deutsch-englischer Rüstungswettlauf um 1900

G

Gast

Gast
Hallo!
Am montag muss ich einen Vortrag über die flottenpolitik mit ein paar klassenmitgliedern halten.
Mein part ist, dass ich den rüstungswettlauf erkläre ( zu der zeit von admiral tirpitz).
Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Infos und/ oder Links senden :)

Danke schon mal im vorraus. ! :)
 
Stelle doch bitte erst einmal das Material vor, welches ihr schon zusammengetragen habt. Dann können wir ja sehen, was noch fehlt oder möglicherweise verbesert werden könnte.
 
Ich habe das wort wettrüsten definiert:
Wettrüsten bedeutet, dass ein Land eine große Anzahl von Waffen produziert und andere Länder produzieren ebenfalls Waffen, um militärisch wieder gleichauf mit der anderen Nation zu sein. Diese stellt noch mehr Waffen her, damit sie wieder mehr Waffen hat, darauf reagieren andere Staaten ebenfalls mit einer erhöhten Waffenherstellung.

Mir fehlt jetzt noch das wettrüsten von deutschland und england, also genauers (zb. wie's dazu kam usw)
 
Am montag muss ich einen Vortrag über die flottenpolitik mit ein paar klassenmitgliedern halten.
Mein part ist, dass ich den rüstungswettlauf erkläre ( zu der zeit von admiral tirpitz).

zu den von Land aus die Marine unterstützenden Maßnahmen zählten:
- Ausbau von Kiel zur Festung und zum Kriegshafen (in den 20er Jahren entfestigt)
- Ausbau von Cuxhafen zur Festung (u.a. Küstenfort Kugelbake)
- an der Wesermüdung Küstenforts (künstliche Inseln)
- Ausbau von Helgoland zur Ende der 90er Jahre zur Hochseefestung und damit zum Marinestützpunkt (ebenfalls in den 20er Jahren entfestigt)

falls sich speziell über die maritime Rüstung (was für Schiffe, wie viele, welche Bewaffnung usw.) im Netz nicht viel Material finden lässt, kannst Du sozusagen "Zeit schinden", indem Du diese Baumaßnahmen an Land einflichst (zu den genannten Küstenfestungen gibt es leicht zu findende Links, einfach die Namen bei Google eingeben) - - schade, dass heute schon Samstag ist...
 
@ dekumatland : Meinst du, dass es für den Vortrag wichtig ist, wenn ich über die Baumaßnamen am Land etwas erkläre, weil mein Vortrag handelt ja um die Flottenpolitik.
Ich brauche noch dringend den Grund, wieso england und deitschland den Rüstungswettlauf "veranstaltet" haben...
Aber irgendwie lässt das sich nicht im Netz finden.

Meine Lehrerin hat uns erst am Freitag den Auftrag gegeben, dass wir den Vortrag am Montag halten sollen.. Was ich ziemlich unbedacht von ihr halte, da wir am Wochenende nicht in die Bücherrei gehen können um dort die Infos rauszusuchen.
 
Googel doch mal nach dem Begriff Flottenverein. Das könnte dich ein wenig weiter bringen.

Viele Grüße

Bernd
 
@ dekumatland : Meinst du, dass es für den Vortrag wichtig ist, wenn ich über die Baumaßnamen am Land etwas erkläre, weil mein Vortrag handelt ja um die Flottenpolitik.
Hallo,
vermutlich ist es nicht wichtig, sondern nur nebensächlich - meine Idee war halt, dass Du für den Fall, dass sich nichts im Netz finden lässt, mit diesem eher wenig bekannten Material Zeit gewinnen kannst.

Vielleicht findest Du hier Basiswissen Erster Weltkrieg 1914 Hinweise auf weiteres Material im Netz?

Gruß, dekumatland
 
Nicht zu vergessen der Bau und anschliessende Ausbau des Kaiser-Wilhelm-Kanales, des heutigen Nord-Ostsee-Kanal. Nord-Ostsee-Kanal ? Wikipedia
Er sollte die schnelle Verlegung der Flotte von der Ostsee in die Nordsee und umgekehrt ermöglichen.

