Ja, es wurde erwogen den Langbogen gegen die Franzosen einzusetzen, aber wahrscheinlich aus eher propagandistischen Gründen. Aber die Überlegung sollte nicht unter den Tisch gekehrt werden, denn, der Langbogen hat nunmal die drei-bis vierfache Kadenz der Muskete. Und das Schadenspotential ist bei Pfeilen wohl größer als bei kleinen Kugeln. Aber eingesetzt wurde er letzendlich doch nicht, anscheinend rentiert sich die Waffe für den organisierten krieg nicht.
Der Umgang ist einfach schwerer zu erlernen.
Die Baschkiren mögen noch Bögen noch eingesetzt haben, man darf aber auch nicht vergessen, welche Art Kriegsführung diese hatten (wovon ich ehrlich gesagt keine Ahnung habe). Zudem benutzte man heute wie damals das, was man kriegen konnte. Wenn man keien Muskete kaufen kann, kann man sie auch nich benutzen! genauso heute in Afrika: die Leute würden mit Sicherheit auch viel lieber ein G36 haben als eine Ak-47, aber deswegen ist diese noch lange nicht verfügbar!
Die Baschkiren wären wohl an Musketen rangekommen. Aber es war nun mal nicht ihre Tradition mit Musketen, sondern mit Reflexbogen vom Pferd aus zu kämpfen. Lade mal eine Muskete im Gallop...
G36 und Ak-47 ist da aber ein brisanter Vergleich...
In meinen Buchlink ist ene Abbildung eines venezianischen Bogners, der imho offensichtlich mit einem Refelxbogen schießt. Im Text (ich hab das Buch und beziehe mich deshalb auch auf die Seiten, die Google nicht zeigt) wurde aber nicht darauf eingegangen.
Ja, der hat mich daran erinnert. Im Grunde, wieso sollten die nicht den Reflexbogen verwendet haben? Die klimatischen Bedingungen waren günstig, und effektiv war er auch.
Ich weiß nicht, wie tief gestaffelt die mittelalterlichen Armeen waren, aber sicherlich nicht so tief, dass man die Schußweite nicht beachten musste. (Wie genau sehen den deine Erfahrungen aus? Schießt Du auf Flächenziele? Und bräuchte es nicht eher Erfahrungen mit der Armbrust, wenn ich deren Schwächen nenne?)
Das man die Schussweite beachten muss, ist selbstverständlich.
Wurde nicht die Armbrust mehr als eine Art "Sicherung des Rückzuggebietes" verwendet? Ich meine damit, das die Armbrustschützen eine Basis sichern, von der aus die Truppen angreifen und sich dann wieder zurückziehen können.
Auch die britischen Bogner waren recht erfolgreich gegen schwere Reiterei und wenn die Abwehr nur mit Rückzügen funktioniert, scheint mir das für die restliche Armee keine sehr nützliche Technik zu sein.
Berittene Bogenschützen sollen Fußvolk vor Reitern schützen, ziehen sich zurück und was machen dann die Fußsoldaten?
Will ich dir nicht widersprechen.
Der berittene Bogenschütze war eine Offensive Waffe d.h. der BBS macht den ersten Schritt, und greift den Gegner an. Der Gegner ist dann meistens gezwungen, mit seiner Kavallerie die BBS anzugreifen. Da ziehen sich dann die BBS zurück. Dadurch verliert der Angriff der Gegnerkavallerie an Wucht, und Gleichzeitig wird sie systematisch Isoliert und versprengt, unter Beschuss (auch während der Verfolgungsjagd = Parthisches Manöver) genommen und vernichtet. Im Verbund konnten aber die BBS auch(bsp. Adrianopel 1205) die Gegnerkavallerie in einen Hinterhalt locken, wo dann Infanterie und Kavallerie gemeinsam den Gegner den gar ausmachen.