Robert Craven schrieb:
...bräuchte ich Informationen über die Waffenstillstandskommission, die in Wiesbaden arbeitete und die Bedingungen des Waffenstillstands mit dem Reich auszuhandeln versuchte. ...
Ich habe bisher Folgendes gefunden
"...Nach der Niederlage Frankreichs im
Zweiten Weltkrieg saß Maurice Couve de Murville 1940 in der Waffenstillstandskommission von Wiesbaden, welche die Modalitäten aushandelte und den Boden für das Vichy-Regime bereitete, in dem er Direktor für Außenfinanzen und Devisenwirtschaft wurde..." (
http://de.wikipedia.org/wiki/Maurice_Couve_de_Murville )
Dann hat im Januar und Februar 2001 ein Forschungskolloquium an der FU Berlin (
Veranstalterin: Gisela Bock ) stattgefunden mit einem Vortrag von Christian Scharnewsky (FU Berlin): "Die deutsch-franzoesische Waffenstillstandskommission in Wiesbaden 1940-1944" (s.
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/TERMINE/2000/cowest10.htm ) Vielleicht gibt es unter folgender Adresse noch dazu Infos: Friedrich-Meineke-Institut (FMI)für Geschichte der FU Berlin, Koserstr. 20, 14195 Berlin
Vielleicht findest du im Bundesarchiv (
http://www.bundesarchiv.de/php/bestaende_findmittel/bestaendeuebersicht/druckansicht.php?id_bestand=5946 ) noch Brauchbares.
Interessant ist vielleicht auch Folgendes:
"Die Information wo sich das belgische Gold befand, bekamen die Deutschen zum einen vom belgischen König Leopold III. selbst (Belgien hatte am 26. Juni 1940 kapituliert), zum anderen gab es geheimdienstliche Quellen. Ohne zu zögern wandten sich die Deutschen an die französische Vichy-Regierung und verlangte nach genaueren Angaben. Diese Fragen waren aufgrund des am 22. Juni besiegelten deutsch-französischen Waffenstillstandsabkommen, der den Sieg Deutschlands über Frankreich bedeutete, durchaus berechtigt und wurden auch prompt beantwortet. Zur Zeit der ‘Anfrage’ befanden sich die Golddepots der genannten Länder sowie Frankreichs jedoch bereits auf dem afrikanischen Kontinent. Es stellte sich den Reichsbankdirektoren also die Frage, wie man sich am schnellsten und elegantesten dieses Goldes bemächtigen konnte. ‘Ansprechpartner’ waren die Nationalbanken in Paris und Brüssel, die deutsch-französische Waffenstillstandskommission in Wiesbaden und die französische Regierung in Vichy. Der Fakt, daß Deutschland auch nur irgendwelche Rechtsansprüche auf das belgische Gold erhob war jedoch für alle Beteiligten absurd und man wies das Ersuchen der Reichsregierung zurück.
21 Anfang September 1940 schlug der Leiter der deutschen Delegation, Johannes Hemmen einen härteren Ton an:
„Wir Deutschen haben Belgien erobert. Jetzt befehlen wir! Alle Rechte, auch die der Belgischen Nationalbank, sind auf uns übergegangen. Das heißt: Ich bin nun als Vertreter der Belgischen Nationalbank ein Kunde der Banque de France, und hiermit beauftrage ich Sie, unser Gold, das wir Ihnen seinerzeit anvertraut haben, in Sicherheit zu bringen. Wollen Sie bitte dafür sorgen, daß es nach Belgien oder wenigstens nach Frankreich überführt wird.“
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Letztendlich erreichten die Deutschen nach zähen Verhandlungen mit Frankreich, die mit der Konferenz am 10. Oktober 1940 in Wiesbaden begonnen hatten, ihr Ziel, in den Besitz des belgischen Goldschatzes zu gelangen. Es war insbesondere die Vichy-Regierung und ihre Politik der Kollaboration, welche den Deutschen schließlich zu dem belgischen Gold verhalf.
23 "
(aus:
http://www.rewi.hu-berlin.de/online/fhi/seminar/0107hosbach.htm )
Ein weiteres französisches Mitglied war Jean Bichelonne (1904-1944)
Über ihn war zu lesen:
"..Membre de la délégation française de la commission d'armistice à Wiesbaden fin juin 1940; arrêté par les allemands fin août 1940, pour avoir refusé l'envoi de matériel en Allemagne, libéré après quelques jours sur intervention du général HUNTZIGER chef de la délégation...." (
http://www.annales.org/archives/x/bichelonne.html )