Besondere Lernleistung

Lugh

Mitglied
Hey!
ich habe mir vorgenommen, eine Besondere Lernleistung in Geschichte zu schreiben, nachdem ich mir gründlich Gedanken zum Aufwand etc. gemacht habe...
Mein Problem liegt in dieser "speziellen Problematik", die in einer eigenen kreativen Komponente liegen soll. Meine Tutorin sagt, sowas würde im Recherchieren zu einem noch "unbekannten" Thema in der Geschichte liegen, dem man sich dann nähert und bearbeiten soll....
Ich würde nur gerne das Thema meine Komplexen Lernleistung weiterführen, weil das Thema mich schon interessiert hat und ich viel Hintergrundwissen schon gesammelt habe!...
Mein Thema dort war "Die britische Renaissance - die englische Gesellschaft zwischen Hundertjährigem Krieg und Glorious Revolution"...dazu ist, laut meiner Tutorin, kein wirkliches bLL-Thema rauszuholen....

was meint ihr denn dazu bzw. habt ihr themenansätze, die auch in die Richtung englischer Geschichte gehen???
danke schonmal im Voraus!
 
Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, was für Deine Tutorin ein "unbekanntes Thema" ist; eigentlich werden völlig neue wissenschaftliche Denkansätze frühestens in der Promotion erwartet.

Allerdings wird sich doch in 230 Jahren irgendwas finden lassen, was noch nicht völlig totgelaufen wurde, aber auch nicht viel zu speziell ist.

Ich persönlich wollte mich schon eine ganze Weile näher mit der Frage beschäftigen, inwiefern in der Glorious Revolution die Grundlage dessen gelegt wurde, was sich später zur Religions- bzw Gewissensfreiheit entwickelt hat. Wär das evtl was?
 
naja, das ding is eben das mit dieser praktischen komponente: ich zitiere mal aus den anfordergungen für ne bll in sachsen:

"Besondere Lernleistungen sind:
1. ein umfassender Beitrag in einem vom Freistaat Sachsen geförderten
Leistungswettbewerb, einem vergleichbaren Bundeswettbewerb oder einem
internationalen Leistungswettbewerb,
2. eine umfangreiche Arbeit mit wissenschaftspropädeutischem Anspruch,
3. die Aufarbeitung eines umfassenden, auch fachübergreifenden Projektes oder Praktikums.

Der Anspruch, der mit der Erarbeitung einer Besonderen Lernleistung verbunden ist, ergibt sich vorrangig aus den Anforderungen, die Hochschulen und Universitäten an die Studierenden stellen.
Die Besondere Lernleistung ist schriftlich zu dokumentieren und in einem Kolloquium zu verteidigen.
Sie kann eine praktische Komponente enthalten.
Erwartet wird, dass sich der Schüler mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden vertraut macht (...)

Der kreative Eigenanteil bei der Bearbeitung des Themas liegt z. B. in der:
originellen
1.Lösung eines Problems
2.Umsetzung
3.einer Lösungsidee in eine technische Realisierung oder ein Programm
4.Optimierung eines Verfahrens, technischen Systems oder Programms
5. Planung, Durchführung und Auswertung von Umfragen, Versuchsreihen oder Experimenten
6.Gestaltung
bzw. Entwicklung einer künstlerischen Produktion bzw. eines künstlerischen
Produktes
7.Selbstständigkeit
und Schwerpunktsetzung bei der Literaturrecherche"


und in geschicchte is das problem, dass es zwar solche themen gibt, (das mit der glorious revolution eingeschlossen xD) aber dass die meist schon abgegrast sind...
 
und in geschichte is das problem, dass es zwar solche themen gibt, (das mit der glorious revolution eingeschlossen xD) aber dass die meist schon abgegrast sind...

Die Anforderungen klingen in der Tat sehr hochtrabend. Reinecke erwähnte ja die Promotion, die Besondere Lernleistung lehnt sich daran an ("Die Besondere Lernleistung ist [...] in einem Kolloquium zu verteidigen.") Allerdings will sie nur mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden vertraut machen, das ist mit "wissenschaftspropädeutischem Anspruch" eigentlich gemeint.

