Deutschland- 19. Jahrhundert- Ernährung und Leben der Bauern

G.Wenner

Neues Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin neu in diesem (äußerst spannenden) Forum und habe ein paar Fragen zum 19. Jahrhundert... Vielleicht kann sie mir hier jemand beantworten.

1. Wie sah die Ernährung der Bauern um 1880 aus? Wurde viel Alkohol getrunken? Trank man schon Wasser? Was war mit den Kindern? Wie sahen Frühstück, Mittag- und Abendessen aus?
2. Gab es 1880 schon die Wehpflicht? Musste auch der einzige Sohn einer Bauernfamilie dort hin?
3. Wie sah die (wneige) Freizeitgestaltung der Bauern aus? Der Frauen, sowie der Männer?
4. Gab es Mythen die gerade zu dieser Zeit besonders verbreitet waren und gerne (als Schockgeschichten) erzählt wurden?

Ich bedanke mich vorab, entschuldige mich, für meine Unwissenheit und falls ich das falsche Forum erwischt habe.

Günther
 
1. Wie sah die Ernährung der Bauern um 1880 aus?
Kommt darauf an wo in Deutschland. Grundsätzlich erstmal das was Stall und Feld hergaben, jeweils in Abhängigkeit zur Saison. Ich habe von meiner Uroma ein Kochboch (Erscheinungsjahr 1889), in dem viele einfache Sachen (Haferbrei, Gemüsesuppen, Kartoffelgerichte Gerichte zur Resteverwertung) aber eben auch das, was wir heute als "gut bürgerliche Küche" bezeichnen würden (Braten, Mehlspeisen, Fisch), enthalten sind.

Wurde viel Alkohol getrunken?
Um das wirklich beurteilen zu können, müsste man die Einnahmen aus der Branntwein-, Schaumwein- und Biersteuer vergleichen. Ich kann mal schauen, was ich dazu finde.

Trank man schon Wasser? Was war mit den Kindern?
Klar, Wasser trank man zu jeder Zeit, schließlich war Wasser der billigste und am einfachsten verfügbare Durstlöscher. Im 19. Jahrhundert musste es noch nicht mal nur das Brunnenwasser sein, es gab bereits Mineralwasser, auch das Verfahren zur Anreicherung von Getränken mit Kohlensäure war bekannt, es gab Limonaden, Säfte, Milch...

Wie sahen Frühstück, Mittag- und Abendessen aus?
In welcher Region? Und welche Bauern? Bei einfachen Häuslern sahen die Mahlzeiten mit Sicherheit anders aus, als bei Großbauern.

2. Gab es 1880 schon die Wehpflicht? Musste auch der einzige Sohn einer Bauernfamilie dort hin?

Ja und ja. Siehe dazu Artikel 57ff der Verfassung des deutschen Reiches:
Jeder Deutsche ist wehrpflichtig und kann sich in Ausübung dieser Pflicht nicht vertreten lassen.

3. Wie sah die (wneige) Freizeitgestaltung der Bauern aus? Der Frauen, sowie der Männer?
4. Gab es Mythen die gerade zu dieser Zeit besonders verbreitet waren und gerne (als Schockgeschichten) erzählt wurden?
Auch hier wäre der regionale Bezug hilfreich.
 
Hallo,

Danke für die Antworten.

Der regionale Bezug ist Württemberg.

Nochmal zur Wehrpflicht: Gab es denn auch eine militärische Grundausbildung oder sowas, zu der jeder musste? Oder wurde man einfach eingezogen, wenn dann Krieg war?

Viele Grüße,

Günther
 
Nochmal zur Wehrpflicht: Gab es denn auch eine militärische Grundausbildung oder sowas, zu der jeder musste? Oder wurde man einfach eingezogen, wenn dann Krieg war?

