Bibelstellen mit denen die Kreuzzüge gerechtfertigt wurden

Hänsel

Mitglied
Kreuzzüge: Wer ist Schuld????

Die Frage welcher Kreuzzug der schrecklichste war wurde ja schon bearbeitet....

Viel interessanter und strittiger ist doch aber die Frage über die Schuld. Seit Menschen gedenken war immer jemand schuld wenn etwas schief ging, oder zu ende war....

Also, wer ist Schuld am Ende der Kreuzzüge...??
Waren sie nicht mehr aktuell?? zu kostenintensiv??

Meines erachtens nach hat es die Kirche verbockt..die letzten Päpste sind Schuld!!! :9
Sie haben den religiösen eifer lieber in die eigenen Reihen und nach Europa gelenkt. Dadurch verspielten sie ihre maßgebliche Rolle im täglichen Leben der normalen Bevölkerung. Das war den Fürsten gerade recht, da diese nun in ihrer Macht gestärkt wurden.

Wer ist eurer Meinung Schuld ???? :) Wer ist der Sündenbock ??
 
Da die Kreuzzüge ja auch mit Schlachten verbunden war, ist es doch eigentl. gut, dass die Kreuzzüge endeten. Oder hab ich jetz das Thema falsch aufgefasst. :kratz:
 
Ich bin ja nicht traurig drüber :)....

Ich finde nur, dass bisher noch keine plausible erklärung dafür gegeben wurde .....
Ausserdem sehe ich die Zeit der Kreuzzüge mehr unter dem Aspekt des regen Austausches.
 
Hänsel schrieb:
Ich bin ja nicht traurig drüber :)....

Ich finde nur, dass bisher noch keine plausible erklärung dafür gegeben wurde .....
Ausserdem sehe ich die Zeit der Kreuzzüge mehr unter dem Aspekt des regen Austausches.


Austausch ist gut....das sehen Muslime mit Sicherheit anders
 
Ich denke in dieser Hinsicht sind die Kreuzzüge ein heikles Thema...aber ich stelle die Schlachten und Grausamkeiten nicht alleine in den Vordergrund.

Liegt vllt daran, dass ich alles positiv sehe.
 
Hänsel schrieb:
Ausserdem sehe ich die Zeit der Kreuzzüge mehr unter dem Aspekt des regen Austausches.

Ich weiss nicht was du unter einem regen Austausch verstehst. Aber darum ging es sicher nicht bei den Kreuzzügen, sondern um die Eroberung fremder Länder und Unterwerfung fremder Kulturen. Im vierten Kreuzzug wurde Konstantinobel zerstört und da sehe ich echt keinen Austusch.


Zum Nachdenken:

Zwischen 1096 und 1291 fanden auf Betreiben der Päpste sieben Kreuzzüge ins »Heilige Land« Palästina statt, insgesamt kostete dies ca. 22 Millionen Menschen das Leben. Davon sind mehr als die Hälfte Araber nicht christlichen Glaubens, darunter viele Frauen und Kinder.
 
Vielleicht formulierst du die Frage einfach um: Warum endete jeder Kreuzzug letztlich in einer Niederlage?
Und dann ist dies nicht korrekt. Zwar ist das Mittelalter so gar nicht meine Schiene (Überraschung...) aber wenn ich mich recht erinnere, setzte man Gottfried von Bouillion als Verteidiger des Grabes Christi ein und hatte damit seine Ziele kurfristig erreicht. Auch andere Kreuzfahrerstaaten meißelte man aus dem Bestehenden.
Allerdings hatte dies alles keinen Bestand. Dazu die Gründe zu analysieren ist in der historischen Wissenschaft sehr wohl Thema, vielfach liegts aber einfach auf der Hand (wenn die verschiedenen Anführer sich spinnefeind sind und ständig selbst an die Gurgel gehen ist es logisch...).


"Reger" Austausch ist zudem höchst unglücklich formuliert, aber das hast du mittlerweile zu spüren bekommen. Sollte dies deiner Ansicht über die Kreuzzüge wirklich entspringen, dann bitte ich zu bedenken, dass die Kommunikation während der Züge selbst wohl kaum "informativ" war, und der Kontakt erst nach den Kampfhaltungen fruchtbar statt verderbend wurde.
 
ursi schrieb:
... Aber darum ging es sicher nicht bei den Kreuzzügen, sondern um die Eroberung fremder Länder und Unterwerfung fremder Kulturen. Im vierten Kreuzzug wurde Konstantinobel zerstört und da sehe ich echt keinen Austusch.
QUOTE]

Liebe Ursi,
es ging bei den christlichen Kreuzzügen nicht um Eroberung oder Unterwerfung. Dafür waren die Gebiete viel zu weit weg und unsagbar anstrengende Anfahrten/Märsche notwendig. Es ging um die Heimkehr christlicher Güter als Vorwand und das eigentliche Ziel: Raubzüge in nicht-christlichen Wohlstandsgegenden. Zudem fiel dann ein weiteres Ziel auf: die Vernichtung oder Vertreibung nicht-christlicher Menschen als Zeichen eines starken Christentums und des daraus resultierenden Anerkennens, das Christentum stärker sei als Islam.

