China-Handel-Rom?

Zitat:" Jedenfalls scheint mir diese Version glaubwürdiger als die auch verbreitete, dass nämlich die verschollene Armee des Marcus Crassus nach Osten marschiert und dann fast 20 Jahre später selbst gegen die Chinesen gekämpft "


Da jemand hier im Geschichtsforum neugierig auf alles ist, haben wir dieses Thema schon in einem anderem Thread: http://www.geschichtsforum.de/f28/roemer-als-sklaven-15314/ ab dem Beitrag vom 15.05.07
 
Die römischen Karrees hatten aber lange standgehalten und wurden hauptsächlich durch massive taktische Fehler besiegt, in deren Folge sich die einzelnen Teile ihrer Truppen auseinanderziehen und so nacheinander besiegen ließen.

Daraus lässt sich jetzt auch leicht erklären warum die Parther, überhaupt von einem Gegner Taktik und Ausrüstung übernahmen/nahmen, wobei diese eigentlich verloren.:yes:

Gruß Minos
 
Übrigens verweist Haussig als Beispiel für die schnelle Rezeption westlicher militärischer Ausrüstung auf einen japanischen Haniwa aus der Yamato-Zeit, der einen römischen Panzer zeige. Er meint, dass die Vermittlung über die chinesischen Militärlager im Norden Koreas erfolgt sei, die in den Ausgrabungen von Lo-Lang, ich glaube zu Beginn der 1930-er Jahre, nachgewiesen wurden.
 
@kwschaefer:
Vielen Dank sowohl für die Literaturangabe wie für die Beschreibung - das macht den ganzen Vorgang gut nachvollziehbar.

(Leider gibt es die "Danke"-Funktion nicht mehr und bewerten darf ich Dich eben auch nicht mehr ;-)
 
Seide kam als begehrte Handelsware sowohl über den Landweg, als Seidenstraße bekannt, als auch über den Seeweg nach Europa.
Ptak, Roderich: Die Maritime Seidenstraße, 2007 ISBN 978 3 406 56189 4
und Hoffmann,Rainer/Qiuhua Hu: China, seine Geschichte von den Anfängen bis zum Ende der Kaiserzeit 2007, ISBN 978-3-7930-9499-9
Beide Verfasser sind renomierte Kenner der chinesischen Kultur.
 
Hi

Sowie ich es mitbekommen habe verlief der Handel in der Antike über eine der Seidenstraßen.
Habe im Museum in Schanghai alte römische und griechische Münzen gesehen die aus den damaligen Handelsbeziehungen stammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern lief auf dem ZDF eine Sendung über keltsche Mumien in der Taklamakan (teilweise über 3000 Jahre alt). Da wurde auch die These aufgeworfen, dass China erst, als es mit dem Hellenismus in Berührung kam, lebensechte Figuren herstellte (Stichwort Terrakottaarmee).

Hab das dazu gefunden:
A meeting of civilisations: The mystery of China's celtic mummies - Asia - World - The Independent

Man hat diese Mumien auch mit den Tocharern in Verbindung gebracht. Ich meine, die Zuschreibung als "keltisch" basiert lediglich auf karierten Webstoffen, was ein wenig dünn ist. Oder erinnere ich mich falsch?
 
Man hat diese Mumien auch mit den Tocharern in Verbindung gebracht. Ich meine, die Zuschreibung als "keltisch" basiert lediglich auf karierten Webstoffen, was ein wenig dünn ist. Oder erinnere ich mich falsch?
Musst mal den verlinkten Artikel dazu lesen. Es gibt neben der Kleidung noch ein paar mehr Verbindungen. Was auch immer davon zu halten ist - spannend ist es auf jeden Fall.
 
Das könnte erklären, wie eine Kentum-Sprache so weit nach Osten kommt. Ich habe im Kopf, dass die entsprechende Einteilung der indoeuropäischen Sprachen in Kentum- und Satem-Sprachen wegen der tocharischen Sprache von der Sprachwissenschaft ... äh, hust, räusper.

Nach einem - äh, hust - kurzen Blick in die -hust- Wikipedia:

Man ging von einer ursprünglichen Trennung in östl. Satem- und westl. Kentum-Sprachen aus. Das Tocharische ganz im Osten galt als Gegenbeweis.

Wirft es nicht die Sprachwissenschaft "zurück", wenn man nun die Möglichkeit einer westlichen Herkunft der Tocharisch-Sprecher mit einbeziehen muss? Muss man dann nicht wieder die Kentum-Satem-Einteilung stärker betonen?

Das hätte doch auch Auswirkungen auf die Vermutung einer Keltisch-Germanisch-Italischen Sprachgemeinschaft und einer vermuteten 'alteuropäischen' Sprache.

Meine Frage also: Wirft das, wenn das verifiziert wird, nicht das ganze moderne Bild der indoeuropäischen Sprachen über den Haufen?
 
Gestern lief auf dem ZDF eine Sendung über keltsche Mumien in der Taklamakan (teilweise über 3000 Jahre alt).
Diese Aussagen zu den Mumien würde ich mit äußerster Vorsicht genießen.
Die Thesen wurden von einem fachfremden Wissenschaftler, einem Sinologien, also Sprachwissenschaftler aufgestellt.
Das Weben von Karomustern ist eine ziemlich simple Technik. Die Aussage, dass so etwas ja nicht an zwei Orten erfunden werden, könne, war überhaupt nicht nachvollziehbar. Verglichen den knalligen Seidenbrokatstoffen aus Fernost würde ich bei einem Tartan nicht einmal von Technologie sprechen.
Die Aussagen zur genetischen Verwandtschaft der Mumien mit den "Kelten" war nicht in der Dokumentation nachvollziehbar. (Wahrscheinlich handelt es sich um Haplo-Typen Y- oder Mitochondrial-DNS, aber das wurde nicht erklärt.) Dass in Westchina unter anderem bei Uiguren für Westeuropa der die "Kelten" typische Haplo-Gruppen relativ häufig sind, habe ich schon öfters erwähnt.
Die Frage, inwieweit eine Verformung oder Farbveränderung der Mumien durch natürliche Vorgänge während der Trocknung oder Konservierung in Betracht kommt, wurde gar nicht erst gestellt. Alle Moorleichen haben z. B. rote Haare, das kommt davon, wenn man zu lange im Moor liegt.:winke:
 
Zurück
Oben