Britisches Imperium

Dieses Thema im Forum "Die großen Kolonialreiche" wurde erstellt von Badekugel, 4. August 2007.

  1. Welche britische Marine? Großbritannien wurde erst im 18. Jahrhundert gebildet.

    Man sollte nicht vergessen das die Abwehr der Armada keineswegs der große Durchbruch der englischen Kriegsflotte war, sondern "nur" weitgehend die Verhinderung der möglichen totalen englischen Niedelage an Land.

    Ich würde die spanischen Vizekönigreiche eher zu den sogenannten Beherrschungskolonien zählen.

    Nicht in der zweiten Hälfte des 17. und dem Ende des 18. Jahrhunderts, die ziemlich durch Kriege geprägt zwischen England/GB und den Vereinigte Provinzen waren.

    Aufgrund der engen Verpflechtung war das aber nicht anders zu erwarten, das es kein realtiv einfacher, schneller Rückzug wie aus der britische aus Indien werden würde.

    Besser sie hätten es oft getan. Die Geschichte hat gezeigt, das diese Eliten oft zu unreif für echte Eigenständigkeit waren und eine Beibehaltung der engen Verbindung zum Mutterland sinnvoller gewesen wäre.

    Das war ein "Kriegsziel" der VSA.
     
  2. Tekker

    Tekker Gast

    Sicher. Evtl. sollte man dabei aber auch die "Randstaatenpolitik" des Deutschen Reiches ins Kalkül ziehen.
     
  3. Ja, das Verdrägen Russlands von der reichsdeutschen Grenze, was schon seit Kriegsanfang angestrebt wurde und die Sympathie und Unterstützung für die Flamen Belgiens.
     
  4. silesia

    silesia Moderator Mitarbeiter

    Richtig, wenn man als "Durchbruch" den Anlauf zur beherrschenden Seemacht sieht. Englands Flotte war nur eine von vielen. Ein schöner Titel in dem nicht ohne Grund zweigeteilten Werk:
    Rodgers, A Naval History of Britain, Vol. II, 1649-1815 - The Command of the Ocean

    Den "Durchbruch" könnte man erst in das 19. Jahrhundert legen, denn auch 1805 gab es noch ernsthafte - wenngleich ungeschickte - Kontrahenten.
     
  5. deSilva

    deSilva Neues Mitglied

    Ich habe ja auch nicht von der Schottischen Marine gesprochen. Großbritannien ist England, Wales und Schottland. Korrekter wäre natürlich der Begriff "Royal Navy" gewesen, das gebe ich zu.

    Es gab in der Tat nach dem Ende der Spanischen Kriege eine "Flaute"; erst 50 Jahre später begann der Aufstieg der "Royal Navy" unter Cromwell
    Die Beziehungen zwischen England und den Generalstaaten muss ich wohl noch einmal aufarbeiten; sie sind anders als ich sie im Kopf hatte! Also bitte "Niederlande" in meinem Posting streichen :)

    Hmm, wo kamen denn die ganzen Mexikaner her? Oder die Bevölkerung der La-Plata Staaten?
    Richtig ist,dass Spanien eigentlich ein bevölkerungsschwaches Land war... aber England war es auch...
     
  6. deSilva

    deSilva Neues Mitglied

    Es ist doch ganz erstaunlich.. Ich schreibe (etwas unverbindlich):
    "...stärkte Ruhm und Selbstbewusstsein..."
    Daraus wird ".. großer Durchbruch..."
    Daraus dann "Anlauf zur beherrschenden Seemacht" :)

    Ab wann der Navy jetzt "Weltklasse" zugestanden wird, sei dahingestellt.. Nelson hat sich jedenfalls nicht schlecht geschlagen, und zur Zeit Käpt'n Cooks sah es auch nicht so schlecht aus...
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juli 2008
  7. Royal Navy - Wikipedia, the free encyclopedia

    Die weit aus meisten Mexikaner waren und sind Mestizen oder Indianer.

    Die La-Plata Staaten waren im spanischen Reich ziemlich peripher (späte Erhebung zum Vizekönigreich, lange Zeit kein direkter Handel mit dem spanischen Mutterland) und keineswegs die großen Einwanderungsmagneten, zu denen sie nach der Unabhängigkeit nach und nach wurden.
     
