nämlich verschiedene Laufbahnen innerhalb derer sich Beamte "bewegen". Derzeit sind das der einfache, mittlere, gehobene und höhere Dienst. Ich weiß jetzt nicht auswendig, wie sich das so ab 1871 im deutschen Reich entwickelt hat, aber wenn man das "Beharrungsvermögen" des ganzen Beamtentums, welches sich auch heute noch auf die "althergebrachten Grundsätze des deutschen Beamtentums" beruft, dann dürfte dies zumindest in Grundzügen damals schon so ähnlich gewesen sein.

Jedenfalls war es schon damals nicht unmöglich, einen einfachen Postschaffner von einem Regierungsrat zu unterscheiden ;).

Ein weiterer wichtiger Beruf für die Oberschicht war natürlich die Landwirtschaft (sorry, wenn das schon jemand geschrieben hat und ich bloß zu blind war). Ich meine hier natürlich nicht den einfachen Bauern, sondern den Rittergutsbesitzer. Für viele Adelige war dies neben der Offizierslaufbahn, die man aber oft mehr als quasi "ehrenhalber" ansah, die einzige standesgemäße Art, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Diese Rittergutsbesitzer waren vor allem in Preußen sehr einflussreich und schafften es immer wieder politisch ihre Ziele durchzusetzen (z. B. Schutzzölle auf ausländische landwirtschaftliche Produkte).

Da wir von diesem gerade mal 10% kennen, sollten wir vielleicht vorsichtiger mit solchen Aussagen seien.

[Klugscheißmodus an] 8,5 % [/Klugscheißmodus aus] :D :D :D

Viele Grüße,

Bernd
 
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Das klingt wirklich interessant - wo hast du diese Info gefunden?

Ach du heiliger St. Florian....
Was habe ich auch immer die Klappe offen.

Rovere, die Info stimmt, kannst Dich darauf verlassen.
Ich habe "irgendwo" gelesen, dass die Großaktionäre der Bahngesellschaften ca. 1850/60 die Posten irgendwelchen Verwandten (das Sozialimage war wohl hoch, und Kenntnisse brauchte man wenig/keine) usw. zuschanzten.
Kann mich aber zZ nicht mal für eine Sachertorte:D daran erinnern wo.
Sobald der Alzheimeranfall überwunden ist, kommt die Quelle. Verlässlich.
 
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