A propose...
Es stimmt, dass man bei Hagakure viel über die Samurai herauslesen kann, aber man muss aufpassen:
Yamamoto Tsunetomo war zwar selber Samurai, aber wie er selber schreibt, hatte er nie an einer Schlacht teilgenommen. Er selbst wurde zum Mönch, da es ihm nicht gestattet wurde Sepukku zu begehen.
Ausserdem sollte man seinen 'Ehrenkodex' wirklich als einen Ehrenkodex nehmen.
Das, was er im Buch beschreibt ist größtenteils sein Wünschbild wie sich ein Samurai benehmen sollte (könnte man eigentlich ganz gut mit dem europäischen 'Ritterlichkeitkodex' vergleichen). Die ganzen datierten 'ehrenvoll geführte' Schlachten, ausserordetliche Taten der Samurais usw., sind deswegen aufgeschrieben, weil sie eben was besonderes waren. Im Alltag der Samurais ist es vielleicht so zugegangen wie mit unseren Rittern europäischen Feudalismus.
(Es gab zwar 'wirkliche Ritter' die sich an den Kodex hielten, diese waren aber Ausnahmen)
Teilweise muss man auch ein bisschen umdenken und die Beschreibungen an die realität anpassen.
Trotzdem gefällt mir das Buch an sich ziemlich viel und kann es nur weiterempfehlen