Dann noch etwas mehr Infos.
Bei der Frage wann und wie viele Gebäude an der Stelle gebaut wurden, sind die Archäologen vom Denkmalamt und Archäologischen Museum unterschiedliche Meinung.
An der Stelle wurden zwei Gebäude ergraben, die sogenannten Apsidensaal und Bau I. Beide Gebäude sind wohl zeitgleich gebaut, aber eine genaue Datierung ist nicht möglich. Beim Apsidensaal wird aufgrund der Apsis eine Kirche oder Kapelle vermutet und als Ort des Konzils von 794 angenommen. Bau I., der als „Keimzelle“ des Kaiserdoms gilt, ist ein Hypokaustum vorhanden und wurde mehrmals mit Kirchen überbaut.
Das Mädchen wurde in der Nordwestlichen Ecke von Bau I um 700-730 begraben. Das Grab bildet bei den ersten Nachfolgebauten das Zentrum und auch die Pfalz richtet sich an dem Grab aus. Belegt ist das die Kleine eine christliche Merowinger war und von den Funden der Obersicht, bis hin zur einer Königstochter, angehörte. Beim Fund war die eine Seite der Kammer eingestürzt bzw. abgerutscht. Die Ausgräber (Ausgrabungen 1991–1993) sind der Meinung das der Einsturz durch den Bau des Nachfolgebaus ausgelöst wurde. Die andere Sicht (2007) auf den Ablauf ist: Da der Apsidensaal die Kirche ist, kann Bau I keine Kirche sein. Das Grab lag im Bau I nicht zentral, sondern in einer Ecke. Der Einsturz der Kammer ist ein abrutschen der Wand und erfolgte beim Bau des Grabes durch Witterungseinflüsse. Also dürfte Bau I bei Grablegung eine Ruine gewesen sein.
Bei weiteren Untersuchungen (Veröffentlich 2016) der Funde die das Mädchen selber betreffen, wurden die Überreste des zweiten Kindes entdeckt. Das Brandnest des zweiten Kindes wurde dem Mädchen in dessen Sarg beigegeben und wird als altgermanisch mit Einflüsse aus Skandinavien bewertet. Birituelle Bestattungen findet man im westthüringische und mainfränkischen Raum.
Also für die christliche Grablege in und an Ruinen werden Vergleichsfunden genannt und die birituellen Bestattungen sind mit einer ethnisch-religiösen Sonderstellung der Region und Zeit begründet, aber erklärt werden die Gründe im Zusammenhang mit den Funden nicht.