  8. deSilva

    deSilva Neues Mitglied

    Zahlen über die frühe spanische Zuwanderung nach Lateinamerika waren auf die Schnelle nicht zu finden...
    Mitte des 16. Jh. werden für das entvölkerte Vizekönigreich Neuspanien 2 Mio (meist) Indianer geschätzt
    Um 1810 leben dort ca 6 Mio Menschen, die meisten "Mestizen".
    Daraus kann man keine Rückschlüsse ziehen...

    Für Brasilien gibt es folgende Zahlen:
     
    Zuletzt bearbeitet: 14. Juli 2008
  9. deSilva

    deSilva Neues Mitglied

    OT
    @Tekker: Guck, Portugal: Das ist ein Extrem (ähnlich wie das ebenfalls arme Irland): innerhalb 250 Jahren 1,2 Mio Auswanderer; das ist natürlich heftig für ein kleines Land!? Es waren also fast 5.000 pro Jahr. Etwa 2 Mio Einwohner hatte Portugal damals: 5/2.000 = 0,25%

    ----

    Zwischen 1872 und 1915 wanderten 580.000 Portugiesen aus. Das sind schon 13.000 pro Jahr. 1920 lebten 6 Millionen Menschen in Portugal, also selbst hier nur 13/6.000 = 0,2% pro Jahr! In dieser Zeit wuchs die Bevölkerung in Portugal selbst um ca 1% pro Jahr!

    Nach diesen Hunderten von Jahren Auswanderung lebten aber (um 1920) 8,8 Millionen Portugiesen im Ausland. Die wären sonst in Portugal gewesen....

    ----
    Heute leben etwa 10 Mio Portugiesen in Portugal, ca 5 Mio woanders in der Welt (Frankreich, England, USA,...) und - ganz schwer zu schätzen - etwa 35-100 Mio in Brasilien ....
     
  10. deSilva

    deSilva Neues Mitglied

    Es ist ein Kreuz mit der Wikipedia... Diese Zahlen sind wohl nicht richtig (Tippfehler) Die ENGLISCHE Wikipedia Portuguese people - Wikipedia, the free encyclopedia gibt für den Zeitraum 1500- 1760 nur 700.000 an. (Insbesondere der Wert 100.000 für 1500 bis 1600 ist plausibler..)

    Wir kommen also auf 3.000 pro Jahr.

    An den grundsätzlichen Dimensionen ändert sich dadurch aber nichts...

    Selbst in der Napoleonischen Zeit, als der Hof nach Brasilien ausweicht (was dann zum "Kaiserreich Brasilien" führt), wirkt sich dies kaum aus: 1808-1817:24.000 = 2.400 pro Jahr. Erst ab Ende des 19. Jh steigt die gesamteuropäische (!) Auswanderung beträchtlich an
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Juli 2008
  11. Spain in America ? Chapter*16

    Also in etwa 250.000 Einwanderer in 200 Jahren.
    Nicht viel in Vergleich zur existierenden indianischen Bevölkerung.

    Es waren eher höchstens 1000 normale Einwanderer pro Jahr in diesem Zeitraum, wenn man die Schar der hochrangigen Exilanten (ca. 15000) abzieht, die 1808 der königlichen Familie gefolgt sind, was ja keine keine "normale" Einwanderung war, sondern ein einzigartiges Ereignis.

    Portuguese Brazilian - Wikipedia, the free encyclopedia
     
  12. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Wieso sollten denn die postkolonialen Eliten eine bessere (vorausschauendere, gerechtere, ausgleichendere, weniger auf den eigenen Vorteil bedachte) Politik machen, als die ehemaligen Kolonialherren?
     
  13. deSilva

    deSilva Neues Mitglied

    Ein Europäer fragt sich immer, warum denn eine offensichtlich korrupte Regierung so häufig neu gewählt wird, auch ohne massive Wahlfälschungen und Nötigung - und "gewählt" wird eigentlich überall... Wissen diese Wähler denn nicht was sie tun?

