Bewertung Rousseau´s Gesellschaftsvertrag aus heutiger Sicht

Blütentraum

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Hallo Leute,:winke:

ich befasse mich zur Zeit mit dem Gesellschaftsvertrag von Jean-Jacques Rousseau und frage mich, ob so ein Vertrag in der heutigen Zeit bestehen könnte...?

Ich glaube, dass er es schwer wäre, da die Bürger auf der einen Seite aktiv an der Politik beteiligt sein müssen, um Manipulationen auszuschließen.

Dann beschreibt R. doch die direkte Demokratie, die heute doch gar nichts mehr existiert, oder? Also wie ich weiß gibt es sie noch teilweise in der Schweiz.

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen? Wie kann man den Vertrag noch bewerten? Mir fällt leider nichts mehr ein,:autsch: wäre toll, wenn mir jemand Denkantöße geben könnte!

Liebe Grüße
Blütentraum
 
@Blütentraum: Rousseau entwirft als Weg aus dem von ihm beschriebenen Dilemma der gesellschaftlichen Situation seiner Zeit 2 Utopien:

den Contrat social als ideale Gesellschaftsform (das Delegationsprinzip lehnt er- wie Du schon beschrieben hast- ab) und

den Emile als Idee der natürlichen Erziehung (nicht zu verwechseln mit "Zurück zur Natur"!!!).

Es stehen beide Utopien, also sowohl die Idee der politischen als auch die Idee der natürlichen Erziehung, gleichberechtigt nebeneinander. Der Contrat social ist meines Erachtens als philosophisch- politisches Gedankengebäude im Kontext seiner Entstehungszeit zu verstehen.

Edit: Rousseau schwebte das Schweizer Vorbild einer überschaubaren Größe des Staatswesens vor.
 
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In Rousseaus Theorie sind die Keime für zwei gänzlich verschiedene Entwicklungen enthalten: Sein leidenschaftliches Eintreten für die Beteiligung des ganzen Volkes an der politischen Gewalt gab dem Gedanken der Volkssouveränität in Europa neue Kraft. Doch zugleich sind in Rousseaus Demokratiebegriff freiheitsgefährdende Elemente enthalten, die ihm selbst offenbar nicht bewusst waren, die aber von späteren Diktatoren zur Errichtung einer Scheindemokratie missbraucht wurden: Die Behauptung, dass es einen unfehlbaren Gemeinwillen gäbe, die Machtkonzentration bei der Volksversammlung, das Fehlen unantastbarer Grundrechte.»
ich habe hier noch ein zitat gefunden, und verstehe einiges nicht.
also das mit der volkssouveränität versteh ich, aber das mit der diktatur? ich denke das volk is der souverän, dann geht das doch gar nicht, oder?
ich hab auf einer seite noch gelesen, dass er auch noch den grundstein für den kommunismus gelegt hat.....wie ist das denn zu verstehen?
 
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