Von Austausch kann ich auch nichts erkenen.
 
Tib. Gabinius schrieb:
"Reger" Austausch ist zudem höchst unglücklich formuliert, aber das hast du mittlerweile zu spüren bekommen. Sollte dies deiner Ansicht über die Kreuzzüge wirklich entspringen, dann bitte ich zu bedenken, dass die Kommunikation während der Züge selbst wohl kaum "informativ" war, und der Kontakt erst nach den Kampfhaltungen fruchtbar statt verderbend wurde.


Nicht umsonst ist das Wort "Kreuzzug" auch heute noch in der arabischen Welt sakrosankt. George Bush ist mit seinem Ausspruch von "crusade" schnell auf die "Schnauze" geflogen und hat das noch schneller zurückgenommen (und tut gut daran, das besser nie wieder auszusprechen). In der arabischen Welt versteht man unter einem Kreuzzug schlicht einen Glaubenskrieg. Nichts sonst. Genauso wie man hierzulande beim Wort Holocaust auch nicht an Mythologie denkt.
Ferner lief der "Austausch" zu damaligen Zeiten eher von Orient zu Okzident und nicht andersrum.
 
Ursprünglich verstand man unter einem "Kreuzzug" die Befreiung Jesusalems von den "Ungläubigen", wobei der Begriff erst im 13. Jahrhundert geprägt wurde. Später wurde die Definition auf alle Kriege zwischen Christen und Nicht-Christen ausgedehnt. So gesehen, haben die "Kreuzzüge" noch gar nicht aufgehört.
 
Hurvinek schrieb:
ursi schrieb:
... Aber darum ging es sicher nicht bei den Kreuzzügen, sondern um die Eroberung fremder Länder und Unterwerfung fremder Kulturen. Im vierten Kreuzzug wurde Konstantinobel zerstört und da sehe ich echt keinen Austusch.
QUOTE]

Liebe Ursi,
es ging bei den christlichen Kreuzzügen nicht um Eroberung oder Unterwerfung. Dafür waren die Gebiete viel zu weit weg und unsagbar anstrengende Anfahrten/Märsche notwendig. Es ging um die Heimkehr christlicher Güter als Vorwand und das eigentliche Ziel: Raubzüge in nicht-christlichen Wohlstandsgegenden. Zudem fiel dann ein weiteres Ziel auf: die Vernichtung oder Vertreibung nicht-christlicher Menschen als Zeichen eines starken Christentums und des daraus resultierenden Anerkennens, das Christentum stärker sei als Islam.

Von Austausch kann ich auch nichts erkenen.

Es ging doch darum, dass man Jerusalem wieder zurück haben wollte? Das ist in meinen Augen eine Eroberung einer fremden Stadt, auch die Zerstörung Konstantinopels ist nach meiner Definition eine Eroberung.
Und wenn du schreibst die Vernichtung und Vertreibung nicht christlicher Meschen ist das für mich das gleiche wie Unterwerfung, ich glaube wir sprechen von Selben.
 
Ende der Kreuzzüge

Ich sehe das Ende der Kreuzzüge als einen natürlichen Prozess auf den wenig erfolgreichen Verlauf der vorhergehenden Kreuzzüge. Die Kreuzzugseuphorie war einfach verfolgen, und das Risiko zu scheitern war höher als die Aussicht auf Erfolg.
Der Zweite Kreuzzug war ein Fehlschlag, der Dritte fiel, wenn man sich vor Augen hält, dass die Heere von Friedrich I. Barbarossa, König Philipp II. Augustus und Richard I. Löwenherz zusammengenommen das größte Kreuzfahreraufgebot seit 1096 stellten, doch recht mager aus. Der Vierte Kreuzzug erreichte nie das Heilige Land, sondern wurde von dem venezianischen Dogen Enrico Dandolo aus machtpolitischen Gründen nach Konstantinopel umgeleitet. Der fünfte Kreuzzug war zwar wieder "erfolgreich" (immerhin erreichte Friedrich II. auf dem Verhandlungswege mit dem ägyptischen Sultan Al-Kamil die friedliche Übergabe der christlichen Stätten Jerusalem, Nazareth und Bethlehem an das Königreich Jerusalem, wobei den Muslimen der freie Zugang zu den ihnen heiligen Stätten garantiert wurde, außerdem erreichte er einen zehnjährigen Waffenstillstand). Der sechste Kreuzzug endete jedoch in einer Katastrophe, der siebte endete abrupt mit dem Tod Ludwigs, der zusammen mit Teilen seines Heeres im Sommer 1270 vor Tunis einer Seuche zum Opfer fiel. Auch die verbleibenenen Bastionen in Syrien und Palästina geriten zunehmendend unter Druck durch ägyptische Truppen und wurden nach und nach von den ägyptischen Mamelucken erobert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor jetzt weiter gemutmaßt wird, was wir als Kreuzzug zu werten haben und was nicht genügt ein Blick ins Lexikon, um Lehrmeinung zu verbreiten:
"Kreuzzüge, allg. die im MA von der Kirche propagierten oder ünterstützten Kriege gegen Ungläubige (z.B. heidn. Wenden, Prußen) und Ketzer (z.B. Albigenser) zur Ausbreitung oder WIederherstellung des kath. Glaubens; i.e.S. die sieben vom 11. bis 13. Jh. geführten Kriegszüge der abendländ. Christenheit zur Rückeroberung der hl. Stätten von islam. Herrschaft. Anlass für den Beginn der K. war die Eroberung Jerusalems 1070 durch die türk. Seldschuken, die daraus resultierende Erschwerung der Pilgerfahrten ins "HL. Land" und die Bedrohung Ostroms (Hilferuf des byzantin. Kaisers)
...
Zur Sicherung der von ihnen eroberten Gebiete errichteten die Kreuzfahrer..." usw. usf.

