A
Angrivarier
Gast
Im lateinischen Waltarius, der ältesten Aufzeichnung einer germanischen Heldensage, sind die Kampfszenzn recht realistisch dargestellt.
Als Walter von Aquitanien, auf der Flucht vor den Hunnen, da mit den Nibelungen im Elsass "am Wskenstein" kämpft, trägt er zwei Schwerter , von denen das zweite nach dem geschilderten Gebrauch eindeutig eine schwere, zu Hieb und Stich geeignete Kurzwaffe ist, also ein Sahs.
Diese Gewohnheit, zwei Schwerter zu tragen, wird aber da ausdrücklich als "pannonische Sitte" bezeichnet, ein Hinweis auf Hunnen oder Sarmaten.
Der bereits christlich eingefärbte Waltarius (um 900 geschrieben) ist nach seinem Namen ein "mächtig Waltender". Er ist (wird) einerseits einhändig wie der nordische "Tyr" (und untr vergleichbaren Umständen), andererseits ist Waltarius aber "manufortis/Starkhand" wie der alanisch/ossetische "Tyxost", der wiederum verschiedene Züge mit "Tyr" gemeinsam zeigt. Schliesslich weiiss Saxo Grammaticus (Gesta Danorum VI, 155)dass die Polen einen Helden "Waske" kennen, der aber von den Dänen "Wilce" genannt. "Wilzen" aber sind Slaven. Die Thidreksaga ihrerseits behauptet "Waske" sei der Name von Walters Schwert, und ossetisch "uasxae = Eidschwur", aber tcherkessisch "uasxo= Sxrexklicher Gott".
Alle drei Komplexe <Waltaeius, Tyr, Tyxost > verweisen au,f ein gemeinsames Modell:< chthonischer Schwertgott, Hüter der Schwüre>, d.jh., siehe Herodot, den "Ares der Skythen" - ein Hinweis auf einen osteuropäischen Ursprung des "Sahs"?
Gewisse Züge, für die hier kein Platz ist, verbinden diesen Gott auch mit dem iranischen Mithra (auch sehr populär unter den Germanen in römischem Dienst), sowie mit dem keltischen "Nudd Argatlam (Silberhand)"und dem sächsischen Schwertgott "Sahsnoth".
Indo-europäische Gemeinsamkeiten?
Und:
Im Grab des Merowingers Childerich, Vater Chlodwigs, sind alle wesentlichen Beigaben osteuropäischer Machart und wohl Herkunft.
Gefunden wurden der Griff einer Spatha und die Scheide eines (kurzen) Scramasahs.
Die Klingen waren anscheinend völlig vergangen, aber die Reste sind unverkennbar zuzuordnen.
Reinhard Schmökel vermutet mit guten Gründen bei den Merowingern eine ostgermanische Herkunft, und ich bin geneigt ihm da zuzustimmen.
Woher also stammt der Sahs?
Interessant finde ich an der Darstellung einen sächsische Gott, nennen wir ihn Sahsnoth, der wohl nicht unmittelbar anderen germanischen Göttern zuordbar ist. Interessant finde ich auch die starke Betonung des Pferdekultes bei Slawen und Germanen (das waren keine Reiterkulturen). Ich denke, eine Kulturbeeinflussung über östliche Kulturen ist sehr wohl denkbar und vielleicht wahrscheinlich (Tierstil). Ich würde diese aber relativ spät ansetzen, denke aber darüber nochmal nach, da einige Punkte Sinn ergeben würden.