    Afrikaner sagen manchmal Folgendes: "Natürlich weiß ich, dass die Regierung korrupt ist - sie haben das Volk jetzt 20 Jahre lang ausgebeutet. Aber nun sind sie reich und mächtig und satt.
    Auch die Opposition ist korrupt. Aber sie sind arm. Kommen sie an die Macht, dann werden sie als erstes das Volk weitere 20 Jahren lang ausbeuten..."
    Quelle? Nun, es sollte nicht schwer sein, einen Afrikaner zu finden, der einem das gleiche erzählt..

    N.B.: Ich will hiermit keine "Tagespolitik" diskutieren, sondern höchstens eine historisch-soziologische Situation :)
     
    Zuletzt bearbeitet: 16. Juli 2008
  14. hyokkose

    hyokkose Gast

    Mir war das als russische Anekdote geläufig.
     
  15. Weil sie noch notwendiger ist als zuvor, da man größere Probleme bei geringeren Ressourcen zu bewältigen hat.

    Wenn man als (potenzielle) Elite eines (wirklich) unabhängiger Staat keine bessere Politik machen kann als die Vorgänger, sollte man eine gute Verbindung zum Mutterland erhalten oder sich erst Recht nicht von diesem nicht trennen.
     
  16. KarlCooper

    KarlCooper Neues Mitglied

    Ursachen / Auswirkungen des britischen Imperialismus

    Hi,
    ich bräuchte mal dringend eure Hilfe, da Google nicht besonders viel und hilfreiches Ausspuckt (von der Kolonie Afrika bei Wikip. erstmal abgesehen).
    Ich suche nach den Ursachen und die Auswirkungen des britischen Imperialimus.
    Zu den Ursachen habe ich bereichts, dass die britische Indistrie zu viel Waren hergestellt hat und die nun nicht mehr verkaufen konnte. Armut und niedrige Gewinne im eigenen Land und hohe Steuern auf Importe in anderen Staaten wie den USA und anderen europ. Staaten ließen dann einen Wunsch nach Kolonien aufkommen um dort die Waren zu verkaufen. Aber wieso überhaupt produzierte die Industrie soviele Waren (wegen der industriellen Rev.?) Und hab es noch andere Ursachen?

    Und zu den Auswirkungen habe ich:
    " [FONT=&quot]-[/FONT]Der enorme Reichtum durch die Geldgeschäfte in Übersee hatte zur Folge, dass die Industrie stagnierte, da viele Unternehmer nun nicht mehr auf die Leistungsfähigkeit ihrer Betriebe achteten
    [FONT=&quot]-[/FONT]denn engl. Unternehmer bekamen problemlos ihre Waren in Indien weiter verkauft
    [FONT=&quot]-[/FONT]während sich nach und nach Betriebe zusammenschlossen, um billiger zu produzieren, wurden schwächere Unternehmen aufgekauft oder brachen zusammen"


    Neben den Ursachen und Auswirkungen hötte ich noch die Frage, was mit "Formen des britischen Imperialismus" gemeint sein könnte.


    Wäre nett, wenn mir jemand möglichst schnell helfen könnte.


    Gruss,
    Karl
     
  17. R.A.

    R.A. Neues Mitglied

    Das ist ein episch breites Thema. Und da Du offenbar fast von Null anfängst, wird man das nicht in einem Forum komplett klären können - da müßtest Du einige Bücher zum Einstieg lesen.

    Die Frage ist vor allem: Wieso suchst Du diese Angaben, was willst Du damit machen, welchen Umfang brauchst Du?

     
  18. Fakt ist, dass das relative Wachstum der britischen Industrie/Wirtschaft im späten 19.Jahrhundert/frühen 20. Jahrhundert deutlich geringer war als die von Industrie/Wirtschaft von anderen wichtigen Ländern, was zu einer kontinierlichen, drastischen Erosion des britischen Anteils an der Weltindustrieproduktion in dieser Zeit führte.
     
  19. KarlCooper

    KarlCooper Neues Mitglied

    Hallo,
    alle von den genannten Angaben habe ich aus meinem Geschichtsbuch aus der Schule. Ich soll nur einen Kurzvortrag von circa 10min halten. Deswegen auch nur die wesentlichsten Punkte nennen.
    Hier soweit bin ich jetzt erstmal zum Inhalt (alles aus dem Geschichtsbuch):

    Britischer Imperialismus

    [FONT=&quot]-[/FONT]Imperialismus ist die Bezeichnung für die Bestrebungen einer politischen bzw. territorialen Macht, die Herrschaft oder zumindest Kontrolle über andere Länder oder Völker zu erhalten.