Apvar
 
Wichtig sind m.E. nach auch die Motive für das Flottenrüsten. Ich habe hier einmal einen älteren Beitrag von mir kopiert.

Das Jahr 1897 markiert eine Zäsur in der deutschen auswäritgen Politik. Bernhard von Bülow wurde zum Staatssekretät des AA und Tirpitz zum Staatssekretär des Reichsmarineamt berufen. Wilhelm war entschlossen Weltpolitik zu betreiben. Das Deutschland Wilhelms wollte Weltmacht werden.

Die offizielle Argumentationslinie für den Ausbau zu einer der größten Flotten der Welt, war keineswegs, wie man bei einer Landmacht, wie Deutschland es nun einmal war, vermuten könnte, der Schutz der eigenen Küsten, nein, nein, als Grund wurde der Schutz der Handelsinteressen im Übersee bemüht. Nur war das eigentlich gar nicht so ohne Weiteres möglich, das wurde natürlichöffentlich nicht gesagt, weil es hierfür nämlich an überseeischen Stützpunkten fehlte, die beispielseweise für die Kohleversorgung oder die Erhaltung der Einsatzbereitschaft wichtig waren.

In Wahrheit war der Flottenbau gegen Großbritannien ausgerichtet. Tirpitz brachte ja schon 1897 zum Ausdruck, das England der für Deutschland gefährlichste Gegner zu See ist. Großbritannien sei auch der Gegner, gegen den Deutschland eine Flotte als politischen Machtfaktor benötige. So weit Tirpitz.

Wie schon oben gesagt, es ging um die Erlangung des Status als Weltmacht. Deutschland wollte beispielsweise auch über ein großes Kolonialreich verfügen. Das Problem war aber, das die Welt schon damals so gut wie verteilt war, es gab praktisch keine weißen Flecken mehr. Wo es noch "etas zu holen gab", wie beispielsweise in China oder Marokko war die Rivalität ausgesprochen hart. In Tsingtau, Chine, waren es dann beispielsweise primär keine wirtschaftlichen Interessen sich dort "niederzulassen", sondern es ging hier um ein Flottenstützpunkt.

Hier prallte Deutschlands Bedürfnis mit denen anderer Welt- oder Großmächte zusammen. Deutschlands Ansprüche konnten eigentlich nur zu Lasten anderer, in erster Linie Großbritanniens, realsiert werden. Dazu war Großbritannien gegenüber Deutschland aber nicht bereit. Man wollte eine große starke Flotte, so das sich Großbritannien genötigt sah, Deutschland in weltpolitischen Angelegenheiten insbesondere kolonialpolitischen entgegenzukommen.

Des Weiteren wurde ein Flotte auch gebraucht, um Deutschland blockadesicher sein. Man ging im Falle einer militärischen Auseinandersetzung mit Großbritannien davon aus, das die Briten zu dem Mittel der Nachblockade greifen würden. Um diese zu durchbrechen, wurde eine große Seeschlacht angestrebt und dazu sollte eben die Flotte dienen, die herifür natürlich eine gewisse Stärke benötigte.

Die Flotte sollte matürlich auch abschreckend wirken, das bedeutet, das sie so stark sein musste, das der eventuelle Gegner, wegen der zu erwartenden nicht ganz unbeträchtlichen Verluste, davon abegehalten wird anzugreifen. Deutschland sollte als Seemacht im Prinzip gefürchtet werden und dadurch die Attraktivität als Bündnispartner gesteigert werden.

Und schließlich vertrat man im Sinne von Mahan, das eine Position als Weltmacht nur mit einer starken Flotte erreichen bzw. behaupten kann.
 
