Besiedlung Sachsen, Region Geithain-Rochlitz

Gerda

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Ich habe gelesen, dass die Besiedlung der Region um Geithain/Rochlitz/Zwickau und Umgebung 1156 durch Otto von Wettin begründet wurde.
Vorwiegend Waldhufendörfer entstanden.
Als Siedler werden Franken, Thüringer, Niedersachsen und Flamen genannt.
Meine Frage ist, welche Stammesgruppen in der o. g. Gegend vorrangig sich niederließen oder ob es eine Mischung zwischen diesen gab.
Gibt es Literatur, wo man dazu etwas nachlesen kann, vielleicht eine Karte mit den Einzugsbereichen?
Gibt es auch für Sachsen eine Übersicht wann und wo die Familiennamen sich einbürgerten? In Geithain sollen lt. der Ortschronik von Dr. Reuter um 1350 erstmals Nachnamen von Bürgern in Akten erwähnt worden sein.
Danke für Antworten, Links und Literaturhinweise.
Gerda
 
Als Siedler werden Franken, Thüringer, Niedersachsen und Flamen genannt.
Meine Frage ist, welche Stammesgruppen in der o. g. Gegend vorrangig sich niederließen oder ob es eine Mischung zwischen diesen gab.

Eine genaue Angabe, woher die Neusiedler im einzelnen kamen, die den Landesausbau im Raum des heutigen Sachsen betrieben, lässt sich heute nicht mehr machen. So schreibt z.B. der bekannte sächsische Landesgeschichtler Karl Czok: "Die Bauern wanderten in großer Zahl aus den Gebieten westlich von Elbe und Saale zu, besonders aus Fraanken, aber auch Flandern." [1] In seiner "Geschichte Sachsens" schildert er sehr ausführlich den Landesausbau in der Markgrafschaft Meißen.

{1] Karl Czok (Hrsg.), Geschichte Sachsens, Weimar 1989, 624 Seiten (das Buch ist nicht mehr im Handel erhältlich)
 
Eine genaue Angabe, woher die Neusiedler im einzelnen kamen, die den Landesausbau im Raum des heutigen Sachsen betrieben, lässt sich heute nicht mehr machen. So schreibt z.B. der bekannte sächsische Landesgeschichtler Karl Czok: "Die Bauern wanderten in großer Zahl aus den Gebieten westlich von Elbe und Saale zu, besonders aus Fraanken, aber auch Flandern." [1] In seiner "Geschichte Sachsens" schildert er sehr ausführlich den Landesausbau in der Markgrafschaft Meißen.

{1] Karl Czok (Hrsg.), Geschichte Sachsens, Weimar 1989, 624 Seiten (das Buch ist nicht mehr im Handel erhältlich)

Eine wohl ähnliche Schilderung findet sich auch bei: Reiner Groß, Geschichte Sachsen, Leipzig, Dresden 2007:
"In den Jahrzehnten bis etwa 1200 wurde der geogr. Raum bis zur Elbe erreicht. Es entstand die Kulturlandschaft der nächsten Jahrhunderte. Im Zuge des bäuerlichen Landesausbaues, durch den Siedleraufruf von 1108 verstärkt, wurden deutsche Bauern aus Ostfranken und anderen westlichen Reichsteilen in planvollen dörflichen Neusiedlungen ansässig gemacht." (Seite 19)
Im Anhang des Buches finden sich auch einige Literaturhinweise.

Für Bewohner des Landes Sachsens ist dieses Buch (und auch andere) zudem kostenfrei bei der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung bestellbar:
Groß, Reiner,<br><br>Geschichte Sachsens,

Grüße
excideuil
 
Danke sehr für die Hinweise.
Buch werde ich in Fernleihe bestellen und das andere vielleicht schicken lassen.
Ich habe nun in verschiedenen Texten gelesen, das z. B. in Grünhain und Albernau, ist Gegend um Schwarzenberg, von Franken als Siedler gesprochen wird.
In Niedergräfenhain bei Geithain werden rheinfränkische Siedler genannt.
Bei ersteren sehe ich eine Verbindung zu Oberfranken, in zweiter Nennung bin ich unsicher in der regionalen Herkunft.
Da kann man eigentlich nur vermuten, dass ein regionaler Adliger durch Verbindungen diese Menschen geholt hat.
Da aber Namensbildung uim 12.-14.Jhdt. stattfand, halte ich es fast als möglich, dass ein Teil der Siedler schon mit Nachnamen gekommen sind . Was ist da Eure Meinung dazu?
War das Fichtelgebirge und Vorland eher besiedelt als das waldreiche Westsachsen? Kam Besiedlung erst mit Erzfunden in Gang oder kamen Pechsieder , die beste Bedingungen durch die Bewaldung vorfanden?
Danke
Beste Grüße Gerda
 
....Als Siedler werden Franken, Thüringer, Niedersachsen und Flamen genannt.
Meine Frage ist, welche Stammesgruppen in der o. g. Gegend vorrangig sich niederließen oder ob es eine Mischung zwischen diesen gab....

Von Stammesgruppen würde ich an dieser Stelle nicht mehr sprechen. Die Herkunft der Siedler bezieht sich vielmehr auf den Namen der Verwaltungseinheiten im 12. Jh. Da gab es lange keine separaten Stämme mehr. Es fand allerdings eine Dialektwanderung statt, sodass man im Bergbaugebiet mehr fränkische Dialekte antraf, als thüringische-obersächsische Dialekte. Je nach Anzahl der Siedler und deren sozialer Stellung setzte sich der eine oder andere Dialekt mit der Zeit durch, so dass auch Siedler aus anderen Reichsteilen den vorherrschenden Dialekt nach und nach annahmen.

Im 12. Jh. fand in allen Randgebieten des Altsiedellandes ein Ausbau statt. Sowohl in Franken, als auch in den Markengebieten östlich der Saale-Elbe-Linie. Das Fichtelgebirge selbst ist auch nicht eher besiedelt worden, als die Waldgebiete in "Sachsen" und "Thüringen".
 
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