Compiègne - Mehr als La Grande Guerre?

Die diesjährige vom großen Sprössling geplante Sommerexkursion führt auf den Spuren von Wilfred Owen und entfernter Verwandtschaft nach Compiègne.

Frage ans Forum, da ich mich in der Gegend Null auskenne:
Gibt es im näheren Umkreis (< ein bis zwei Fahrstunden) von Compiègne noch historisch/kulturell Sehenswertes, was nicht im Zusammenhang mit dem WKI steht? Ggf. eine Musterfestung von Herrn Vauban? ("Paris" giltet nicht.)
Idealerweise in der Nähe eines Bahnhofes.

Danke für Eure Tipps.

 

nach Le Quesnoy (Vauban Stadtumwallung Enceinte du Quesnoy — Wikipédia ) sind es via Autobahn knapp 150km, laut maps 1h40min über A2 und A1 - aber ich bin überzeugt, dass es im Departement Oise genügend sehenswertes auch ohne Vauban-Festungen gibt: Liste von Burgen, Schlössern und Festungen im Département Oise – Wikipedia

 

In der Ecke Frankreichs war ich vor 15 Jahren (wie die Zeit vergeht....): Da gibt es einiges an Kathedralen in den Städtchen in der Gegend zu besichtigen. Ansonsten ist es natürlich auch la France profonde mit seiner tranquilité.

Auch das ein oder andere Schloß gibt es noch in der Gegend. Und noch eine Burg, die leider im 1. Weltkrieg aus strategischen Gründen von Deutschen zerstört wurde.

Ich schaue noch mal nach, wo ich damals war.

Da fällt mir spontan in der Nähe nichts ein.

Ich war mit dem Wagen vor Ort. Mit ÖPNV ist es m. E. da ein wenig schwierig,

 

@Neddy was die sternförmigen Musterfestungen betrifft: die sind überwiegend in Grenznähe, also Pyrenäen, Atlantik- & Mittelmeerküste, Grenzen zu Belgien, Holland, Schweiz; bzgl der mehrmals hin- und hergeschobenen dt.-franz. Grenze gibt es auch "bei uns" ein paar davon (Landau, Breisach, Freiburg, Kehl, Montroyal - aber davon ist kaum was sehenswertes übrig)
Die franz. Wikipedia hat eine schöne Liste aller Vauban-Festungen.

 

Es sind schon ein paar Jahrzehnte her, dass ich in Compiègne war, aber ich kann mich noch dunkel an die Ruine eines Turmes erinnern, vor dem angeblich Jeanne d’Arc ihren letzten Kampf bestritt, bevor sie gefangen genommen wurde – hier ein Bild aus Wikipedia:

 

Da hab ich die "Grenznähe" zu den Niederlanden wohl ohne Karte zu optimistisch eingeschätzt. Schade.

An Beisach musste ich schon ebenso weinenden Auges vorbeifahren wie an Alessandria, weil die kulturlosen Banaus:Innen weiter zu Oma und Strand wollten.

 

• Compiègne
• Noyon
• Laon
• Schloß von Pierrefonds
• Soissons
• Burg von Coucy (eigentlich nur noch die Ruine, besser gesagt Trümmer, da im 1. Weltkrieg von Deutschen gesprengt)
• Senlis
• Schloß von Chantilly (dort wurde übrigens die Crème de Chantilly erfunden)
• Senlis
• Beauvais

Einige Jahre zuvor war ich schon in Amiens (auch mit sehenswerter Kathedrale)

 

Dankeschön, die Liste geh ich heute abend mal durch.

Bei Soissons und Beauvais klingelt irgendwas. Pierrefonds steht schon auf der Liste und durch Amiens kommen wir an einem der Tage ohnehin durch - also noch zur Kathedrale.

 

Wenn er sich für Bauernaufstände interessiert, sollte Compiègne die richtige Adresse sein.
Von Compiègne ging ja 1358 der grausame und blutige Bauernaufstand Frankreichs aus.
http://www.bauernkriege.de/Jacquerie.html
Prosper Mérimée hat darüber 1828 geschrieben und es gibt auch dazu eine Oper.

 

Das sind alles kleine Städtchen, Compiègne und Amiens sind da schon größer.

In Soissons fand ich die Überreste der Abtei Kloster Saint-Jean-des-Vignes – Wikipedia sehr sehenswert. Da steht noch die Eingangsportal mit beiden Türmen der gotischen Klosterkirche und dahinter kommt nichts. Das Langhaus wurde nach der Revolution zerstört.

In Beauvais ist die Kathedrale interessant: Kathedrale von Beauvais – Wikipedia

Die Kathedrale wurde nur halb vollendet, dafür steht noch die Vorgängerkathedrale zum Teil vor der Kathedrale. Das zeigt noch einmal ganz deutlich, wie groß die gotischen Kathedralen im Vergleich zu ihren Vorgängerbauten waren. Entsprechende Bilder sind im Wiki-Artikel zu finden.