Ich denke, das Verhältnis Vater - Sohn war ein anderes Verhältnis als das eines Klienten zu seinem Patron. Das Klientelverhältnis war eine Art Geschäftsbeziehung, basierend auf dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung. Beim Verhältnis Vater - Sohn spielen naturgemäß persönliche Bindungen eine größere Rolle. Brutus war ja der Sohn von Servilia, Caesars langjähriger Geliebten. Deshalb besteht die Vermutung, dass Brutus Caesars leiblicher Sohn war.
Zu den Klienten Caesars: Neben seinen Soldaten hatte er sicher auch viele Klienten im römischen Volk, vom einfachen Bürger bis zum Volkstribun (z. B. Gaius Scribonius Curio) oder Konsul (z. B. Lucius Aemilius Paullus), die vor allem während seiner Abwesenheit seine Interessen vertraten. Daneben hat Caesar auch noch während seines Aufenthalts in Hispanien einige Klienten gewonnen und dann gibt's da noch die Bewohner von Gallia Cisalpina: Er setzte sich schon früh dafür ein, dass sie das volle Bürgerrecht bekommen sollten. Dies wurde aber vom Senat verhindert, vor allem deshalb, weil Caesar dann auf einen Schlag viele Klienten gewonnen hätte. So konnte Caesar ihnen erst als Dictator das Bürgerrecht verleihen.
Zu den Patronen Caesars: Er hatte in seiner Anfangszeit sicher einige Fürsprecher, anders ist seine Begnadigung durch Sulla und seine Aufnahme ins Pontifikalkollegium nicht zu erklären. Ob man diese Fürsprecher (Namen habe ich leider keine parat) nun auch als Patrone bezeichnen kann, da bin ich mir nicht sicher...