Ich hab die Stichpunkte für meinen Vortrag jetzt fertig.
Wenn ihr irgentwelche Verbesserungsvorschläge habt, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr sie mir sagen könntet. :)






• „deutschlands zukunft liegt auf dem meer“
• -> Wilhelm II. kündigte neue Flottenpolitik und Bestreben nach Welmachtstellung neben GB an
• Unter Tirpitz neues deutsches Flottenbauprogramm
• Aufrüstung war gegen Frankreich und Russland, GB fühlte sich aber angegriffen
• Ausbau von Kiel, Cuxhafen, Wesermündung, Helgoland zur Festung
• Das Deutsche Reich soll auf dem Wasser so stark werden, dass ein Angriff auf Deutschland für andere Mächte zu risikoreich war
• 1900 deutsches Reich wollte Marine verdoppeln, im Verhältniss von 2:3 (Deutschland : GB)
• Wettrüsten wurde damit ausgelöst
• Vormachtstellung von GB wurde ernstlich bedroht
• 1909 – 1912 Deutsch – Britisches Abkommen wegen Rüstungsbegrenzung scheitert an Deutschland
• Wettrüsten verschärft die Spannungen und belastet beide Staatshaushalte
• Reichstag bewilligte unvorstellbare Summe von 400 Millionen Reichsmark
• Erstmalig wurde in Deutschland eine Reichssteuer erhoben (=Sektsteuer)
• 1914 wird deutsche Marine in den 1. Weltkrieg gezogen


-Wettrüsten/ Rüstungswettlauf bedeutet, dass ein Land eine große Anzahl von Waffen produziert und andere Länder produzieren ebenfalls Waffen, um militärisch wieder gleichauf mit der anderen Nation zu sein. Diese stellt noch mehr Waffen her, damit sie wieder mehr Waffen hat, darauf reagieren andere Staaten ebenfalls mit einer erhöhten Waffenherstellung.
 
Der Ausbau von Wilhelmshaven (Jadebusen) unter Wilhelm II wurde vergessen. Des weiteren der Kaiser-Wilhelm-Kanal.

Das Vereinigte Königreich musste den Ausbau der Kaiserlichen Flotte ernst nehmen. Die Flotte des Vereinigten Königreiches war über den gesamten Globus verteilt. Wenn plötzlich eine starke Flotte in der nähe der Heimat entsteht muss man das ernst nehmen. Das wurde aber von der Kaiserlichen Admiralität nicht erkannt.

Der Kaiser-Wilhelm-Kanal musste aus Sicht der Kaiserlichen Admiralität gebaut werden, weil die Durchfahrten im Kattegat (Kleiner Belt, Grosser Belt und Öresund) leicht mittels Minensperren für die Schifffahrt zu blockieren war. Damit konnte ohne den Kanal die Flotte im Zweifel nicht vereinigt werden. Das heißt, die Flotte aus der Nordsee währe der se bei der großen angestrebten Entscheidungsschlacht im Hintertreffen gewesen.

Apvar
 
Die wilhelminsche Flottenrüstung richtete sich primär gegen Großbritannien.

... wobei aber nicht der Eindruck entstehen sollte, die deutsche Flottenrüstung hätte den Hintergrund gehabt, GB angreifen zu wollen. Wie ja oben schon richtig bemerkt, war es deutsche Absicht, sich etwas näher an das Niveau der Augenhöhe zu bewegen. GB dagegen war wohl überhaupt nicht amused von der Vorstellung, Deutschland könnte ein ernstzunehmender Faktor werden und die Monopolisierung der Weltmeere durch die Engländer damit unterlaufen werden.

Habe ich das soweit richtig verstanden?
 
Das ist gut zusammengefasst.

Im Vereinigten Königreich war man schon dadurch alarmiert, das die deutsche Industrie im mehr Produkte in GB verkaufen konnte. Das "made in Germany" wa als Warnhinweis gedacht, das die Bevölkerung "buy english" machen konnten, nur die deutsche Ware war meist besser.

Und Kaiser Wilhelm II war in der Aussenpolitik nicht gerade ein Genie. Er hat leider sehr viel Porzellan zerschlagen, auch in der Familie. Man sollte sich vergegenwärtigen das Queen Victoria eine Großtante von ihm war.

Apvar
 
Das ist gut zusammengefasst.

Im Vereinigten Königreich war man schon dadurch alarmiert, das die deutsche Industrie im mehr Produkte in GB verkaufen konnte. Das "made in Germany" wa als Warnhinweis gedacht, das die Bevölkerung "buy english" machen konnten, nur die deutsche Ware war meist besser.

