Das westfälische Infanterieregiment "Königin"

Arligan5445

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Das westfälische Infanterie Regiment "Königin"
(Wie im Text von dem werten Herrn Knötel beschrieben:
Knötel-Tafel 12/41)
hatte nur ein kurzen Bestand.
Die Frage ist jetzt: Wenn das Regiment 1812 gegründet wurde, geschah das unter französischer Herrschaft (Franzosezeit).
Doch als Westfalen wieder an Preußen zurück ging wurde das Regiment aufgelöst oder hatte es weiter unter Preußen gedient?

Mich interessiert Vorallem die Uniformierung, hatten sie diese noch unter preußischer Herrschaft?

Weiß da jemand bescheid oder kennt jemand eine Quelle, wo man das nachlesen kann?

Lg Arligan
 
Das westfälische Infanterie Regiment "Königin"
(Wie im Text von dem werten Herrn Knötel beschrieben:
Knötel-Tafel 12/41)
hatte nur ein kurzen Bestand.
Die Frage ist jetzt: Wenn das Regiment 1812 gegründet wurde, geschah das unter französischer Herrschaft (Franzosezeit).
Doch als Westfalen wieder an Preußen zurück ging wurde das Regiment aufgelöst oder hatte es weiter unter Preußen gedient?

Mich interessiert Vorallem die Uniformierung, hatten sie diese noch unter preußischer Herrschaft?

Weiß da jemand bescheid oder kennt jemand eine Quelle, wo man das nachlesen kann?

Lg Arligan

Zunächst mal: Die Epoche ist nicht gerade meine und mein militärgeschichtliches Interesse und in der Folge Wissen ist nicht besonders ausgeprägt. Jedoch impliziert für mich die Formulierung auf der Tafel, dass das Regiment, erst im November 1812 gegründet nur kurze Zeit existierte, dass es irgendwann/-wo im Zuge der Ereignisse 1813/14, zwischen Rückzug aus Moskau - Völkersschlacht - Besatzung von Paris, sein Ende fand, ob durch Auflösung im Zuge des Rückzugs oder einer verlustreichen Schlacht oder das Nachhauseschicken der Soldaten bzw. ihrer Inkorporation in andere, z.B. preußische Verbände, sei dahingestellt.
 
Das westfälische Infanterie Regiment "Königin"
(Wie im Text von dem werten Herrn Knötel beschrieben:
Knötel-Tafel 12/41)
hatte nur ein kurzen Bestand.
Die Frage ist jetzt: Wenn das Regiment 1812 gegründet wurde, geschah das unter französischer Herrschaft (Franzosezeit).
Doch als Westfalen wieder an Preußen zurück ging wurde das Regiment aufgelöst oder hatte es weiter unter Preußen gedient?

Mich interessiert Vorallem die Uniformierung, hatten sie diese noch unter preußischer Herrschaft?

Weiß da jemand bescheid oder kennt jemand eine Quelle, wo man das nachlesen kann?

Lg Arligan

Hallo,

schau mal hier:

http://www.napoleon-online.de/Depesche11.pdf

3. leichtes Batallion

müsste dieses sein:
das 4te leichte Infanterie-Bataillon unter Kommando des Oberstlieutenant Gauthier,

http://www.willmanns.ch/pdf/koenigreich%20westphalen/k%20besonderes/H%201813.%20August%2031.%20Das%20Westph%C3%A4lische%20Kriegsheer.pdf
 
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Das westfälische Infanterie Regiment "Königin"
(Wie im Text von dem werten Herrn Knötel beschrieben:
Knötel-Tafel 12/41)
hatte nur ein kurzen Bestand.
Die Frage ist jetzt: Wenn das Regiment 1812 gegründet wurde, geschah das unter französischer Herrschaft (Franzosezeit).
Doch als Westfalen wieder an Preußen zurück ging wurde das Regiment aufgelöst oder hatte es weiter unter Preußen gedient?

Mich interessiert Vorallem die Uniformierung, hatten sie diese noch unter preußischer Herrschaft?

Weiß da jemand bescheid oder kennt jemand eine Quelle, wo man das nachlesen kann?

Lg Arligan

Entsprechen weiße "Infanterie-Uniformen" der neupreußischen Tradition?

Das Kgr. Westphalen ging erst im November 1813 de facto unter, dazwischen liegt immerhin noch ein Jahr.

Es gibt in der Regimentsliste der neupreußischen Armee ein (1. Westfälisches) Nr. 13. Ob es da Tradierungen gab, weiß ich nicht.

M.
 
Doch als Westfalen wieder an Preußen zurück ging wurde das Regiment aufgelöst oder hatte es weiter unter Preußen gedient?

Das Kønigreich Westfalen bestand in wesentlichen Teilen aus hannover. und kurhessischen Gebieten, auch ex-preussische Gebiete gehørten dazu.

Man kann daher nicht sagen, dass es "wieder an Preussen zurueck ging", man muss die beiden anderen Staaten mit einbeziehen.

Auch wenn ich die konkrete Geschichte des Regiments nicht kenne, wuerde ich doch stark vermuten, dass es nicht, jedenfalls nicht mit dieser Uniform (die ja nach frz. Vorbild gestaltet ist) bestehen geblieben ist.

Hannover hatte Uniformen nach brit. Vorbild, Preussen gænzlich eigene.

Gruss, muheijo
 
Wir wissen das Westfalen als Satellitenstaat unter Frankreich ein Heer bereitstellte mit eigener Uniformierung, Depots, Training und Heeresordnung.

Nach der Franzosenzeit jedoch wurden einige Regimenter wieder aufgelöst (wie das genannte Regiment).
Ich kann mir vorstellen, dass die Männer dann in Landwehr Regimenter integriert worden sind. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass noch gut organisierte Regimenter mit erwähnenswerter Anzahl an Truppen von den Preußen direkt übernommen worden sind.
Auch wenn die Uniform, sowie Taktiken nicht geändert oder geschult sind.

Das geschah auch bei den 23. Rheinischen Infanterie-Regiment , die ihre hellgraue Uniform behielten.

Daher finde ich jede Theorie offen solange man keine deutlichen Quellen findet.
 
Wir wissen das Westfalen als Satellitenstaat unter Frankreich ein Heer bereitstellte mit eigener Uniformierung, Depots, Training und Heeresordnung.

Nach der Franzosenzeit jedoch wurden einige Regimenter wieder aufgelöst (wie das genannte Regiment).
Ich kann mir vorstellen, dass die Männer dann in Landwehr Regimenter integriert worden sind. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass noch gut organisierte Regimenter mit erwähnenswerter Anzahl an Truppen von den Preußen direkt übernommen worden sind.
Auch wenn die Uniform, sowie Taktiken nicht geändert oder geschult sind.

...

Daher finde ich jede Theorie offen solange man keine deutlichen Quellen findet.

Nach dem Ende der Befreiungskriege gab es ein starken Abbau der Truppenstärke. Es wurden auch altgediente erfahrene eigene Truppen entlassen. Da glaube ich kaum, dass man stattdessen Soldaten übernahm, die vorher dem Feind gedient haben.
Das geschah auch bei den 23. Rheinischen Infanterie-Regiment , die ihre hellgraue Uniform behielten.

Das 23. IR war ein Oberschlesisches. Du meinst wohl das 28. IR
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh da muss ich aber widersprechen. Das wurde damals nicht sehr streng genommen. Die Sachsen sind ja auch in der Völkerschlacht bei Leipzig auf die Seite der Koalition übergelaufen und wurden dort auch weiterhin akzeptiert.

Und Westfalen war ja unter der Herrschaft Napoleons, so wurden sie regelrecht gezwungen auf der Seite der Franzosen zu kämpfen.
Selbst preußische Truppen unterstützen Die Grande Arme im Russlandfeldzug.

Also denke ich, dass dieser Faktor keine große Rolle gespielt hat.
 
Oh da muss ich aber widersprechen. Das wurde damals nicht sehr streng genommen. Die Sachsen sind ja auch in der Völkerschlacht bei Leipzig auf die Seite der Koalition übergelaufen und wurden dort auch weiterhin akzeptiert.

Und Westfalen war ja unter der Herrschaft Napoleons, so wurden sie regelrecht gezwungen auf der Seite der Franzosen zu kämpfen.
Selbst preußische Truppen unterstützen Die Grande Arme im Russlandfeldzug.

Also denke ich, dass dieser Faktor keine große Rolle gespielt hat.

Das ist etwas anderes. Sachsen so wie auch etwas später die Bayern haben als ganzer Staat die Seiten gewechselt (auch wenn sächsische Truppen diesen Schritt vorausgegangen sind). Die Preussen waren als eigene Armee in Russland so wie auch die Österreicher und nicht im Französischen Heer integriert wie es die Westfalen waren.

Das man geschlossenen Kontingente übernahm, wie das 28. IR als Truppe des eingeleibten Fürstentums Berg ist auch vorgekommen. (Von den Mannschaften von diesem dürften die wenigsten eine längere Dienstzeit bei den Franzosen gehabt haben, da es zweimal aufgerieben wurde).

Aber Truppen aus aufgelösten Westfälischen Regimentern in bestehende Preussische Einheiten zu übernehmen, halte ich für unwahrscheinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist etwas anderes. Sachsen so wie auch etwas später die Bayern haben als ganzer Staat die Seiten gewechselt (auch wenn sächsische Truppen diesen Schritt vorausgegangen sind)

Wie meinst du das? Bayern hat noch vor der Völkerschlacht die Seite gewechselt. Im Gegensatz zu Sachsen, dass bis zuletzt auf Napoleons Seite stand. Der König wurde verhaftet und weggebracht und Sachsen unter preussisch-russische Zwangsverwaltung gestellt. Von einem Seitenwechsel kann da keine Rede sein.
Generalgouvernement Sachsen ? Wikipedia
 
Wie meinst du das? Bayern hat noch vor der Völkerschlacht die Seite gewechselt. Im Gegensatz zu Sachsen, dass bis zuletzt auf Napoleons Seite stand. Der König wurde verhaftet und weggebracht und Sachsen unter preussisch-russische Zwangsverwaltung gestellt. Von einem Seitenwechsel kann da keine Rede sein.
Generalgouvernement Sachsen ? Wikipedia

Stimmt. Bayern wechselte 10 Tage vor der Schlacht die Seiten. Da die erste Schlacht zwischen Bayern und Franzosen jedoch erst weitere 10 Tage später bei Hanau stattfand, habe ich den Zeitpunkt verwechselt. Die Ratifizierung des Vertrages von Ried durch Maximilian erfolgte auch erst nach Leipzig..

Mit Sachsen hast Du auch recht. Da die Sächsische Armee, bzw. bedeutende Teile davon während der Völkerschlacht geschlossen überliefen, habe ich dieses als ein überwechseln des Staates Sachsen gedeutet, das mit dem König hatte ich nicht mehr in Erinnerung.
 
Aber Truppen aus aufgelösten Westfälischen Regimentern in bestehende Preussische Einheiten zu übernehmen, halte ich für unwahrscheinlich.

Ich halte es eher für unwahrscheinlich diese bei der Gründung neuer Landwehr Regimenter herauszufiltern, was zu damaliger Zeit praktisch unmöglich war.

Dazu kommt noch, dass ein Land keine unerschöpfliche Menge an Wehrtauglichen Männern hatte, so musste man doch auch einfach Truppen übernehmen.

Die Begeisterung der Einberufung war nicht sonderlich groß, weil es noch an Ausrüstung und Königstreue zum Preußischen Souverän mangelte aber der Sinn und Leitsatz eines Landwehrmann sollte ja auch heißen: "jeder Bewohner eines Landes auch der natürliche Verteidiger desselben sei"
Nach Scharnhorst

Lg Arligan
 
Ich halte es eher für unwahrscheinlich diese bei der Gründung neuer Landwehr Regimenter herauszufiltern, was zu damaliger Zeit praktisch unmöglich war.

Dazu kommt noch, dass ein Land keine unerschöpfliche Menge an Wehrtauglichen Männern hatte, so musste man doch auch einfach Truppen übernehmen.

Die Begeisterung der Einberufung war nicht sonderlich groß, weil es noch an Ausrüstung und Königstreue zum Preußischen Souverän mangelte aber der Sinn und Leitsatz eines Landwehrmann sollte ja auch heißen: "jeder Bewohner eines Landes auch der natürliche Verteidiger desselben sei"
Nach Scharnhorst

Lg Arligan

Frage 1: Wurden in diesen Gebieten nach 1813 neue Landwehrregimenter gegründet, und wenn ja wann?

Frage 2: Dieses Regiment hatte offensichtlich nur einen kurzen Bestand. Warum deine Fixierung auf die Mitglieder davon? So eine große militärische Erfahrung werden sie wohl kaum angesammelt haben.

Ein Beispiel: Im Königreich Hannover wurden nach 1813 neue Regimenter aufgestellt, die dann zu Napoleons wiederkehr kurzerhand an die Front nach Belgien geworfen wurden. Diese waren so unerfahren, dass man sie bei Waterloo zu einem großen Block zusammenstellte um sie besser unter Kontrolle zu haben.
 
Ein Beispiel: Im Königreich Hannover (sprich: in einem grossen Teil des ehemaligen Kgr. Westphalen) wurden nach 1813 neue Regimenter aufgestellt, die ...neue Uniformen nach britischem Vorbild erhielten*.

* von mir ergænzt

Møglicherweise waren dort Ex-Westphælische dieses und/oder anderer Regimenter anzutreffen.

Gruss, muheijo
 
Ich habe eine Veröffentlichung vom Bomann-Museum Celle gefunden: Jens Mastnak und Michael-Andreas Tänzer: "Diese denckwürdige und mörderische Schlacht, Die Hannoveraner bei Waterloo"

In dieser wird das Thema behandelt. Nach der Befreiung Hannovers, Hamburgs und Bremens wurde 1813 die Hannoversche Armee wieder hergestellt. Ein Teil davon ging sofort als Subsidientruppen der Briten als Besatzung nach Belgien. Die Mehrheit der Truppen und auch der Offiziere sind Jung und haben kaum Erfahrung oder stammen tatsächlich aus anderen Armeen darunter auch Nichtdeutsche. Im Buch dazu:

"Das Bataillion Bremen ist nur nach und nach und größtentheils auf den Vorposten organisirt. Die Soldaten bestanden aus Freiwilligen, ferner aus Leuten, welche gegen ein Handgeld geworben worden waren, und aus fast allen europäischen Völkern und Waffengattungen"

Unter diesen befanden sich neben 267 Hannoveranern, 346 Soldaten aus 16 Ländern:

"3 Engländer, 46 Preussen, 9 Mecklenburger, 15 Östereicher, 10 Elsässer, 26 Sachsen, 2 Schweizer, 28 Hessen, 6 aus Cleve-Berg, 46 Holländer, 86 Dänen, 9 Schweden, 2 Polen, 5 aus den Hansestädten und ein Mulatte".

Aus B. Hülsemann, Geschichte des Königlich-Hannoverschen vierten Infanterieregiments und seiner Stammkörper, Hannover 1863, zitiert im oben genannten Werk.

Die KGL hat sich nach diesem Buch auch ab einen bestimmten Zeitpunkt aus den Kriegsgefangenenschiffen bedient um ihre Manschaftsstände zu ergänzen, hauptsächlich mit Deutschen (Westfalen und Rheinbundtruppen) aber auch mit Skandinaviern und Holländern.

Also ja, zumindest 1813 hat man sich offensichtlich auch mit ehemaligen Feinden bedient.
 
Frage 1: Wurden in diesen Gebieten nach 1813 neue Landwehrregimenter gegründet, und wenn ja wann?

Frage 2: Dieses Regiment hatte offensichtlich nur einen kurzen Bestand. Warum deine Fixierung auf die Mitglieder davon? So eine große militärische Erfahrung werden sie wohl kaum angesammelt haben.

Ein Beispiel: Im Königreich Hannover wurden nach 1813 neue Regimenter aufgestellt, die dann zu Napoleons wiederkehr kurzerhand an die Front nach Belgien geworfen wurden. Diese waren so unerfahren, dass man sie bei Waterloo zu einem großen Block zusammenstellte um sie besser unter Kontrolle zu haben.

Frage 1. Wurde schon beantwortet

Frage 2.
Ich spiele ein historisches Tabletop Spiel und jede Uniformierung der Regimenter in welchem Jahr und welcher Offizier wo und wann diente möchte ich dabei historisch korrekt haben.

Mein Mitspieler spielt die Franzosen und hat sehr viele exotische Brigaden.
Bei den Preußen jedoch ähneln sich die Linien sehr stark bis kaum Abweichungen (nach der großen Heeresreform).

Ich hatte mir erhofft doch noch vereinzelt infanterie Regimenter zu finden, die sich sehr stark abheben. :)

Zudem finde ich es auch äußerst Interessant nachzuforschen und es wird mir wahrscheinlich irgendwann im Studium auch nützlich sein.

LG Arligan
 
Bei den Preußen jedoch ähneln sich die Linien sehr stark bis kaum Abweichungen (nach der großen Heeresreform).

Ich hatte mir erhofft doch noch vereinzelt infanterie Regimenter zu finden, die sich sehr stark abheben. :)

Wenn du denn der Gegenpart zum Franzosen bist, kannst du denn nicht deine Korps mit z.B. schwedischen und russischen Einheiten ergænzen? Da hættest du dann dein Sammelsurium, und historisch korrekt wær's obendrein.

Gruss, muheijo
 
Wenn du denn der Gegenpart zum Franzosen bist, kannst du denn nicht deine Korps mit z.B. schwedischen und russischen Einheiten ergænzen? Da hættest du dann dein Sammelsurium, und historisch korrekt wær's obendrein.

Gruss, muheijo

Genau. Ergänze deine Truppen durch ein Paar Kosaken- oder Kalmückeneinheiten. Das war je öfters der Fall, z.B. bei Hagelsberg.
 
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