In der arabischen Welt versteht man unter einem Kreuzzug schlicht einen Glaubenskrieg. Nichts sonst. Genauso wie man hierzulande beim Wort Holocaust auch nicht an Mythologie denkt. Ferner lief der "Austausch" zu damaligen Zeiten eher von Orient zu Okzident und nicht andersrum.
Habe nichts gegenteiliges behauptet.
 
Leopold Bloom schrieb:
Gibts das? Den Krieg der Kulturen?
Ganz sicher sogar. Es gibt und es gab den Krieg der Kulturen.
Und die Entstehungsgeschichte ist immer die gleiche: Intoleranz, Missverständnisse, Unfähigkeit eine Sache aus verschiedenen Winkeln zu betrachten, Fremdheit = Bosheit usw.
Die Geschichte ist voll von Beispielen. Kreuzzüge, Entdeckungsgeschichte, Kolonialgeschichte.......ect.
Die momentane Phase des Weltterrors wird ja auch "Krieg der Kulturen" genannt oder aber "Moderner Kreuzzug."
 
Hurvinek schrieb:
ursi schrieb:
... Aber darum ging es sicher nicht bei den Kreuzzügen, sondern um die Eroberung fremder Länder und Unterwerfung fremder Kulturen. Im vierten Kreuzzug wurde Konstantinobel zerstört und da sehe ich echt keinen Austusch.
QUOTE]

Liebe Ursi,
es ging bei den christlichen Kreuzzügen nicht um Eroberung oder Unterwerfung. Dafür waren die Gebiete viel zu weit weg und unsagbar anstrengende Anfahrten/Märsche notwendig. Es ging um die Heimkehr christlicher Güter als Vorwand und das eigentliche Ziel: Raubzüge in nicht-christlichen Wohlstandsgegenden. Zudem fiel dann ein weiteres Ziel auf: die Vernichtung oder Vertreibung nicht-christlicher Menschen als Zeichen eines starken Christentums und des daraus resultierenden Anerkennens, das Christentum stärker sei als Islam.

Von Austausch kann ich auch nichts erkenen.
Man muss da wohl die Entwicklung sehen. Zunächst waren es religiöse Motive. Später waren es wirtschaftliche Motive.
Fingalo
 
@Festus: Das ist aber Interpretationssache. "To Huntington or not to Huntington"???? Es kämpfen bisher keine Religionen gegeneinander. Die spielen auf jeglicher Seite allenfalls eine sehr untergeordnete Rolle. Wenn wir anfangen, das alles als Krieg der Religionen zu sehen (Huntington nannte es "clash of civilisations", was auf deutsch schon zu Mißverständnissen führen kann), dann haben in meinen Augen diejenigen gewonnen, die eben das wollen. Dann haben die Bin Ladens dieser Erde erreicht, was sie wollen...
 
fingalo schrieb:
Man muss da wohl die Entwicklung sehen. Zunächst waren es religiöse Motive. Später waren es wirtschaftliche Motive.
Fingalo
Richtig, erst religiöse Motive zur Eroberung, dann materielle Gründe zur Eroberung. Das Wörtchen: Eroberung aber bleibt. Darauf wollte sie hinaus.
 
Leopold Bloom schrieb:
Wenn wir anfangen, das alles als Krieg der Religionen zu sehen (Huntington nannte es "clash of civilisations", was auf deutsch schon zu Mißverständnissen führen kann), dann haben in meinen Augen diejenigen gewonnen, die eben das wollen. Dann haben die Bin Ladens dieser Erde erreicht, was sie wollen...
Agree.
Der "Heilige Krieg" als vorgeschobenes Motiv.
 
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