    Ursachen:
    [FONT=&quot]-[/FONT]Industrie hatte massenhaft Waren hergestellt und hatte nun Probleme diese zu verkaufen
    [FONT=&quot]-[/FONT]da die Unternehmer ihre Waren nicht im eigenen Land – aufgrund von Armut und niedriger Gewinne - verkaufen konnten, verlangten viele Engländer von ihrer Regierung in Übersee Gebiete zu erwerben, um dort ihre Erzeugnisse absetzen zu können
    [FONT=&quot]-[/FONT]während der Industriellen Revolution hatten viele Geschäftsleute viel Kapital erwirtschaftet,
    =>aufgrund der schlchten wirtschaftlichen Lage in England, legten diese Leute ihr Kapital im Ausland an (USA, Südamerika, Kanada, Australien, Südafrika und Indien),
    [FONT=&quot]-[/FONT]Briten wollten billige Rohstoffe ins eigene Land importieren und die eigenen Dinge exportieren
    [FONT=&quot]-[/FONT]Das britische Empire zu vergrößern und zu verteidigen.



    Auswirkungen
    [FONT=&quot]-[/FONT]Der enorme Reichtum durch die Geldgeschäfte in Übersee hatte zur Folge, dass die Industrie stagnierte, da viele Unternehmer nun nicht mehr auf die Leistungsfähigkeit ihrer Betriebe achteten
    [FONT=&quot]-[/FONT]denn engl. Unternehmer bekamen problemlos ihre Waren in Indien weiter verkauft
    [FONT=&quot]-[/FONT]während sich nach und nach Betriebe zusammenschlossen, um billiger zu produzieren, wurden schwächere Unternehmen aufgekauft oder brachen zusammen
    [FONT=&quot]-[/FONT]Indien musste die Begegnung mit GB teuer bezahlen – neben der Vernichtung der Ackerflächen der indischen Bauern zum errichten von riesigen Plantagen für Tee, Indigo und Jute, musste Indien nun auch mit Arbeitslosigkeit, Überbevölkerung und Hungersnot kämpfen
    [FONT=&quot]-[/FONT]all diese durch die westliche Zivilisation erbrachten Probleme, ließen ein Teil Indiens revoltieren, jedoch ohne den Erfolg die Briten zu verjagen
    [FONT=&quot]-[/FONT]als nun Pestepidemien neben der Hungersnot dazukam und die Provinz Bengalen geteilt wurde, griffen indische Nationalisten zu zwei Waffen, zu Terror und zum Kaufstreik gegenüber englischen Waren
    [FONT=&quot]-[/FONT]auf den Boykott der Inder, reagierten die Briten mit entwürdigen Maßnahmen und Haftstrafen, welche die Inder klaglos erduldeten und auf diese Weisepassiven Widerstand leisteten


    Formen:
    [FONT=&quot]-[/FONT]Indien ist die wichtigste Kolonie für England. Nicht nur wegen den Handelswegen, sondern auch wegen den billigen Rohstoffen, die von Indien nach England importiert werden, wie zum Beispiel Baumwolle, Tee und Tabak.
    [FONT=&quot]-[/FONT]Das große "Land" Indien bietete für England neue Anbauflächen.



    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++


    wie man sehen kann fehlt bei "Formen noch einiges, da mir nicht so ganz klar ist, was mein Lehrer mit "Formen des brit. Imperialimus" meint. Ich muss das Ding bis morgen habe, also wäre es sehr nett, wenn mir noch jemand helfen könnte, wichtige Punkte noch zu nennen, die aufkeinenfall fehlen sollten.


    Gruss,syndrom
     
  20. R.A.

    R.A. Neues Mitglied

    Das ist richtig - aber ein völlig anderer Aspekt!
    Die übrigen Länder haben den Vorsprung Englands teilweise aufgeholt, von einer niedrigeren Basis startend hatten sie größere Wachstumsraten - aber das bedeutet doch nicht, daß England stagniert!

    Sondern England legte von vergleichsweise hohem Niveau startend immer noch Jahr für Jahr ein ordentliches Wachstum hin.
     

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