Das eiserne Kreuz

florian17160

unvergessen
Das eiserne Kreuz ist kein Nazi-Orden, sondern hat eine lange Tradition in der preußisch- deutschen Militärgeschichte. König Wilhelm III. stiftete es am 10. März 1813 als Auszeichnung für Soldaten, die in den Befreiungskriegen gegen Kaiser Napoleon besonders tapfer gekämpft haben. Entworfen hatte es der große Baumeister des deutschen Klassizismus, Friedrich Schinkel. Im Krieg gegen Frankreich 1870, zu Beginn des ersten Weltkrieges1914 und 1939 am Anfang des zweiten Weltkrieges wurde es neu gestiftet. Die Version des dritten Reiches mit dem Hakenkreuz darf heute öffentlich nicht mehr getragen werden. Wie begehrt der Orden aus Eisen war, schildert der von Sam Peckinpah gedrehte Film " Steiner, das eiserne Kreuz". Die Bundeswehr führt die Tradition von 1813 fort. An ihren Flugzeugen, Panzern und Autos ist das eiserne Kreuz als Hoheitszeichen aufgemalt.. Ein Vorschlag des früheren Generalinspekteurs der Bundeswehr, Klaus Naumann, das eiserne Kreuz erneut als Auszeichnung für besondere Tapferkeit im Einsatz zu stiften, wurde bisher nicht realisiert.
Aus http://www.epoche-napoleon.net/pages/his/ek1813.htm
und BamS
 
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florian17160 schrieb:
Ein Vorschlag des früheren Generalinspekteurs der Bundeswehr, Klaus Naumann, das eiserne Kreuz erneut als Auszeichnung für besondere Tapferkeit im Einsatz zu stiften, wurde bisher nicht realisiert.

Hängt vielleicht damit zusammen, daß die Bundeswehr sich zum Glück bisher nie in einem Krieg befand und das EK keine Friedensauszeichnung war. Die UN- und ähnlich gelagerte Einsätze lasse ich da mal aussen vor. Unter diesem Gesichtspunkt kann ich auf die "Wiedergeburt des Eisernen Kreuzes" auf ewig verzichten.

Hier noch ein Literaturtip dazu: Jörg Nimmergut "Das Eiserne Kreuz 1813 - 1957" ISBN: 3925480072. Bei Amazon erhältlich.
 
Es gab anscheinend anscheinend das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse. Mein Großvater väterlicherseits hatte das Kreuz zweiter Klasse, da er im ersten Weltkrieg als Maschinengewehrschütze einen Angriff der Franzosen mit Koöonialtruppen als einzuger mit seinem Kameraden abgeschlagen hatte.
Mein gefallener Vater hatte im WKII auch das eiserne Kreuz zweiter Klasse. Für welche "Heldentat" er dieses bekommen hat, weiß ich nicht. Vielleicht bekam man bei den Nazis eher einen Orden. :rolleyes:
 
Es gab im 2 Wk sogar noch mehr Klassen. Das EK zweiter Klasse, das EK 1 Klasse, das Ritterkreuz, das Riterkreuz mit Eichenlaub, das Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern und das Ritterkreuz mit Brillanten. Es gab auch noch das Grosskreuz, welches aber nur einmal an Hermann Göring verliehen wurde.
 
heinz schrieb:
Es gab anscheinend anscheinend das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse.

Ordenskunde (Phaleristik?) ist eine Wissenschaft für sich. Ich habe da nur ein geringes Halbwissen. Es gab gerade beim Eisernen Kreuz x Varianten, "mit Eichenlaub mit Schwertern" und so weiter bis zum "Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes"
Aber du hast sicher recht mit der Vermutung, daß im Dritten Reich sehr viel Orden verliehen wurden. Irgendwann mal habe ich eine Aufstellung gesehen, wie viele EK´s es von jeder Epoche gab. Die Zahl des 2.WKs hat alles andere bei weitem übertroffen. Bei Interesse etwas googeln, dann findest du Genaues.
 
Arne schrieb:
Aber du hast sicher recht mit der Vermutung, daß im Dritten Reich sehr viel Orden verliehen wurden.

es gab bei der roten armee den spruch : "jeder zweite deutsche soldat hat das ek, jeder zweite rotarmist einen granatwerfer", womit gegen ende des krieges auf die materialüberlegenheit in der bewaffnung angespielt wurde.
 
Die Nazis im 3. Reich haben mehrere Varianten des EK erstellt und haben es als Orden verliehen. Aber was in Wirklichkeit keine Orden war, sondern nur eine einfache Tapferkeitsauszeichnung, denke ich. Zumindest in Kaiserreich war es so. Orden waren eher Pour le Mérite, Rote Adler Orden und höhere Klassen mit Farben.

