der "Mädchenstecher" 1901

dekumatland

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(makabre Einleitung nach der reisserischen Überschrift: vor einigen Jahren musste ich in Warschau laut lachen, als ich nicht nur im "fakt" (polnische Bild-Zeitung, finanziert von Springer) sondern auch auf riesigen fakt-Plakaten mit Fotos wir haben auch unseren Fritzl lesen durfte)
Ludwigshafen war mir bislang als Geburtsort von Ernst Bloch ein Begriff, weniger wegen der Stadt als wegen Bloch. Aber Ludwigshafen hat noch mehr zu bieten ;) wenn wir das Kaiserreich als "unsere" Vorfahren akzeptieren, dann könnten wir dank Ludwigshafen in der Bild Zeitung reisserisch auf der ersten Seite die Schlagzeile wir haben auch unseren Jack the Ripper bringen!
190o-01:
Im Frühjahr 1901 musste Gustav Hatzfeld seinen spektakulärsten Kriminalfall lösen, der den „Pfälzischen Jack the Ripper betraf, wie es die zeitgenössische Presse formulierte.[1] Ein „Phantom“ beunruhigte ab August 1900 die Stadt. Der Täter schlich sich gewöhnlich nachts, in der Gegend des Bahndamms bei Mundenheim an Liebespaare heran, stach wahllos mit einem Messer bzw. einer Feile immer nur auf die Frauen ein und brachte ihnen teils schwere Unterleibsverletzungen bei. Insgesamt waren 14 weibliche Opfer zu beklagen; die Taten erregten großes Aufsehen im In- und Ausland. Der Polizeichef klärte die mysteriöse Angelegenheit schließlich in einer außergewöhnlichen Aktion auf. Am Abend des 27. Aprils 1901 ließ Hatzfeld vier seiner Beamten als Liebespaare verkleiden, wobei laut „Pfälzer Kurier“ vom 30. April „zwei Schutzleute täuschend echt als Frauenzimmer verkleidet“ waren. Laut dem gleichen Pressebericht verfügte sich „eine Abteilung Schutzleute unter Führung des Herrn Polizeikommissärs Hatzfeld in das fragliche Terrain und hatte dort nach seiner Anleitung an verschiedenen Plätzen Aufstellung genommen“. Tatsächlich gelang es, den Täter mit den männlichen „Polizeiliebespaaren“an jenem Abend in die Falle zu locken und festzunehmen. Es handelte sich um einen 25-jährigen, psychisch Gestörten aus Langmeil, der sich angeblich einmal durch eine Frau eine „schwere Krankheit“ zugezogen und deshalb dem weiblichen Geschlecht „Rache geschworen“ hatte. In diesem Kriminalfall, der auch unter den Bezeichnungen „Mädchenstecher Graf“oder „Der Ludwigshafener Aufschlitzer“ bekannt wurde, trat Hatzfeld am 13. September 1901 unter großem Presseinteresse als einer der Hauptzeugen beim Landgericht Frankenthal auf.
aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Hatzfeld

und dann auch noch der erste französische Luftangriff am 27.5.1915, auch in Ludwigshafen.

vielleicht taugt dieser absichtlich reisserische Beitrag dazu, interessante Kriminalfälle aus dem Kaiserreich vorzustellen/aufzulisten.
 
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