Schau mal hier:
Württembergische Armee ? Wikipedia

Die allgemeine Wehrpflicht wurde 1806 eingeführt. Siehe auch:

"...die Belastungen beider Länder an der Seite Napoleons in dessen europaweiten Kriegen. Die Betrachtungen Planerts zielten dabei jedoch nicht auf die staatliche Ebene, sondern zeichneten sehr anschaulich vor allem die Auswirkungen der politisch-militärischen Ereignisse und Entwicklungen für die Menschen in den Dörfern und Städten nach. Ihre Betroffenheit durch den Dienst in der Armee auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht, ihre Belastung durch Einquartierungen, durch Fourageleistungen und Lebensmittellieferungen bildete den Schwerpunkt des Beitrages. In der anschließenden Diskussion wurden besonders die neue Dimension der Kriegserfahrung für die Menschen im deutschen Südwesten betont, da diese derartig schwerwiegende Bedrückungen nach einer langen Friedensepoche in den meisten Regionen nicht selbst gekannt hätten."
Souveränität für Baden und Württemberg 1806 ? Beginn der Modernisierung? - H-Soz-u-Kult / Tagungsberichte
 
Ja, Danke schonmal,

den Wikipediaeintrag kenne ich, aber ich werde daraus nicht wirklich schlau. Zumindest finde ich nicht, wer wie lange dienen musste. Vielleicht liegt es an mir, aber ich finde da nichts.

Grüße,

Günther
 
Es gab keinen richtigen Krieg, -bis auf sogenannte Kolonialabenteuer-, in der Zeit von der Reichsgründung bis 1914
 
Zumindest finde ich nicht, wer wie lange dienen musste.

Die reguläre Dienstzeit betrug auch nach dem Kriegsdienstgesetz von 1868 2, später auch 3 Jahre, nach 1893 wieder 2 Jahre. Wehrpflicht bestand allgemein, sofern tauglich. Wie dem link zu entnehmen ist, war das Truppenkontingent Württembergs relativ klein, so dass Wehrpflichtige nach einer elementaren Ausbildung wieder nach Haus geschickt wurden.

Siehe auch zum Gesamtkomplex, dort besonders ab S. 228:
Die kasernierte Nation - Google Bücher
 
Wie dem link zu entnehmen ist, war das Truppenkontingent Württembergs relativ klein, so dass Wehrpflichtige nach einer elementaren Ausbildung wieder nach Haus geschickt wurden.
Sollen hier etwa Zweifel an der Wehrhaftigkeit unserer württembergischen Landsleute gesät werden?:devil::winke:

Mit etwaigen Sonderregekungen war es jedenfalls nach der Reichsgründung (bzw. nach Abschluss der "Militairkonvention zwischen W. und dem Norddeutschen Bund" vom 21./25.11.1870) vorbei. Was Frau Frevert schreibt (z.B. S. 146), kann sich insoweit nur auf die Zeit davor beziehen.

Die Friedensstärke des württembergischen Kontingents betrug um 1890 immerhin 19.946 Mann (ohne Offiziere) und entsprach relativ der Stärke des preußischen (Faustformel: 1 % der Bevölkerung).
 
1. Wie sah die Ernährung der Bauern um 1880 aus? Wurde viel Alkohol getrunken? Trank man schon Wasser? Was war mit den Kindern? Wie sahen Frühstück, Mittag- und Abendessen aus?

Es gibt Aufzeichnungen meines Großvaters (Handwerkerfamilie) vom dörflichen Leben im 19. Jahrhundert in Ostfalen. Er beschreibt, daß durchaus (dunkles) Bier und Schnaps getrunken wurde. Es war üblich, Schnaps mit zur Arbeit zu nehmen.

Zu Essen gab es abends oft Kartoffeln mit Rübenöl und Mittags Suppe - ohne Fleisch. Braten war eine Seltenheit. Die ärmeren Leuten machten sich Öl und Salz auf's Brot, und bei den Bauern gab's auch schon mal Käse. Butter und Geflügel haben jedoch auch die Bauern oft abgeliefert und nicht selbst gegessen.
 
Generell bestand die Ernährung aus dem, was der Hof hergab. Zugekauft wurde so gut wie nichts.

In Süddeutschland wurde - neben Wasser (kein Mineralwasser/Sprudel) - viel Most getrunken. In erster Linie gegen den Durst, aber auch aus ähnlichen Gründen, aus denen in Südamerika Koka gekaut wird. Sogar die Ochsen bekamen bei schwerer Arbeit Most. Selbstgebrannten Schnaps gab es auch, aber man kann nicht sagen, dass er zu den Grundnahrungsmitteln zählte.
Fleisch und Würste gab es die meiste Zeit nur geräuchert oder gepökelt, weil das die Hauptmöglichkeiten der Konservierung waren, sowie Schmalzbrot. Und, wie der Ostpreuße schon erwähnt hat, in kleinen Mengen.

