Das Bumin-System der Yamato-Zeit und seine Einordnung

belisarius

Aktives Mitglied
Meine Frage bezieht sich auf die (zugegebenermassen nicht allzu gut quellengedeckte) Yamato-Zeit Japans (ab ca. Mitte 3. Jahrhundert bis 701 [Verlegung der Hauptstadt nach Nara]).
Das System fiktiver Blutsverwandtschaft innerhalb der einzelnen Clans stellt den einen wichtigen Teil des Staats dar, der anderer ist das "Bumin-System" (jap. 部民 oder auch 部曲 [gelesen kakaribe]).
Das System funktioniert eig. ganz simpel: Auf vom Staat oder Adel (in diesem Fall tadokoro genannte Felder) angelegte Felder siedelt man Landarbeiter an, die dort zu arbeiten haben. Im speziellen Fall der Handwerker weist man diesen Felder zur Selbstversorgung zu, die handwerklichen Produkte zieht man samt und sonders ein.
Die Bumin sind in Gruppen gegliedert, in denen wiederum ein System fiktiver Blutsverwandtschaft als System dient.
Meine Frage dazu: Ist das System als Sklaven oder Leibeigenensystem einzuordnen?
Inoue (der Autor meiner Einführung in die jap. Geschichte) ordnet das System als eine Art Sklavensystem ein, die Leistung der Bumin sei nicht als Pacht für Schutz oder das zugewiesene Land betrachtet worden.
Aber ist das eine unbedingte Vorraussetzung?
Und wie wäre das im europäischen Raum zu sehen? Ist die Abgrenzung zwischen Leibeigenen und Sklavensystem hier immer so strikt?
Freue mich auf alle Antworten und danke im Voraus.
Gruss beli :winke:
 
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