Und Kaiser Wilhelm II war in der Aussenpolitik nicht gerade ein Genie. Er hat leider sehr viel Porzellan zerschlagen, auch in der Familie. Man sollte sich vergegenwärtigen das Queen Victoria eine Großtante von ihm war.

Apvar


Queen Victoria war die Oma von Wilhelm II. Seine Mutter war Victoria Adelaide, genannt "Vicky" die älteste Tochter Queen Victorias und Albert von Coburg.Vicky und ihr Gatte Friedrich III. standen in Opposition zu Bismarck, und die "Kaiserin Friedrich" kritisierte häufig die Politik Wilhelms II.
 
... wobei aber nicht der Eindruck entstehen sollte, die deutsche Flottenrüstung hätte den Hintergrund gehabt, GB angreifen zu wollen. Wie ja oben schon richtig bemerkt, war es deutsche Absicht, sich etwas näher an das Niveau der Augenhöhe zu bewegen. GB dagegen war wohl überhaupt nicht amused von der Vorstellung, Deutschland könnte ein ernstzunehmender Faktor werden und die Monopolisierung der Weltmeere durch die Engländer damit unterlaufen werden.

Habe ich das soweit richtig verstanden?

Wie Wilhelm in außenpolitischer Hinsicht, inbesondere gegenüber Großbritanien, agiert hätte, nachdem die Gefahrenzone durchschritten worden wäre, muss zwangsläufig offen bleiben. Ich zweifle allerdings so ein wenig daran, das es eine auf Ausgleich basierte Politik gewesen wäre.
 
Die wilhelminsche Flottenrüstung richtete sich primär gegen Großbritannien.

Das halte ich nicht für primär.

Wir erleben in der Zeit 1890/1914 in vielen Staaten die Hinwendung zum
Ausbau der Seestreitkräfte.

Die Bewertung des deutschen Flottenausbaus als besonders aggressiv und gegen England gerichtet ist mE daher unzutreffend.
Frankreich hatte eine grössere Flotte und lag ebenfalls in Konkurrenz zu
Grossbritannien.
Die USA bauten eine Flotte auf , welche die britische einzuholen drohte , würde man einen Fortgang ohne den WK I annehmen.
Die Italiener bauten , die KuK bauten ,die Russen bauten ....
Brasilien , Chile und Argentinien ließen bauen ...
Japan rüstete.....

Die Motive müssen vielfältig gewesen sein.
Schutz der Kolonialreiche , der Handelswege , Geltungssucht der jeweiligen
Herrscher / Regierungen uvm.
Der russisch-japanische Krieg hat das Ganze nochmal angeheizt - hier
war ein Konflikt wesentlich auf See entschieden worden.

Jeder , der maritim rüstete , geriet in Konflikt mit Grossbritannien weil er damit deren selbsterklärte Suprematie zur See ankratzte....
 
Tirpitz, der Baumeister der deutschen Flotte, hat selbst ausgeführt, das die Flotte gegen Großbritannien gebaut wird.


Du möchtest doch nicht behaupten, dass das Deutsche Reich eine große Flotte benötigt hat um seine Kolonien zu schützen oder seinen überseeischen Handel? Außerdem fehlte hierfür ein entsprechendes weltweites Stützpunktnetz, über welches beispielsweise Großbritannien ud Frankreich verfügten. Die Schiffe hätten ja mit Kohle versorgt werden müssen und die eine oder andere Werftliegezeit gehört wohl auch zum Alltag eines hochseetauglichen Kriegsschiffes. Auch stellt sich die Frage, ob die großen geplanten Schiffe überhaupt für diese Aufgabe geeignet waren.

Die deutsche Handelsmarine war zur damailigen meines Wissens nach eine der größten der Welt und war fortlaufend auf die Nutzung britischer Anlagen angewiesen und dies hat dem deutschen Handel keinen Schaden zugefügt.

Großbritannien fühlte sich durch die massive Marinehochrüstung des Deutschen Reiches bedroht; nicht durch die nicht so umfängliche des Zarenreiches oder Frankreichs und das waren eigentlich die "traditionellen" Gegner.

