Beziehungen zwischen Kuba und den beiden Deutschlands nach 1960

El Quijote

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Wie waren eigentlich die Beziehungen zwischen dem castristischen Kuba und der Bundesrepublik Deutschland? Bekannt ist ja, dass Ernesto Guevara das Notizheftlein, welches der Träger für sein bolivianisches Tagebuch wurde, bei einer Zwischenlandung auf dem Weg von Kuba nach Moskau (oder umgekehrt) am Flughafen in Frankfurt/Main gekauft hat. Die DDR bekam von Kuba den in Cayo Ernesto Thaelmann umbenannten Cayo Blanco del Sur "geschenkt", mehr ein symbolischer Gestus, als eine territoriale Übereignung.

Aber wie viele Kubaner lebten denn tatsächlich in den beiden Deutschlands, wie waren die Beziehungen zwischen den beiden Staaten? Wie viele DDR-Bürger - abgesehen von Seeleuten der Handelsmarine - hatten die Gelegenheit Kuba als sozialistisches Bruderland zu besuchen?
 
Auf eine eher informelle Seite der Beziehung der BRD zu Kuba weist u.a. Frei (S.213 ff) hin. Die verbale Solidarität mit den Befreiungsbewegungen Mittel- und Südamerikas gehörten zum ideologischen Repertoir der 68er Revolte.

Daneben gehörte der "Revolutionstourismus" der 68er ebenso zu einem spezifischen Lebensstil, der Kuba und auch Nicaragua in besonderem Maße galt.

Das hat über eine lange Zeit die eher wohlwollende Wahrnehmung von Casto`s Kuba geprägt, auch weil es einherging mit der Ablehnung des US-Imperialismus gegenüber dem zwergenhaften sozialistischen Nachbarn.

Frei, Norbert (2018): 1968. Jugendrevolte und globaler Protest. München: dtv
 
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