Bewertung des Wirtschaftswunders

Dariush Kabir

Mitglied
Moin Leute,
ich habe leider keine Quellen zum oben genannten Thema gefunden:fs:;
vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen. Entweder durch eigenes Wissen oder durch Links.

Danke im voraus

Gruß Darius
 
Ich hänge zuallererst mal zwei Links an. Einmal die Entwicklung des BIP von 1950 bis heute und dann die entsprechende Publikation des bpb über Deutschland in den 50er Jahren an. Das gesamte Heft läßt sich wie immer kostenlos herunterladen.

http://www.destatis.de/jetspeed/por...Tabellen/Volkseinkommen1950,property=file.xls
Wirtschaft in beiden deutschen Staaten (Teil 1) - Informationen zur politischen Bildung (Heft 256)
Deutschland in den 50er Jahren - Informationen zur politischen Bildung (Heft 256)

Beim Wirtschaftswunder haben wir es mit einer kriegsbedingten nachholenden Entwicklung zu tun. Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch in Japan, das ähnliche Wachstumsraten aufwies wie die BRD. Der dringendste Nachholbedarf bezog sich auf die Konsumgüter. Speziell in diesem Bereich erholte sich die Wirtschaft sehr schnell und bereits 1953 konnte der Vorkriegsstand wieder erreicht werden. Bei dem zweiten dringenden Problem, dem Wohnraum, sah die Lage wesentlich schlechter aus, da zum einen sehr viel Wohnraum zerstört war und durch die staatliche Zwangsbewirtschaftung private Investitionen verhindert wurden.

In dieser frühen Phase gab es zwar Konjunkturzyklen, aber diese waren nur Wachstumszyklen, erst 1967 ergab sich zum ersten Mal ein negatives Wachstum.

Die massive Kapitalmangelarbeitslosigkeit der umittelbaren Nachkriegszeit konnte durch den Produktivitätsschub nach der Währungsreform relativ schnell wieder ausgeglichen werden.

Einen wesentlichen Anteil an der positiven Entwicklung in den späten 40ern und frühen 50ern hatten die ordnungspolitischen Weichenstellungen durch Ludwig Erhard und Alfred Müller-Armack. Die wichtigste Leistung hierbei war die Aufgabe der Zwangsbewirtschaftung und damit die Durchsetzung einer neoliberalen Wirtschaftspolitik. Dadurch ermöglichte man den Unternehmen kostendeckend und gewinnmaximierend zu arbeiten. Es gab zwar Ängste, dass die Unternehmen die Mangelsituation ausnutzen würden, was sich im Juni 1948 in der massiven Inflation nach der Währungsreform zeigte. Allerdings folgten die Unternehmen dem Appell Erhards und senkten in der Folge die Preise, was zu einer raschen Stabilisierung führte.
 
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