Hier kannst du dir einmal die Planzahlen ansehen. Ein Dankeschön an Köbis für diese Arbeit.:winke:

http://www.geschichtsforum.de/546361-post1.html

Die Konzeption der deutschen Hochseeflotte sah so aus, dass das Kräfteverhältnis gegen Großbritannien etwa 2:3 betragen sollte, da man sich ausrechnete die britische Flotte dann in der Deutschen Bucht entscheidend schlagen zu können. Man ging deutscherseits, ich schrieb es schon oben, von einer britschen Nahblockade aus.

Auch Lord Fisher ging ab 1902 vom Deutschen Reich als Gegner aus.

Hier noch zwei grundlegende Literaturtipps zum Thema:

Berghahn, Der Tirpitzplan, Düssledprf 1941

Epkenhans, Das wilhelminsche Flottenrüsten 1908 - 1914
 
Zuletzt bearbeitet:
noch ein paar kleine Details zu Helgoland:
(...)
Schon in den Jahren der deutschen Befreiungskriege erschien 1848 in der "Deutschen Marine-Zeitung" Nr.32 ein Aufsatz von Dr.Clement, in dem darauf hingewiesen wurde, dass die Insel für England keinerlei Nutzen habe, solange dort kein Kriegshafen existiere. Für Deutschland jedoch wäre die Existenz eines dortigen Kriegshafens, und damit der Besitz Helgolands, lebensnotwendig.

Damit liegt sehr klar, dass dem späteren Erwerb von Helgoland ausschließlich rein militärische Überlegungen zugrunde lagen.
(...)
Helgoland befand sich seit der Besetzung 1807 in brit. Hand, erst der Vertrag zwischen Deutschland und England über die Kolonien und Helgoland ? Wikipedia änderte das. Dieser Vertrag stieß zwar im dt. Kaiserreich auf vehemente Kritik, aber:
Den Argumenten der Kolonialvertreter trat das Deutsche Reich mit dem Hinweis entgegen, dass der Nordostseekanal ohne Helgoland keine Bedeutung für die Kaiserliche Flotte habe.

Für Deutschland jedenfalls war der Vertrag eine wesentliche Verbesserung seiner militärischen Position, zumal Wilhelm II. mit Hilfe Helgolands die "die deutsche Seegeltung heben" wollte.
1891-95 fand der erste Ausbau der Seefestung auf damals modernstem Stand statt (Betonunterstände, Panzerbatterien etc.)
Ab Mitte 1908 folgte dann die Neuarmierung nebst Umbau/Erweiterung:
Das Deutsche Reich hatte sich entschlossen, ein "Gibraltar" in der Deutschen Bucht zu bauen.
Hierzu ist anzumerken, dass die brit. Felsenfestung Gibraltar schon seit dem frühen 19. Jh. als uneinnehmbar galt, woran sich zu Beginn des 20. Jh. nichts geändert hatte (Gibraltar war von den Briten permanent weiter modernisiert worden) - diese Wortwahl zeigt, welchen militärischen aber auch propagandistischen Wert man dem Ausbau Helgolands beimaß.
Es versteht sich von selbst, dass die Kosten für dieses Projekt immens waren, wie auch die modernen Küstenbefestigungen dieser Zeit große Finanzmittel verschlangen.

Bzgl. des Wettrüstens meine ich, dass der "Besitzwechsel" der Insel Helgoland dieser Rüstungsspirale eine Art Antrieb gegeben hatte. Ob man so weit gehen kann, dem Ausbau Helgolands für die Marinerüstung eine Art Symbolwert beizumessen, quasi als demonstrativ ins Meer gereckte eiserne Faust, vermag ich nicht zu beurteilen - militärisch allerdings dürfte diese Seefestung sehr relevant gewesen sein bzw. als notendig betrachtet worden sein.

Umgekehrt fortizifierte Großbritannien Teile der Küste (Plymouth, Themsemündung) ebenfalls vehement in dieser Zeit mit Küstenbatterien, Panzerbatterien usw.

Die Zitate sind entnommen:
Claus Fröhle, Hans-Jürgen Kühn: "Hochseefestung Helgoland Teil I 1891-1922" 2. Auflage 2003 ISBN 3-9805415-1-7
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben