B
bender
Gast
Ich bin auf das Thema "Brakteate" durch einen wirren Offenen Brief des ja auch ansonsten sehr verwirrten Schlagersänger Christian Anders an den damaligen Bundeskanzler Schröder aufmerksam geworden. Hier die entsprechende Stelle:
Aber wer weiß mehr zu dem Thema? Wie lief das genau ab?
Denn selbst mein bescheidenes volkwirtschaftliches Wissen sagt mir, dass es unmöglich funktionieren kann, wenn alle fünf Jahre die sich im Umlauf befindliche Geldmenge um 25% reduziert wird. Sowas führt doch zwangsläufig zu einer Deflation, oder nicht?
(Vielleicht hat ja auch jemand Literatur zu dem Thema)
Inhaltlich mag einiges falsch sein. So weiß z.B. die Wikipedia, dass der Umtausch nicht zweimal im Jahr, sondern einmal in fünf oder sechs Jahren stattfand.Was ist denn das nun schon wieder? BRAKTEATEN? Nun,
dann werde ich es Ihnen erklären. Von 1150-1450 stand dem Markt in
Deutschland wie durch ein Wunder immer genügend Geld zur Verfügung. Dem Mittelstand, also dem Handwerk mit dem goldenen Boden, ging es so gut, dass der Adel in Briefen die Handwerker ermahnte, sie mögen feiertags doch bitte nicht so teure Seidenwänste tragen, weil man sie ja sonst gar nicht mehr vom feinen Adel unterscheiden konnte. Es war, nicht verwunderlich, ein Mann der Kirche (alle Religionen verurteilen den Zins als Werk des Teufels, was heute allerdings unter anderem dazu führt, dass DIE KIRCHEN die reichste Macht auf Erden sind...........), nämlich Erzbischof Wichmann, der die geniale Idee hatte, sogenannte BRAKTEATEN drucken zu lassen. Das sind dünne Silberblechmünzen, die nur einseitig geprägt waren und - NUN AUFGEPASST, HERR BUNDESKANZLER zweimal im Jahr umgetauscht, also "verrufen" wurden!!! Dies machte es den reichen, gierigen Pfeffersäcken unmöglich, ihr Geld in Erwartung höherer Zinsen oder niedrigerer Preise zu horten. Taten sie es dennoch, dann verloren sie ihr ganzes Barvermögen. ALLE mussten zweimal im Jahr das für ungültig erklärte Geld zum bischöflichen Münzamt tragen, um es gegen neue, gültige Münzen einzutauschen. Man legte somit den Leuten Steuern auf, denn für 4 alte gab es 3 neue Münzen. Man nannte die eingezogene Differenz von 25% Schlagschatz. Steuerhinterziehung war hier unmöglich. In dieser 300 Jahre währenden Brakteaten - Zeit konnte Geld nur durch ehrliche Arbeit verdient werden und nicht, wie es heute der Fall ist, für die
"Geldelite" durch Horten und Spekulation. Heut verdient man mit Geld Geld.
Aber wer weiß mehr zu dem Thema? Wie lief das genau ab?
Denn selbst mein bescheidenes volkwirtschaftliches Wissen sagt mir, dass es unmöglich funktionieren kann, wenn alle fünf Jahre die sich im Umlauf befindliche Geldmenge um 25% reduziert wird. Sowas führt doch zwangsläufig zu einer Deflation, oder nicht?
(Vielleicht hat ja auch jemand Literatur zu dem Thema)