Aber Ursprünglich gab es nur 2 Klassen (ich meine im Kaiserreich):

EK II. Klasse (am Band)
EK I. Klasse (mit Nadel)

Ausnahmen:

EK Großkreuz (Hohe Generäle und der Kaiser selbst)
EK am Stern (nur Hindenburg und Blücher)
 
clemens schrieb:
es gab bei der roten armee den spruch : "jeder zweite deutsche soldat hat das ek, jeder zweite rotarmist einen granatwerfer", womit gegen ende des krieges auf die materialüberlegenheit in der bewaffnung angespielt wurde.

Lieber Clemens und Arne, Ihr habt beide sicherlich recht. Ich habe den Wehrpaß meines gefallenen Vaters vorliegen. Er bekam die Auszeichnung am 9.11.1941, einen Monat bevor er fiel. Ich meine auch, dass ihm mit einem Granatwerfer eher gedient gewesen wäre. :(
 
ein grund für die ordens-"inflation" im 2. wk liegt sicher darin begründet, dass es so eine art katalog der "heldentaten" gab, wofür man ausgezeichnet wurde. zumindest bei jagdfliegern und u-boot-kommandanten, hatte man eine bestimmte anzahl an gegnerischen flugzeugen abgeschossen oder eine gewisse anzahl brt versenkt, erhielt man das ek. im heer galt sicher entsprechendes, vernichtete feindpanzer oder sowas. irgendwann erreichte das fast jeder, der nur lange genug überlebte.

da das "pour le merite" nicht mehr verliehen werden konnte, hat man einfach dann das ritterkreuz erfunden und als auch dieses nicht mehr ausreichte, das eichenlaub, die schwerter und brillanten draufgegeben.
 
Arne schrieb:
Warum eigentlich? Kennst du dich da aus?

Bin selbst drauf gekommen. Ist ja eine monarchistische Auszeichnung.
Hier übrigens etwas zu den Verleihungszahlen des EK im 2.WK (grad ergoogelt)

Die Gesamtzahl der Verleihungen ist nicht mehr zu ermitteln; für das Heer beziffern Schätzungen das EK I auf ca. 300,000, das EK II auf ca. 2,3 Mio. Träger
 
Eigentlich noch kurioser ist, dass im ersten Weltkrieg circa 5 Mio. EK zweiter Klasse und 213.000 Ek I. verliehen wurden.
Wenn man bedenkt, dass während des ersten WK um die 13 Mio Soldaten eingezogen wurden, bedeutet dies, dass jeder vierte Soldat ein EK besaß. Somit ging die große bedeutung des Kreuzes auch verloren.

Das "Pour le mérite" wurde übrigens auch in diversen Ausführungen verliehen, soweit ich weiß!
 
Es gibt natürlich auch verschiedene Klassen von Pour le Mérite.

Es gibt 2 verschiedene Formen von Pour le Mérite (PLM).

PLM für Militär (gibt es seit 1918 nicht mehr)
PLM für Wissenschaftler und Künstler (wird heute noch verliehen).
 
Hans schrieb:
Eigentlich noch kurioser ist, dass im ersten Weltkrieg circa 5 Mio. EK zweiter Klasse und 213.000 Ek I. verliehen wurden.
Wenn man bedenkt, dass während des ersten WK um die 13 Mio Soldaten eingezogen wurden, bedeutet dies, dass jeder vierte Soldat ein EK besaß. Somit ging die große bedeutung des Kreuzes auch verloren
!

Lieber Hans, die Eisernen Kreuze zweiter Klasse sollten anscheinend die Moral der Truppe aufrechterhalten :rolleyes: .
 
Im 2. Weltkrieg gab es ungleich mehr Orden- und Ehrenzeichen, die auch wesentlich häufiger verliehen wurden. So wurde im I. Weltkrieg der Pour le Merite ca. 700 mal verliehen, während fast 10 mal so viele Ritterkreuze verliehen wurden.

Das Eiserne Kreuz, zumal das EK I war ein recht hochrangiger Orden, nicht zuletzt auch wegen der Tradition. Dazu wurde er auch an Mannschaften verliehen. Es gab zwei Klassen und ein deutlich grösseres Grosskreuz des EKs das am Hals getragen wurde. Im 2. Weltkrieg ersetzte dann das Ritterkreuz des EKs den Pour le Merite.

