Bewertung zu Gustav Stresemann

G

Gast

Gast
Brauche dringend Hilfe zum Thema Stresemann. Mit welcher Ausgangssituation der deutschen Außenpolitik hatte Stresemann zu kämpfen, wie kann man seine ´Politik bewerten und was kennzeichnete Stresemann als Außenpolitiker? Wenn ihr mir weiter helfen könnt wäre ich euch echt dankbar!
grüße
 
Stresemann wurde im August 1923 Reichskanzler und Außenminister. Zu diesem Zeitpunkt war das Ruhrgebiet von französischen und belgischen Truppen, seit dem 11.Januar 1923, besetzt; angeblich weil Deutschland seinen Reparationsverpflichtungen nicht im ausreichenden Maße nachgekommen ist. Es war also eine außerordentliche schwierige Ausgangssituation für Stresemann.

Stresemann beendete den wirtschaftlichen und finanziellen ruinösen passiven Widerstand im Ruhrgebiet, durch den die Währung endgültig hinüber war. Er setzte primär mit Luther und Schacht eine „schmerzhafte“ Währungsreform auf die Schiene, die Rentenmark, die dann aber ein voller Erfolg wurde. Die Beendigung des Ruhrkampfes und die Währungsreform waren die Voraussetzungen um mit den Alliierten über die Reparation zu sprechen. Das Resultat war der Dawes-Plan, der dem Deutschen Reich doch spürbare Erleichterungen brachte. Beispielsweise durften die Alliierten nicht mehr einfach wie 1921 und 1923 in Deutschland militärisch intervenieren.

Außenpolitisch ist hier vor allem das Abkommen von Locarno, welches 1925 abgeschlossen worden war, zu erwähnen, in dem der Status Quo im Westen festgeschrieben worden war. Damit begann auch die Verbesserung der Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich.

Des Weiteren der Eintritt in den Völkerbund im September 1926 mit einem gleichzeitigen ständigen Sitz im Völkerbundsrat. Das war ebenfalls ein beachtlicher Erfolg.

1926 wurde mit Sowjetunion ein Freundschaftsvertrag abgeschlossen. Damit war Deutschland auf internationalen Parkett kein Paria mehr, sondern es ist gelungen aus der Isolation zu kommen.

1928 wurde der Briand-Kellogg-Pakt unterzeichnet. Der Pakt beinhaltete die Ächtung des Krieges. Außer Deutschland unterzeichneten 14 weitere Länder diesen Vertrag, für den sich Stresemann sehr stark eingesetzt hat.

1928 hat Stresemann zusammen mit Briand den Friedensnobelpreis bekommen.

1929 standen erneut die Reparationen zur Diskussion. Das Resultat war der Young-Plan, der gegenüber den Dawes-Plan weitere Fortschritte gebracht hatte. In Deutschland war man aber mit dem Entgegenkommen ,in Rahmen der Verhandlungen zu der Reparationsfrage, der Alliierten überhaupt nicht zufrieden, was besonders für die Rechten zutraf. Stresemann warf sein ganzes Gewicht in die innenpolitische Auseinandersetzung und setzte schließlich die Annahme des Young-Plans durch.

Auch hat sich Stresemann immer wieder bei den Alliierten ins besondere bei Frankreich für eine vorzeitige Räumung der drei Zonen im Rheingebiet eingesetzt. Seine Bemühungen waren schließlich auch vom Erfolg gekrönt, nur erlebte Stresemann diese Früchte seiner Bemühungen nicht mehr mit.

Stresemann setzte sich also als Außenpolitiker insgesamt für eine Revision des Versailler Vertrages ein aber, und das ist ganz entscheidend, mit friedlichen Mitteln, und außerdem wollte er Deutschland wieder zu einer Großmachtstellung verhelfen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben