Das ist interessant.
Da würde mich im allgemeinen kulturgeschichtlich interessieren, wie man damit umgegangen ist.
Überall, wo im 19.Jh. Stadtumwallungen geschliffen wurden (Mainz, Koblenz, Köln, Magdeburg, Paris usw), empfand man das als Erleichterung! Gerade in der Zeit der Industrialisierung wurde Platz benötigt, und die Rayonbestimmungen der Gürtelfestungen/Festungsstädte waren da sehr einengend. Übrigens auch für das Militär waren die Auflassungen der Encienten*) (Stadtumwallungen) erfreulich, denn durch den Verkauf von Grundstücken (die gestaffelten Wall-Grabenanlagen nahmen viel Platz ein!) konnten die Mittel zum Bau neuer, weit ausgelagerter Festungsanlagen erheblich aufgestockt werden.
Was die Entfestigungen infolge der Versailler Bestimmungen betrifft, so konnten diese nicht dieselbe Wirkung zeigen, denn sie betrafen überwiegend Anlagen, die sehr weit außerhalb (!) der "Festungsstädte" lagen: z.B. an den jüngsten Festungsring (bzw. an dessen Gelände) um Mainz, die Selztalstellung, ist die Großstadt bis heute nicht herangewachsen. So auch in Kiel: das Dossier der IMKK enthält zahlreiche Pläne, die Auskunft über die Ausdehnung der Großfestung bzw Festungszone Kiel geben (das reichte bis Fehmarn!...)
Hat das Biest auch aus der Polka einen Walzer gemacht?
@Naresuan ich war zu faul, in Neumanns Festungsbaukunst nachzuschauen, wo das Titelblatt des Klavierauszugs der Polka abgebildet ist, sondern machte es wie die KI: Strauß jun., am wahrscheinlichsten Walzer... Streichquartette hat er er keine komponiert

du hast natürlich recht: das Demolierdings ist eine Polka.
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*) der innere Verteidigungsring um eine Festungsstadt war bis zur Brisanzkrise die (im DR polygonale) Stadtumwallung, erhaltene Abschnitte kann man in Germersheim, Magdeburg, Ulm, Mainz besichtigen. Diesen vorgelagert war ein erster Ring detachierter Forts. Mit zunehmender Reichweite der Artillerie wurde es nötig, weit vor dem inneren Fortgürtel einen äußeren anzulegen. Die Festungsstädte Köln, Straßburg/Kehl, Warschau, Krakau u.a. zeigen das deutlich. Die äußeren Fortgürtel, 2.Hälfte 19.Jh. begonnen, waren zumeist so weit ausgelagert, dass sie die expandierenden Städte nicht einengten. Im Zuge der Brisanzkrise mussten die äußeren Forts modernisiert werden, erhielten vor und um die Forts moderne gesplittete Befestigungsgruppen.