Der Gordische Knoten - Mythos oder Wirklichkeit?

Der Cordische Knoten - Mythos oder Wirklichkeit?

Grüß euch!

Ich hätte da mal eine Frage: Ich höre so oft von dem cordischen Knoten, und da Frage ich mich, ist da was wahres dran? Ist es vielleicht eine Metapha für irgendetwas, oder nur ein Märchen?

Bin auf eure Antworten gespannt.

Grüße

SK
 
Den cordischen Knoten kenne ich nicht, wohl aber den gordischen Knoten. Es ist durchaus denkbar, dass es einen Streitwagen wie den des Gordias gab, der als ein quasireligiöses Symbol fungierte und Alexander in einem öffentlichen Akt den Knoten der Zügel zerschlug, um seinen Herrschaftsanspruch öffentlich zu machen und auch rituell zu demonstrieren. Dann müsste allerdings zu erwarten sein, dass auch schon die Perserherrscher ähnliches vollbringen mussten - nur das es nicht überliefert ist.
 
Dazu hatten wir schon was, wo ich mit meinem Vorgängeravatar folgende Quellen Zitiert habe:

Arrian:

„Dazu erzahlte man sich auch noch von dem Wagen, dass der, der den Knoten des Joches zu lösen vermöge, zum Herrscher über Asien vorbestimmt sei. Es war dieser Knoten aus dem Bast des Kordelkirschbaumes hergestellt und an ihm weder Anfang noch Ende der Verknüpfung zu sehen. … So berichteten denn die einen, er [Alexander] habe den Knoten mit dem Schwert durchhauen und dabei bemerkt nun sei er gelöst; Aristobul erzählt, er habe den Befestigungsnagel herausgezogen, einen Holzpflock, der durch die Deichsel ging, diese mit dem Wagen verband und zugleich auch den Knoten zusammenhielt. Auf diese Weise habe er das Joch von der Deichsel gezogen.“

Arrian: Der Alexanderzug. Indische Geschichte. 2.3,16-17 (2. Buch, Kap. 3, Abs. 16 und 17),Griechisch und deutsch, Hgg. u. übersetzt von G. Wirth O. v. Hinüber, München - Zürich 1985

Curtius Rufus:

„Bemerkenswert war das Joch, das durch mehrere ineinander verschlungene Knoten angebunden war, deren Verknüpfung sich nicht wahrnehmen ließ. Als ihm [Alexander] daraufhin die Einwohner versicherten, es gebe einen Orakelspruch, dass derjenige Herr Asiens werde, der die unentwirrbaren Bänder löse, ergriff ihn die Begierde, diesen Spruch zu erfüllen. … da die Lagen des Bandes in der Art gebunden waren, dass man weder erraten noch mit dem Blick wahrnehmen konnte, wo die Verschlingung beginne oder ende … Er mühte sich gar nicht mit den versteckten Verknotungen ab, sondern rief: „Es kommt auf eines heraus, wie man sie löst!“, durchhieb alle Riemen mit dem Schwert und machte den Orakelspruch zunichte oder, wenn man so will, erfüllte ihn.“

Q. Curtius Rufus: Die Geschichte Alexanders des Großen, 3. 15-18 (3. Buch, Abs. 15-18), Hgg. Baier / Brodersen / Hose, übersetzt von
Johannes Siebelis, Darmstadt 2007

Plutarch:

„Als er [Alexander] die Stadt Gordion … genommen hatte, sah er den vielberedeten Wagen, mit Bast vom Kordelkirschbaum zusammengebunden, und hörte die … Legende, dass demjenigen der den Knoten löse, bestimmt sei, König der ganzen bewohnten Erde zu werden. Die meisten sagen … Alexander [habe], außerstande, die Verknotung zu lösen, sie mit seinem Schwert durchhauen und dadurch seien seine vielen Enden zum Vorschein gekommen. Aristobul dagegen sagt, die Auflösung sei ihm ganz leicht geworden dadurch, dass er den Pflock, mit dem der Jochriemen festgehalten wurde, aus der Deichsel herauszog und so das Joch vom Wagen löste.“

Plutarch: Vita des Alexandros, 18 (Abs. 18) in Zieger, K. (Hg. u. übs.), Plutarch. Große Griechen und Römer, Band 5, Zürich – Stuttgart 1960

[FONT=&quot]Siehe auch: Droysen J. G.[/FONT][FONT=&quot]:[/FONT][FONT=&quot] Geschichte Alexanders des Großen, 1833 bzw. Geschichte des Hellenismus, 2 Bde., 1836–1843[/FONT]
Der komplette Strang ist hier zu finden. Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

LG
 
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