Das schönere ist eigentlich das EK II. Es ist von beiden Seiten emailliert, auf der einen Seite ist das Stiftungsdatum 1813, auf der Frontseite 1870, 1914 oder 1938 eingestanzt. Im Deutsch Französischen Krieg und im 1. Weltkrieg war das Ordensband schwarz weiss, im 2. Weltkrieg rot- weiss schwarz. Das EKII trug man nur als Ordensband, Träger des EK I trugen es als Aufstecker. Die Rückseite war nicht emailliert. Um das EK I verliehen zu bekommen, war der Besitz des EK IIs erforderlich. In der BRD darf das EK getragen werden, wenn das Hakenkreuz verdeckt ist.

Mein Grossvater bekam 1944 das EK I,. für eine Aktion für die er auch an die Wand hätte gestellt werden können. Er hattte bei einem Strosstrupp die Pistole gegen einen NSFO gerichtet, der gerne Orden haben wollte und zur Frontbewährung von Italien an die Ostfront kommandiert war. Der wollte den Helden spielen und wäre in eine Falle der Rotarmisten gelaufen.
 
Man sollte nicht vergessen das dass Ritterkreuz eine recht hohe Auszeichnung war. Im Gegensatz zur Medal of Honor, Viktoriakreuz und "Held der Sowjetunion" mußte man wiederholt eine herausragende Leistung gebracht haben.
Ich glaube auch das man einfach nicht gerechnet hat das einzelne Personen so erfolgreich sein können. Im 1. Weltkrie sah das noch ganz anders aus. Siehe nur Michael Wittmann oder Otto Kretschmar (277.00 BRT versenkt).
Die Reihenfolge sah so aus
Ritterkreuz
Ritterkreuz mit Eichenlaub (erste Stiftung 03.06.40)
Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern ( 21.06.41)
Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten (21.06.41)
Ritterkreuz mit goldenem Eichenlaub, Schwertern und Brillanten (29.12.44, nur einmal an Stuka-Pilot Oberst Hans Rudel verliehen)
Großkreuz des Eisernen Kreuzes oder auch Blücherstern (Von Göring an Göring)

Die Reihenfolge war auch zwingend einzuhalten und nicht wie bei den oben genannten Orden, mal eben zu erhalten.
Von ca. 15 Millionen gedienten deutschen Soldaten im gesamten Krieg wurden ca. 7300 Ritterkreuze, 910 mit Eichenlaub, 159 mit Schwertern und 27 mit Brillanten ausgezeichnet. Nur bedingt inflationär.
 
Einen gewaltigen Unterschied zwischen Ritterkreuzen in diverser Ausführung und dem Pour-le-merite des 1. WK gab es noch.
Der Letztere konnte nur an Offiziere verliehen werden.

Letzter lebender Pour-le-merite Träger war übrigens der bekannte Schriftsteller Ernst Jünger, der 1998 kurz vor seinem 103. Geburtstag starb.

@Kugelfang: Man sollte nicht vergessen das dass Ritterkreuz eine recht hohe Auszeichnung war. Im Gegensatz zur Medal of Honor, Viktoriakreuz und "Held der Sowjetunion" mußte man wiederholt eine herausragende Leistung gebracht haben.

Entschuldige, aber fürs Latrinenputzen bekam man diese Orden auch nicht.

Und gegen Kriegsende regnete es deutscherseits förmlich Ritterkreuze, um den Durchhaltewillen anzuspornen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur eine kleine Anmerkung (Zitat Wiki): Am 23. April 1945 wurde ihm (Göring) die Auszeichnung allerdings wieder aberkannt, weil Hitler sich von ihm verraten fühlte. :O

Der Link zur Bundeswehr funktioniert nicht, bei www.Bandschnallen.de kann man die aktuellen Abzeichen in ihrer Trageweise betrachten.
 
Entschuldige, aber fürs Latrinenputzen bekam man diese Orden auch nicht.
quote]

Habe ich nie behauptet. Nur können solche einmaligen "Heldentaten" auch reiner Zufall gewesen sein oder eine Ausnahme. Es schmälert nicht die Leistung jedoch die Aussage zu der Auszeichnung.
Ich sage mal 27 Verleihungen finde ich nicht viel. Vor allem bezogen auf die Personen und die Leistungen. Alleine ein MG-Nest zu vernichten ist eine Sache. Mit 50 Jahren GFM zu werden und die Ostfront zeitweise stabilisieren zu können oder ca. 350 Luftkampfsiege zu erzielen eine ganz andere. Man sollte halt zwischem Eisernem Kreuz und Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes unterscheiden.
 
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