Zur Freizeitgestaltung gehörte u.a. die Rocken- oder Spinnstube. Der Wikipedia-Artikel gibt das aber aus meiner Sicht nicht so ganz allgemeingültig wieder: Spinnstube ? Wikipedia
 
Gerade bin ich bei der Recherche für meinen neuen historischen Roman auf dieses Forum gestoßen und bin begeistert. Ich suche ebenfalls schon geraume Zeit nach Details bezüglich der Ernährung auf dem Land. Konkret geht es um das Essen und die Essensgewohnheiten von Bauern in Hessen (Wetterau) im Winter. So weit ich hier gelesen habe, ist Haferbrei zum Frühstück und Kartoffelsuppe als Abendessen realistisch. Meines Wissens hatte jeder seinen eigenen Esslöffel aus Holz. Ich frage mich zudem, haben sie alle aus einem Topf gegessen? Ich habe es im Kopf, dass es so war, aber ich finde irgendwie keine Quelle, die mir das bestätigt. Weiß von euch jemand, ob das so war? Schon mal vorweg herzlichen Dank für eure Bemühungen! :)
 
In der Kindheit meines Vaters (1940er Jahre, Westfalen, Grenzgebiet Niederlande) gab es wochentags Dickmilch, alle aßen aus einer Schüssel. Davon wurde immer etwas übrig gelassen, weil darin ja die Kulturen für die Dickmilch am nächsten Tag waren, die dann durch Zuschüttung von Frischmilch(?) neu produziert wurde. (Wenn das heute irgendeine Einrichtung machte, die würde sofort geschlossen werden. In den 50er Jahren gab es dann Sonntags gutes Essen, mein Vater erzählte anlässlich der Beerdigung seines älteren Bruders mal, dass sein Cousin und sein Onkel häufiger sonntags zum Essen kamen, worüber der älteste Bruder meines Vaters sehr schimpfte, weil "diese Kommunisten" kamen - mein Großonkel und Großcousin waren Textilarbeiter in einer Textilfabrik, vermutlich waren sie Sozialdemokraten, ich weiß es nicht, ich habe meinen Großcousin nur im Rahmen der Beerdigung meines Onkels kennengelernt, wo er - der angebliche Kommunist - plötzlich den Rosenkranz anstimmte.
Meine Mutter (Stadtkind) erinnert sich an die Nachkriegszeit als Zeit der Entbehrungen, mein Vater, anderthalb Jahre jünger und Bauernhofkind kann das nicht teilen. Ich weiß nur, dass meine Mutter die Schokolade aus den Schulspeisungen aufsparen musste, weil ihr Vater damit zu den Bauern gefahren ist und die Schokolade gegen Lebensmittel eingetauscht hat (für meine Mutter war das immer so, aber die Erinnerung spielt einem ja Streiche).
Also noch 20. Jhdt. Essen aus einer Schüssel, Dickmilch zum Mittagessen an Wochentagen.
 
So weit ich hier gelesen habe, ist Haferbrei zum Frühstück und Kartoffelsuppe als Abendessen realistisch. Meines Wissens hatte jeder seinen eigenen Esslöffel aus Holz. Ich frage mich zudem, haben sie alle aus einem Topf gegessen?

Ich denk mal, das wird schwer davon abhängen, wann im 19. Jh. Da änderte sich mit der fortschreitenden Industrialisierung so viel, i-wann auch auf dem Land.

Wenn ich die Geschichten richtig erinnere, bekam meine Großmutter als junges Mädchen stückweise Besteck, Geschirr und Bettwäsche geschenkt, um dann als junge Frau einen eigenen Hausstand gründen zu können. Das war dann Porzellan und versilbertes Besteck und maschinell hergestelltes Tuch, kein Holz mehr, und für arme Kleinbauern entsprechend wertvoll. (Und wird heute nur zu seltenen Anlässen von meinem Vater hervor gekramt... )

Die war allerdings kurz nach 1900 geboren, wäre also höchstens für das späte 19. Jh. von Bedeutung. Im frühen 19. Jh., als das mit der Industrialisierung noch nicht so weit war, wird das ganz anders ausgesehen haben.

Meine Mutter (Stadtkind) erinnert sich an die Nachkriegszeit als Zeit der Entbehrungen, mein Vater, anderthalb Jahre jünger und Bauernhofkind kann das nicht teilen.