Die "originelle Lösung eines Problems" klingt zwar möglicherweise sehr ambitioniert, meint aber "nur", dass man selbständig zu einer Lösung kommen soll. Dabei muss man gar nicht was Neues erfinden, man kann auch Altes infrage stellen (soviel zum Thema abgegrast!) oder eine zuvor unberücksichtigte Quelle auswerten. Wenn Du eine bisher unberücksichtigte Quelle auswerten wolltest, wäre natürlich Deine Fokussierung auf die englische Renaissance in der Tat schwierig zu gestalten, da Du vermutlich Schwierigkeiten hättest, an eine solche Quelle heranzukommen.
Einfacher wäre es - so Du an bisher nicht editierten Quellen arbeiten wolltest - ein regionalgeschichtliches Thema anzugehen und Dich hierzu an das zuständige Archiv zu wenden, z.B. an das Stadtarchiv. Hier könnte Deine Tutorin eine Türöffnerin sein - im übertragenden Sinne natürlich. Lass Dich z.B. von einem Stadtarchivar beraten.

Nachtrag: Wenn Du Dich aber entscheiden solltest, weiterhin beim Thema Renaissance in England/Glorious Revolution zu bleiben, sieh zu, dass Du aktuelle Veröffentlichungen dazu findest und ob Du darin etwas über Forschungsdesiderata (= notwendige bzw. wörtlich wünschenswerte Forschungen, von desiderare, 'wünschen') oder Forschungsdebatten findest. http://www.ub.uni-leipzig.de/
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde keine besondere Lernleistung machen.

Ich finde, dass da Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis stehen.
 
Was El Quijote schreibt, dem ist nur zu zustimmen.

Wenn Du in Primärquellen aus dieser Zeit arbeiten willst, kannst Du aus England nur editierte Quellen nutzen, die dann aber auch meist in Latein oder in der Sprache sind, die gleichsam auch Shakespeare nutzte, also einem sehr altertümlichen Englisch.

Der Tip in die Regionalgeschichte auszuweichen ist gut. Sollte es wirklich unbedingt der von Dir benannte Zeitraum und diesesThema sein, kannst Du ja die Rezeptionsgeschichte dieses Zeitraumes in einem sächsischen Herzogtum wählen z.B. wie wurde auf die Hinrichtung Karls I. reagiert.

Vorteil:
- das sind Primärquellen, die unter diesem rezeptionshistorischen Aspekt mit Sicherheit noch nicht ausgewertet wurden
- Du kannst vor Ort im Archiv arbeiten und kannst auf die Hilfe des Archivars zählen
- im Archiv findet man auch immer Bücher aus der Zeit, häufig mit dem Titel ("Kuriosa..."), also die seinerzeit veröffentlichte Meinung
- wissenschaftsorganisatorisch, Du hast einen Regionalbezug zu Sachsen, was sich bei Schulbehörden und Bildungsministerien immer gut macht (verbesserte Chancen im Schülerwettbewerb)
- im Kolloquium hast Du bereits gewonnen, da niemand mehr als Du über das Thema weiss
- wenn Deine Tutorin Dich mit so einem Thema losschickt, kannst Du Sie ja bei den Übersetzungen direkt um Hilfe angehen :scheinheilig:

Netschajew
 
Wie wäre das Thema: Wie kam der sächsische Kurfürst Johann Georg II. zum Hosenbandorden? Wäre das nicht eine schöne Verknüpfung von sächsischer und englischer Geschichte? Und so arg ausgenudelt ist es sicher auch noch nicht und obendrein interessiert es MICH.:D (Und passt in Deinen Lieblingszeitschnitt.)
 
Ja das is echt nich schlecht! erstmal danke an an Netschajew und Brissototin...eure Ansätze klingen echt nicht schlecht, (auf die rezeptionshistorische möglichkeit bin ich gar nich gekommen!) werd mich mal etwas näher mit denen befassen!

p.s.
Wenn ich das mit dem Hosenbandorden nehm, halt ich dich auf dem Laufenden xD
 
Ja das is echt nich schlecht! erstmal danke an an Netschajew und Brissototin...eure Ansätze klingen echt nicht schlecht, (auf die rezeptionshistorische möglichkeit bin ich gar nich gekommen!) werd mich mal etwas näher mit denen befassen!

p.s.
Wenn ich das mit dem Hosenbandorden nehm, halt ich dich auf dem Laufenden xD
Wenn Du es nimmst, kann ich Dir wenigstens ein paar Tipps geben, auch wenn die frühen Wettiner (also vor dem augusteischen Zeitalter) nicht ganz so meine Wiese sind, auf der ich grase.
 
Zurück
Oben