Die bürgerliche Gesellschaft auf dem Gebiet Deutschlands im 19. Jahrhunderts
war erheblichen Veränderungen und differenzierten Strömungen ausgesetzt. Die literarischen Epochen sind ein Spiegelbild anteiliger Strömungen in der Gesellschaft.
Meiner Meinung nach beginnt der für das 19. Jahrhundert relevante Abschnitt 1789 mit der französischen Revolution, deren Ideale und Ideen auch in der deutschen Bevölkerung Anklang fand. Bezeichnenderweise fällt in diese Zeit die literarische Epoche der Aufklärung (Wenngleich man auch Romantik und Klassik als Gegenströmung erwähnen muss). Den nächste Abschnitt des langen 19. Jahrhunderts stellt die Zeit nach 1806 (Reichsdeputationshauptschluss, also Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation) dar. Es war die Zeit, in der sich deutsches Nationalbewusstsein im Kampf gegen Napoleon formte. Auf die Zeit direkt nach 1815, also dem Wiener Kongress, der die Hoffnungen des deutschen Volkes auf einen deutschen Nationalstaat enttäuschte, wird das Aufkommen der literarischen Strömung des Vormärz notiert, in diese Epoche fällt auch das Wartburgfest 1817. Ab 1819 (Verabschiedung der Karlsbader Beschlüsse) entwickelte sich eine "besinnlich-beschauliche" Gegenströmung - der Biedermeier. Aus diesem erwachte Deutschland wieder, als 1832 das Hambacher (Volks-)fest zu einer politischen Großkundgebung wurde, in deren Nachgang der Frankfurter Wachensturm (ein erfolgloser, aber bezeichnender Versuch, eine Revolution zu beginnen) stattfand. Die Literarische Strömung "Junges Deutschland" steht zusammen mit der nun groß aufkommenden Vormärzliteratur als Vorbereitung der Märzrevolutionen.
Nach der 1849 gescheiterten Revolution kam der Realismus und der Naturalismus auf - klar. Die Gesellschaft war ihrerseits von folgenden Ereignissen geprägt:
- Ära Bismarck: Aufkommender Militarismus und Nationalismus. Nachdem die "Revolution von unten" gescheitert war, kam es nun zur "Revolution von oben", d.h. der deutsche Staat wurde durch den Adel gegründet. Unter Bismarck und noch mehr unter Wilhelm II kam das Obrigkeitsprinzip und der Imperialismus auf. Dies prägte die Gesellschaft. Ich weiß nur leider nicht, wie man das in Zusammenhang mit Realismus und Naturalismus bringen kann.
Sehr erwähnenswert ist außerdem die industrielle Revolution und der Pauperismus, also die Massenverarmung. Es entstand eine neue soziale Kaste, die Arbeiterschaft. Sie bildete ein eigenes Millieu, was in Konflikt mit dem Adel, also den Herrschern kam. Beachte: Marx/Engels