Das gleiche hat mein Vater erzählt (Jahrgang 42). Das Leben auf einem Bauernhof war sicher nicht immer leicht, und schon die Kinder mussten recht früh kräftig mit anpacken, aber an frischem Essen hat es wohl selten gemangelt. Man saß halt an der Quelle.
 
Ich denk mal, das wird schwer davon abhängen, wann im 19. Jh.
Mein Roman spielt im Jahr 1865 in Espa, in der Wetterau (Hessen).

Die Google-Recherche hat ergeben, dass sie damals Kaffee, Tee und auch Bier zum Frühstück tranken. Aber gerade bei Kaffee und Tee bin ich skeptisch. Für Bauern scheinen mir das doch sehr luxuriöse Getränke gewesen zu sein. Milch, wie El Quijote, erwähnt hat, scheint mir sehr plausibel. (Zumal meine Bauernfamilie auch Kühe ihr eigen nennt. ;-) )
 
Aber gerade bei Kaffee und Tee bin ich skeptisch. Für Bauern scheinen mir das doch sehr luxuriöse Getränke gewesen zu sein.

Kaffee gehörte meinem Kenntnisstand nach im Amerikanischen Bürgerkrieg (wäre ja genau die Zeit) durchaus zu den üblichen/typischen Rationen der Soldaten (jedenfalls würde er mindestens bei den Nordstaatlern reichlich konsumiert, bei den Konföderierten wäre ich überfragt), was darauf schließen lässt, dass der zu diesem Zeitpunkt wohl schon in größeren Mengen zu durchaus günstigen Preisen verfügbar war, jedenfalls kann man davon ausgehen, dass Güter, die zu den Armee-Rationen gehörten oder jedenfalls für einfache Soldaten mit vergleichsweise kargem Sold durchaus erschwinglich waren, keine Luxusgüter mehr darstellten.
Insofern in den 1860er Jahren die aufkommende Eisenbahn und Dampfschiffahrt für drastische Erhöhungen der Transporttonnage und massive Senkung der Transportkosten sorgten, halte ich es durchaus für denkbar, dass sich auch Bauern (wenigstens Wohlhabendere) in einiger Regelmäßigkeit Kaffee leisten konnten.
In den Städten und beim städtischen Bürgertum (und nicht nur beim Großbürgertum) war die Kaffeehaus-Kultur jedenfalls längst angekommen.

Was den Tee angeht. In Ostfriesland war der Teekonsum der Bevölkerung und der Handel damit, bereit so sehr verbreitet, dass seinerzeit schon der alte Fritz versuchte den Teekonsum der Bevölkerung gesetzlich einzuschränken, wohl weil ihn ärgerte dass das Ausland auf dieses Getränk ein Monopol hatte und stetiger Import von Tee zu stetigem Abfluss von Geldmitteln führte, was den König wohl um die Steuertüchtigkeit seiner Bevölkerung und die Bierwirtschaft in Ostfriesland fürchten ließ.
Infogle entsprechender gesetzlicher Maßnahmen zur Einschränkung und Unterbindung des Tee-Konsums entwickelte sich daraufhin ein recht ausgedehnter Schmuggel. Teeschmuggeln wurde bei ostfrisischen Fischern und Händlern dadurch zeitweise zu einer Art Volkssport.

Das war in den 1770er und 1780er Jahren und es wäre in diesem Zusammenahng darauf hinzuweisen, dass es in Ostfriesland keine besonders großen Städte mit einem zahlreichen Großbürgertum gab, Emden und Aurich waren eher beschauliche Städtchen und der Rest im Prinzip plattes Land, so dass naheliegt, dass mindestens an Teilen der norddeutsche Küste Teile der bäuerlichen Bevölkerung bereits im 18. Jahrhundert dem Tee in einiger Regelmäßigkeit zusprachen, was wiederrum Rückschlüsse darauf zulässt, dass Tee bereits zu diesem Zeitpunkt für breitere Bevölkerungsschichten durchaus erschwinglich war.
Nun liegt Hessen sicherlich ein guts Stück landeinwärts, was im 18. Jahrhudert noch zu vergleichsweise großen Preisunterschieden gegenüber der norddeutschen Küste, wegen des Transportes im Binnenland, der verschiedenen Währungen/Maßeinheiten und diverser Zollgrenzen geführt haben dürfte, aber das wiederrum dürfte sich durch die Veränderungen der napoleonischen Zeit, den deutschen Zollverein (Hansestädte blieben noch lange außen vor, aber das Kgr. Hannover mit seinen kleineren Nordseehäfen trat 1854 bei und durch den Eisenbahnbau, der ab den 1850er-1860er Jahren schon einen beachtlichen Raum im Nordwesten erschloss, waren jedenfalls lokale Metropolen, wie Hannover und Kassel transporttechnisch an die Nordsee angebunden, Rheinhessen mit Frankfurt und Darmstadt profitierte ja ohnehin von den Wasserwegen des Rhein-Main-Gebiets, während fortschreitnde Maßnahmen zur Verbesserung der Schiffbarkeit des Rheins und die Dampfschiffahrt, die den Handel Flussaufwärts erheblich erleichterte zu verbesserten Handelsmöglichkeiten mit den Niederlanden führten.

Wenn das ganze in der Wetterau, also der näheren Umgebung von Frankfurt spielen soll, so dass durchaus dennkbar ist, dass die Bauern dieses Handelsdrehkreuz in einiger Regelmäßigkeit aufsuchten, halte ich einigermaßen rgelmäßigen Konsum von Kaffee und Tee (sofern wir wirklich von wirtschaftlich einigermaßen gut situierten Bauern, nicht von Kärtnern oder abhängigen Landarbeitern reden) in einiger Regelmäßigkeit für durchaus nicht unplausibel.
Sicherlich nicht unbedingt täglich, aber unerschwinglich ware Kaffee und Tee sicherlich zu dieser Zeit für weite Teile der nicht unmittelbar zur Oberschicht gehördenden Bevölkerung nicht mehr.

Auf eins würde ich dich in diesem Zusammenhanng noch hinwesien wollen, weil ich nicht weiß in welchem Zeitraum deine Geschichte insgesamt spielt:

Oben sprichst du vom Jahr 1865, solltest du dich nicht auf dieses Jahr beschränken, sondern die Geschichte bis in die 1870er Jahre hinein fortsetzen, wäre in Sachen Handel/Ernährung/Preise zu bemerken, dass im Jahr 1869 der Suez-kanal fertiggestellt wurde, was die Transportwege aus Ostafrika, Süd- und Ostasien nach Europa drastisch verkürzte und über die sinkenden Transportkosten zu einer deutlichen Verbilligung der entsprechenden typischen Importgüter führte.
Insofern damit die Preise für Tee (Ost- und Südasien) und Kaffee (Ostafrika) in der Folge drastisch gesunken sein dürften, wäre entsprechend der Verbilligung mit erhöhtem Konsum zu rechnen.
 
Vorweg herzlichen Dank für die ausführliche Antwort und die Zeit, die du darin investiert hast. Abgesehen davon, dass das alles hochinteressant ist, hilft es mir viel weiter, denn ich hatte eben auch die vermuteten hohen Transportkosten im Hinterkopf.
Meine Geschichte spielt tatsächlich nur im Jahr 1865. Meine Protagonistin, ein hessisches Bauernmädchen, wird von ihrem Vater als Hurdy-Gurdy-Girl nach Amerika verschachert. (Übrigens ein spannendes Stück deutscher Geschichte, das kaum jemand kennt). Insofern sind deine Infos bezüglich Amerika und wie es dort mit Kaffee ausgesehen hat, für mich auch relevant.
 
Vorweg herzlichen Dank für die ausführliche Antwort und die Zeit, die du darin investiert hast. Abgesehen davon, dass das alles hochinteressant ist, hilft es mir viel weiter, denn ich hatte eben auch die vermuteten hohen Transportkosten im Hinterkopf.
Meine Geschichte spielt tatsächlich nur im Jahr 1865. Meine Protagonistin, ein hessisches Bauernmädchen, wird von ihrem Vater als Hurdy-Gurdy-Girl nach Amerika verschachert. (Übrigens ein spannendes Stück deutscher Geschichte, das kaum jemand kennt). Insofern sind deine Infos bezüglich Amerika und wie es dort mit Kaffee ausgesehen hat, für mich auch relevant.
Spezialisten für hessische Geschichte sind @zaphodB. @Scorpio und @Ashigaru - Scorpio besonders auch für die Absonderlichkeiten der Sozialgeschichte.
 
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